ross stein burgwald rueckseite
standort

Burgwald, Lkr. Waldeck-Frankenberg, A: südöstl. des Ortes im Pfuhlgrund, ca. 350 m östl. der Krzg. K 117-Hauptstraße-Schießplatz (ggü. Ortszufahrt) an Waldweg nördl. der ersten Weggabel, ‘Hans Ross Stein’

Obertägige Maße: Höhe 1,35 m, Br. 0,68, T. 0,16, der oben gerundete Erinnerungsstein aus graurotem Sandstein zeigt auf der Vorderseite erhaben im kräftigen Relief den hessischen Förster Hans Ross aus Ernsthausen in der Tracht seiner Zeit, mit Mantel, Gewehr, Hirschfänger und Pulvertasche; zur Rechten des Kopfes ist der Name ‘Hans’ zur Linken ‘Ross’ eingerillt; auf der Rückseite der Platte ist folgende, heute arg verwitterte Inschrift zu lesen: 

‘AO 1676 DEN 28 TAG / IST DER EHRNVESTE HANS ROSS / FÖRSTER ZU ERNSTHAUSEN / OHM BURGKWALD ALHIER / IM PFUHLGRUND VON 3EN / ERTZWILDDIEBEN ALS ER SIE / GEFANGEN NEHMEN WOLLEN / SCHELMISCHER UND MORDW... / ER WEIS TOD GESCHOSSEN / EN SEINES ALTERS ...’ (unleserlich)  

nach volksmundlichen, sagenhaften Überlieferungen ist H. Ross am 28. Juni 1676 sofort in den Wald geeilt als er verdächtige Schüsse hörte; sein Frau rief noch ‘achte auf krächzende Raben’, worauf er antwortete ‘die Raben schreien ihren Gesang, und ich, ich reite meinen Gang’; als der Förster die drei Wilddiebe hinter einer alten Eiche entdeckte riefen sie ihm zu: ‘Hans Ross bleib zurück, sonst zerbrichst du Hals und Genick’ trotzdem trat er hinzu und es folgte ein Warnschuss, der den Knoten vom Halstuch, nach anderer Version den Absatz vom Schuh, abschoss; doch schließlich traf ihn eine tödliche Kugel, worauf er, als man ihn sterbend fand, den Wunsch äußerste an Ort und Stelle begraben zu werden (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 98, daraus: 2. H. Braun, Der Burgwald, HH 6, 1958, 3. Dr. H. Fllmann, Eine Landschaft zum Entdecken: Der Burgwald, Hess. Gebirgsbote 77, 1976, Nr. 4, S. 98-100,  4. Dr. G. Hammann, Hans Ross, Bottendorfer Brief 6, Pfarramt Bottendorf 1964, 5. Rev. Förster Müller, Hans Roß Stein, Bottend. Brief 12, 1967; 6. Karl Junk-Heiner Salz, Steinmale im Burgwald, 2003, S. 76

mayfahrt stein ernsthausen
standort

Burgwald, B: OT Ernsthausen, südl. an Straße Ernsthausen- Roda, ca. 350 m nach dem Waldeintritt in der Linkskurve, ‘Karl Mayfahrt Stein’

Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,60, T. 0,20, der recht grob zugehauene Gedenkstein aus Sandstein mit unleserlicher Inschrift bezeichnet die Stelle, wo am 8. Oktober 1945 Karl Mayfahrt aus Kassel im Alter von 37 Jahren ermordet wurde; er war gerade erst vom Krieg zu seiner Familie zurückgekehrt, die in Kassel ausgebombt und ins nahe Rosenthal evakuiert war; M. war zurück nach Kassel-Wolfsanger gefahren um noch in den Trümmern seines Hauses Brauchbares zu holen; obwohl Gepäckstücke am Bahnhof in Ernsthausen ankamen fehlte von ihm jede Spur, worauf eine Suchaktion eingeleitet wurde; man fand seine von aller Kleidung beraubte Leiche unweit des Platzes unter Reisig und Moos versteckt; der Tote hatte vier Schussverletzungen und mehrere Schnittwunden; die Täter wurden nie gefasst (Verf.)     

Quellangaben: Lit.: 1. K. Junk-H. Salz s.o. S. 18

standort

Burgwald, OT Wiesenfeld, Lkr. Waldeck- Frankenberg, an Straße nach Birkenbringhausen, am Parkplatz vor der Höhe, ‘Schäferkreuz, -stein’

steinkreuz wiesenfeld andere seite

Obertägige Maße: Höhe 0,72 m, Br. 0,52, T. 0,22, das Steinkreuz lat. Form aus rotem Sandstein mit gerundeten, abgewetzten Enden weist auf dem Kopf eine näpfchenförmige Vertiefung auf, die als Abriebsmal deutbar ist, s. Einf. (Verf.) das Denkmal stand ursprünglich im Wiesenfelder Gemeindewald unter einer mächtigen Buche, ca. 300 m vom heutigen Platz entfernt; als dieser um 1918 abgeholzt wurde, verkaufte die Gemeinde das Land, wobei das Denkmal in den Besitz von Alex Clement, Wiesenfeld, kam, der dort ein Feld anlegte; bei der Bewirtschaftung hinderlich versetzte man das Kreuz an den heutigen Platz; hier war es oft durch Gras und Ackersteine fast völlig verdeckt und es ist Pfarrer G. Hamman aus Bottendorf, seinen Kindern, sowie Frau Lydia Döls aus Wiesenfeld zu verdanken, die sich um den Erhalt des Kreuzes bemühten; nach der Sage wurde ein Schäfer vom Blitz erschlagen oder von Räubern getötet, die seine Schafe stehlen wollten (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 97, daraus: 2. Dr. G. Hammann, Steine im nördlichen Burgwald, Bottendorfer Brief 24, Pfarramt Bottendorf 1971; 3. Karl Junk-Heiner Salz, Steinmale im Burgwald, 2003, S. 12

c.2006

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