markowsky-stein deister andere seite
standort

Wennigsen, OT Wennigser Mark, Region Hannover, A: südl. des Ortes im Deister auf einer kegelstumpfförmigen Abraumhalde an der Bröhner Kohlenstraße (ehem. Bergbaugebiet), die vom Wegekreuz, ca. 250 m östl. des Forellenteiches (Georgsplatz), bergauf führt, nach 450 m, ‘Markowskystein’

Obertägige Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,38, T. 0,13, der rechteckige Erinnerungsstein aus Sandstein zeigt auf der Vorderseite folgende eingetiefte Inschrift:

Hier verunglückte / tötlich in Ausübung / seines Berufes / am 17. 6. 1949 / der Waldarbeiter / EMIL-MARKOWSKY / * 16. 3. 1902 / Ehre / seinem Andenken’ (darunter eine Wolfsangel, Hannoversches Forst- u. Gemark. Zeichen) Rückseite: ‘Gewidmet / von allen Angeh. / des Forstamtes / Lauenau’

über den Sachverhalt des Geschehens liegen im Gemeinde- und Unfallversicherungsverband keine Akten mehr vor, sowie auch kurz nach dem Kriege die Lokalpresse noch nicht wieder erschienen war; der Erinnerungsstein unterscheidet sich in Material (Wesersandstein, Verf.) Form und Schrift von den anderen Steinen dieser Art im Zuständigkeitsbereich des Forstamtes Lauenau, sowie er auch nicht wie üblich von dessen Leiter Otto Korn bei dem Bildhauermeister Karl Sondershausen, Egestorf, in Auftrag gegeben wurde                                              

Quellangaben: Lit.: 1. G. Klapproth, Gedenksteine im Deister, 2003, S. 43 

buschestein deister rueckseite
toppiusstein deister

B: südl. des Ortes am Wanderparkplatz der Straße ‘Am Georgsplatz’ (ehem. Bröhner Kohlenstraße) ‘Buschestein’

Obertägige Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,23, T. 0,20, die oben gerundete Steinstele aus Sandstein mit sichtbarem Basisansatz trägt auf der Vorderseite eine präzise eingehauene Inschrift in altdeutscher Schrift:

‘Heinrich / Busche / aus / Weetzen / ist hier zu Tode / gekommen im / Alter von 18 / Jahren, wird / tief betrauert / von seiner / Mutter. / u. s.   Geschwi / stern.’ Rückseite: ‘1875.’

der Genannte ist am 2. September 1875, zwischen 12 und 1 Uhr, im Flurstück Bröhn am Deister beim Holztransportieren ums Leben gekommen und wurde am 5. des Monats in seinem Wohnort Weetzen beigesetzt; am 14. April 1857 als Heinrich Carl Friedrich Busche getauft, war er der Sohn des Halbhöfners (Halbmeiers) Friedrich Busche und dessen Ehefrau Dorothee, geb. Meier

Quellangaben: Lit.: 1. G. Klapproth, Gedenksteine im Deister, 2003, S. 42, daraus: 2. Kirchenbücher Ronnenberg und Wennigsen

C: südl. des Ortes oberhalb von ehem. Jagdschloss und Forsthaus, Georgsplatz, oberes Rondell, Toppiusplatz, ‘Toppiusstein’

Maße mit Sockel: Höhe 1, 05 m, Br. 0,58, der quaderförmig, gleichseitige Erinnerungsstein aus Sandstein mit flachpyramidenartiger Deckplatte, die etwas übersteht, trägt eingerillte Inschriften in Schönschreibschrift neudeutschen Stiles, sowie Symbolik, Vorderseite:

dem / Andenken / des Königlichen Jäger Toppius. / Am 28. Febr 1807 in seinem Berufe / an dieser Städte tödlich verwundet / Starb er am zweiten Tage / in Wennigsen’ r. Seite: im Relief hervorgearbeitetes Hirschgeweih mit angehängten Jagdhorn; Rückseite: eingerilltes Symbol einer        *Wolfsangel, l. Seite: Inschrift: ‘von / seinen Freunden / und / Jagdgenossen’

das im Jahre 1845 vom damaligen Forstamt aufgestellte Denkmal bezeichnete bis 1901 die Stelle, wo der königl. Jäger Toppius vom Jägerhof des Königshauses Hannover, der sich unmittelbar am Georgsplatz befand, im Kampf mit einem Wilddieb derart verwundet wurde, worauf er nach zwei Tagen im 27. Lebensjahr in Wennigsen verstarb; jene Stelle ist nur einen Steinwurf vom heutigen Standort entfernt, wenige Meter unterhalb am Forellenteich

Quellangaben: Lit.: 1. G. Klapproth, Gedenksteine im Deister, 2003, S. 40, daraus: 2. F. Wüllner, Der Deister - ein erlebnis für Wanderer, Barsinghausen 1980

*Wolfsangel: seit alter Zeit ein einfaches Gerät zum Fangen von Wölfen; ein kurzes Eisen mit entgegengesetzt, spitzwinklig zu Haken gebogenen Enden, wobei ein Haken an einem Baum befestigt wurde, der andere, köderbestückte etwa 2 m über dem Boden; der Wolf schnappte nach der vermeintlichen Beute und blieb am Haken hängen; in der Interpretierung des Symboles der Wolfsangel ist die Fachwelt uneins, die Annahme es handle sich ursprünglich um ein altes germanisches Runenzeichen konnte nicht bewiesen werden; im ausgehenden Mittelalter wurde das Symbol, aufrecht, liegend mit oder ohne Querstrich in die Wappen einiger Fürstenhäuser aufgenommen, wie der Welfen oder das Haus Hannover das später sogar Grenzsteine damit markierte, die im Deistergebiet aufgestellt wurden und somit hielt das Zeichen auch im Forstwesen seinen Einzug (Verf.)

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