um 1650 begann man die etwa 40 km lange Grenze zwischen der Grafschaft Ravensberg, die seit 1614 zu Brandenburg-Preußen gehörte und der Grafschaft Lippe zwischen Vlotho und Dalbke bei Bielefeld-Sennestadt mit Grenzsteinen zu versehen; bis dahin wurde der in sog. Schnatverträgen vereinbarte Grenzverlauf durch Bachläufe, Hecken und einzelne hohe Bäume, den Schnatbäumen markiert; als 1789 das Fürstentum Lippe ausgerufen wurde, standen bereits 63 Grenzsteine zwischen Lockhausen und Dalbke; in Folge ständiger Grenzstreitigkeiten setzte man um 1860 weitere 57 zusätzliche Steine entlang der gesamten Grenze ab Vlotho; allein 48 Stück standen auf dem 15 km langen Abschnitt der Stadtgrenze Bielefelds zu Lippe; diese zusätzlichen Grenzsteine sind an ihrer Nummerierung zu erkennen; zur Nummer wurden durch Strich getrennte Ziffern zugefügt, sowie Buchstaben (z.B.:  N. 54 / 6 A) etwa 2 km östlich der Stadt Vlotho, am Südufer der Weser, begann die Lippisch-Ravensbergische Grenze und nahm ihren Verlauf über die Höhen des Weserberglandes in südliche Richtung, gegen den Teutoburger Wald hin; die meisten Steine stammen aus den Setzungsjahren 1784 und 1860

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Grenzstein Nr. 2: Standort: an der Grundstücksgrenze des ehem. Gasthauses Weserlust, etwa 2 km östl. der Stadt Vlotho, auf der Böschung der Weseraue, direkt an der B 514; der Grenzstein ist stark beschädigt, unter der ‘2’ das Rund der Lippischen Rose schwach zu erkennen; die Ravensberger Seite zeigt die ineinander verschlungenen Initialen ‘F R’ - Friedrich Rex (König Friedrich-Preußen) ein Zeichen das auf den Grenzsteinen um 1860 öfters verwendet wurde (Grenzstein Nr. 1 unmittelbar am Ufer der Weser nur noch fragmenthaft erhalten)

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Nr. 11: Vlotho, OT Winterberg, im Hausgrundstück Krückebergstr. 40, 3 m hinter dem Zaun, auch dieser Grenzstein weist die Initialen ‘F R’ auf und gehört ebenfalls zur 1860-ziger Gruppe mit dem Standardmaß H 0,80 m, Br. 0,37, T. 0,20, Nr. 12, OT Winterberg, an der Krückebergstraße in Richtung Hankenegge, Grenzstein aus dem Jahr 1671, Lippische Rose und die Drei Sparren der Grafschaft Ravensberg, Nr. 13, OT Winterberg      ggü. von N. 12 an Krückeberger Str., der Grenzstein weist eine seitliche und eine im Oberteil befindliche Nummerierung auf; sein ursprünglicher Standort dürfte wohl einige Meter weiter südlich an der Straße gewesen sein; nach der Form zu urteilen stammt er ebenfalls aus der Zeit um 1671

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standort

Nr. 23, Vlotho, OT Bad Senkelteich, Karenberg, von der Landstr. Vlotho-Valdorf nach Hohenhausen zweigt an der heutigen Kreisgrenze Herford-Lippe die Straße ‘Erdfälle’ in Richtung Norden ab; nach etwa 400 m biegt links ein Weg auf den Karenberg ab, nach 200 m, Nr. 27 (nicht gesichert) Vlotho, OT Bad Senkelteich, Gmkg. Lichtensberg, in der Vorgartenmauer Lichtensberg 6, etwa 100 m südlich der Landstr. Vlotho-Hohenhausen an der Kreisgrenze Herford-Lippe auf dem Lichtensberg, mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um den Grenzstein N. 27, da der etwa 200 m entfernte nächste Grenzstein die N. 28 trägt; hier im Bereich des Karen- und Lichtensberges passierte ein uralter Ost- Westfernweg das Gebiet, der Westf. Hellweg, Nr. 28, Vlotho, OT Bad Senkelteich, Gmkg. Lichtensberg, etwa 500 m südl. der Kreisgrenze Herford-Lippe am Lichtensberg, am alten Weg nach Röntorf dem weiteren Grenzverlauf

weiterer Zwischenverlauf der Gemarkung Wolfskuhle bei Steinbründorf

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Nr. 51, Stadt Bad Salzuflen, OT Wüsten, Kreuzung Salzuflener-, Pehlen-, Gustav Schalk Straße., s.u. übergeordneter Grenzstein, ebenfalls im Kreuzungsbereich, an wichtigen Handelsstraßen, die vom Grenzverlauf geschnitten wurden, errichtete man übergeordnete oder sehr markante Objekte, Nr. 52, Bad Salzuflen, OT Wüsten, Gmkg. Sundern, an der Gustav Schalkstr. in Höhe des Hof Becker, gleichnamige Bushaltestelle, ab hier verlief die Grenze nach Norden um die Gemarkung Sundern in einem weiten Bogen zu umschließen; in der 1 km entfernten Gemarkung Glimke traf sie wieder auf die G. Sch. Str. und der Glimkebach bildete nun für einige 100 m nordwestl. nach Exter hin die Grenze, Nr. 53 OT Wüsten, nordöstl. der Gemarkung Sundern, am nach Norden abzweigenden Feldweg der G. Sch. Str. in Höhe des Hof Becker, nach 600 m

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Nr. 54, OT Wüsten, nördl. von Sundern, am nördlichsten Punkt des Rundverlaufs; an der Grundstücksgrenze des solitär stehenden Wohnhauses; ab hier verlief die Grenze in südwestl. Richtung nach Glimke, durch die heutigen Erdbeerplantagen, Stadt Bad Salzuflen, OT Loose, auf der Finnebachbrücke an der Straße nach Exter, dieses Objekt bildet eine Ausnahme, es handelt sich um eine Grenzmarkierung ohne Nr., eine 10 cm tiefe Sandsteinplatte, Ende 19. Jh., Nr. 32, Stadt Bad Salzuflen, OT Ahmsen, Buschortstraße, 25 m von der nordöstl. Ecke des Hofes der Papierfirma Stücke, vor dem Zaun eines angrenzenden Gartens (27. 3. 06) der Befund des Grenzsteines ist bedenklich; in einigen Jahren dürfte er vollends im Boden versunken sein, damit als Kulturdenkmal für immer der Nachwelt verloren; ein zuständiges Amt für Kleindenkmalpflege wurde im Dezember 2005 informiert (Verf.)                                            

weiterer Zwischenverlauf über Seligenwörden - Golfplatz, Salzufler Stadtwald bis zum Grenzstein Nr. 32 in Ahmsen

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Nr. 33, OT Ahmsen, 100 m nordöstl. eines Bauernhofes, der nördl. an der Buschortstr. liegt; erreichbar über den Privatweg gegenüber der Einm.      ‘Im Strüh’, der Grenzstein trägt beidseitig die Jahreszahl 1841, Nr. 34 A, OT Ahmsen, 20 m südlich von Nr. 33, um 1860 wurden zusätzliche Grenzsteine gesetzt, die neben oder unter der Nummer eine zusätzliche Ziffer erhielten, durch Teilstrich getrennt, oder man fügte einen Buchstaben zu, Nr. 34 B, OT Ahmsen, s. o. vor Bauernhof, am öffentlichen Weg direkt im Hofbereich, rechts

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Nr. 35, OT Ahmsen, s.o., unter dem preußischen Adler die Nr. 35, Nr. 36, OT Ahmsen, am westl. Rand der Ahmser Straße. im Bereich der Kreisgrenzenschilder, an der Einmünd. der Str. ‘Am Lockhauser Baum’, diese Ahmsener Flur zwischen dem Bauernhof und der Straße. ‘Am Lockhauser Baum’ ist mit dem Flurnamen ‘Am Lockhauser Baum’ benannt; hier stand in alter Zeit ein sog. ‘Schnatbaum’ (altdeutsch: schnat=schnitt, grenze) Grenzstein von 1784, OT Ahmsen, am Ende der Str. Am Lockhauser Baum, eine westl. Einmündung der Ahmser Str; am Flachsbach, 10 m nördl. des Fahrweges hinter einem Weidezaun, der Flachsbach war ab hier in Richtung Süden die Grenze für etwa 2 km; westl. davon liegt der Bielefelder OT Elverdissen, wo sich der weitere Verlauf der Fahrstraße Biemser Weg nennt

weiterer Zwischenverlauf über Lockhausen, Gmkg. Kusenbaum, Bröninghausen

Quellangaben: Lit.: Internet: ...bielefeld.de-Historische Grenze

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