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Weißenbrunn, Lkr. Kronach, A/B: OT Schlottermühle, südl. Ortsausgang nach Grün, nördl. am Abzweig nach Böhlbach auf der Böschung, 1 Steinkreuz, 1 Kreuzstein (beieinander)

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Obertägige Maße: A: Steinkreuz  (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit gerundeten Balkenenden auf neuem Fußsockel (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Weißenbrunn, OT Schlottermühle: Am südlichen Ortsausgang, Steinkreuz, Um 1450, Bei dem Steinkreuz handelt es sich um das einzige seiner Art im Landkreis Kronach. Eine Bruchstelle am Kreuzstamm deutet darauf hin, dass es einst deutlich höher gewesen sein dürfte. Da das abgebrochene Teilstück fehlt, stand das Kreuz ursprünglich wahrscheinlich an einem anderen Ort. Mehrere muldenartige Vertiefungen an der Vorderseite gehen auf den Volksglauben zurück, dass der abgeschabte Steinstaub von Steinkreuzen heilende Wirkung besitzen soll. 103, D-4-76-185-24 m. Foto v. 25.9.2024 (Kopie), Urheber: Kronach Fotos - Namenloser Hobbyhistoriker (Eig. Werk), 2. google.com-maps-Weißenbrunn-Street View Aug. 2022 (Kopie, bearb.)

Obertägige Maße: B: *Kreuzstein (aktuell nicht bekannt), Benennung: 'Auslieferungsstein', gerundet abschliessender Sandsteinblock mit fast völlig ausgewitterter, kaum noch erkennbarer Darstellung eines lat. Balkenkreuzes über die gesamte Fläche (Verf.)

*Kreuzstein (Balken- oder Strichkreuze)
Kreuzsteine mit derartigen Balkenkreuzdarstellungen sind als Flurdenkmale weit verbreitet anzutreffen, besonders in Norddeutschland. Oft berichtet der Volksmund bzw. die Volkskunde von schauerlichen Untaten, die zur Setzung dieser Steine führten, doch ist es nicht annehmbar, dass immer wieder dieser gleiche 'Gedenksteintyp' dafür errichtet wurde. Vielmehr dürfte sich diese Grundform auf Ursprünge oder Strukturen beziehen, die überall regional vorhanden waren, wie z.B. einheitliche allgemeine Gerichtsbarkeiten.
Kreuzsteine mit Tatzenkreuzen, Byzantinerkreuzen, lat. Kreuzen oder gotischen Kreuzen (außer Darstellungen von Kreuzen auf Stäben, Stangen, Stelen, Pfeilern), die keine belegbaren Hinweise auf Sühne- oder Gedenkkreuze aufweisen, sind vermutlich alte Gerichtssteine christlicher Herrschaften, darunter sind häufig lateinische Balkenkreuze, seltener strichartige Kreuzritzungen. Speziell das gotische Balkenkreuz auf Bogensockel, das die Gerichts - bzw. Richtstätte Jesus Christus auf dem Hügel Golgatha in Jerusalem symbolisiert, untermauert diese Theorie (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)

Das Hochgericht und die Grundherrschaft im Weiler Schlottermühle übte das Rittergut Weißenbrunn aus. Es hatte ggf. an das bambergische Centamt Kronach auszuliefern (wikipedia.org-wiki-Schlottermühle-Weißenbrunn). Die Schlottermühle selbst wird von daher mit Sicherheit durch ein Mühlengericht (*Mühlregal) obiger Grundherrschaft reguliert worden sein. Das Steinkreuz könnte durchaus einst bei der Schlottermühle gestanden und diese Gerichtsbarkeit angezeigt haben (Verf.) 

*Mühlengericht (wikipedia.org-wiki-Mühlregal)
Als Mühlregal (von iura regalia = königliche Rechte, Regalien) bezeichnete man ab dem 9. Jahrhundert ein dem Landes- oder Grundherrn zustehendes Hoheitsrecht bezüglich des Baus und der Unterhaltung von Wassermühlen sowie deren Nutzung (Mühlenrecht). Auch die ab Ende des 12. Jahrhunderts aufkommenden Windmühlen fielen darunter. Seit dem Mittelalter zählt das Mühlregal zu den grundherrlichen Rechten. Der Grundherr war gleichzeitig Inhaber des sogenannten Mühlenbannrechts, das ihm ermöglichte, den Bau weiterer Mühlen in einem bestimmten Umkreis zu verbieten, so dass ein Gebietsmonopol entstand. Darüber hinaus konnte er durch den sog. Mahl- oder Mühlenzwang die Untertanen verpflichten, ihr Getreide ausschließlich in der Mühle des Grundherren mahlen zu lassen, was einen Benutzungszwang darstellte. Für das Mahlen des Mehls entrichteten die Untertanen dem Müller einen Mahllohn in Naturalien, das heißt, indem sie ihm einen Teil des Mahlgutes überlassen mussten. Zusätzlich bezog der Grundherr in manchen Territorien von dem Müller, der die Mühle als Reallehen empfangen hatte, einen Lehenzins in Form von Geld oder Naturalleistungen, im Regelfall gemahlenes Korn, aber auch andere Güter. Im Kurfürstentum Sachsen wurde beispielsweise im Jahr 1766 der sog. Mahlgroschen eingeführt. Ab dem 13. Jahrhundert durften sich die Stadtmüller in Zünften zusammenschließen (Straßburg 1263, Worms 1281)(wikipedia.org-wiki-Mühlregal) 

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023 Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Weißenbrunn, OT Schlottermühle: Am südlichen Ortsausgang, Auslieferungsstein, Der sogenannte Auslieferungsstein hatte die Funktion eines Grenzsteins zwischen den bambergisch-hochstiftischen Hals- oder Blutgerichten Kronach, Stadtsteinach und Weismain und ab 1524 zwischen dem Hochstift Bamberg und der Markgrafschaft Brandenburg-Kulmbach. An seinem Standort wurden Straftäter dem jeweils zuständigen benachbarten Gericht übergeben. D-4-76-185-24 zugehörig m. Foto v. 25.9.2024 (Kopie), Kronach Fotos, Urheber: Namenloser Hobbyhistoriker (Eig. Werk), 2. google.com-maps-Weißenbrunn-Street View Aug. 2022 (Kopie, bearb.)

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Weißenbrunn C: OT Rucksmühle, ca. 400 m nordöstl. des Ortes am alten Weg nach Horlachen, an einer Wegkreuzung am Waldrand, Gemarkungsgrenze zu Horlachen (günstig erreichbar: der Weg südwestwärts aus Horlachen (Kronach) vorbei an Nr. 1A erreicht nach ca. 350 m den Standort), Grenzstein, Benennung 'Marterstein'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt) liegender Sandsteinblock ohne erkennbare Zeichen (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Weißenbrunn, OT Rucksmühle: Rucksgasser Grund, etwa 450 m nordöstlich der Mühle, Grenzstein, sogenannter Marterstein, Sandsteinblock, Beim sogenannten Marterstein handelt es sich um einen unbearbeiteten Sandsteinblock, der etwa die Abmessungen eines Hektoliter-Fasses besitzt. Der Erzählung nach soll er vom Sohn des Müllers Weiß alleine von der Rucksmühle bergauf zu seinem heutigen Standort getragen worden sein. Preußische Soldaten hatten den Müller 1761 getötet und die Mühle zerstört. Der Sohn bat beim Herren von Schloss Weißenbrunn um die Erlaubnis für den Wiederaufbau des Gebäudes, was dieser dem jungen Mann nur gestatten wollte, wenn er ohne fremde Hilfe einen großen Felsbrocken aus den Trümmern der Mühle als Grenzstein auf den Berg brächte, um damit die Grenze zu den Gebieten der Herren von Künsberg und Guttenberg zu markieren. 32–33, D-4-76-185-23 m. Foto v. 3.10.2021 (Kopie), Kronach Fotos, Urheber: Namenloser Hobbyhistoriker (Eig. Werk)

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