standort

Schmölln, OT Weißbach, Lkr. Altenburger Land, östl. Ortsrand, am östl. Ende des einst zum Rittergut gehörenden Obstgartens, zwischen der Straße nach Brandrübel und Sommeritz (bis 1920 Freistaat Sachsen-Altenburg, später zu Thüringen)

steinkreuz weissbach andere seite
kopie lit. quietzsch 1980

Obertägige Maße: Höhe 0,60 m, Br. 0,64, T. 0,22, das Steinkreuz aus Sandstein mit erheblichen Abschlägen an Kopf und Arme zeigt beidseitig nur noch fragmenthaft erhaltene eingerillte Darstellungen, wie etwa auf der Ansichtssseite schräg und vertikal verlaufende Linien (Hieb- oder Stichwaffe) und auf der Rückseite waagerecht angeordnete messerähnliche Gebilde; im Dorfe erzählt man sich die Sage von zwei Schäfern, die sich im Streite um die Weidegründe gegenseitig erstachen (Verf.)     

Quellangaben: Lit.: 1. Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Berlin 1980, S. 117-118, Nr. 64 m. Abb. 85 (Kopie), daraus: 2. K. Back, Von Kreuz-Steinen, Altenburg 1864a, S. 3 u. 1864b, S. 337-338, 3. H. Quietzsch, Steinkreuze, Kulturspiegel Altenburg-Schmölln, Altenburg 1962, H. 5, S. 148, 4. G. Müller-H. Quietzsch-H.-J. Wendt, Zur Steinkreuzforschung und -erhaltung, Sächs. Heimatblätter, 1964, 10. Jg., H. 3, S. 257-268 m. Abb. 257

standort wachhuegel

Brahmenau, Lkr. Greiz, ca. 900 m nordwestl. des Ortes auf dem Wachhügel

kopie steinkreuz brahmenau kopie lit. f. stoerzner 1988 original andere seite

Maße: Höhe 1,22 m, Br. 0,50, T. 0,30 die Nachbildung aus Postaer Sandstein eines 2005 gestohlenen Steinkreuzes, geschaffen von Steinmetzmeister Thomas Wilde, Chursdorf, wurde am 23. Oktober 2015 auf dem Wachhügel nordwestl. von Brahmenau, in der Nähe des ursprünglichen Standortes, aufgestellt; das originale, arg verstümmelte Steinkreuz aus Sandstein mit Kreuzarmwinkelstützen zeigt die eingetieften Umrisse nicht zweifelsfrei gedeuteter Waffen bzw. Gegenstände, wie etwa nach oben gerichtete Stichwaffe (Schwert, auch Schäferstab, Verf.) und daneben evtl. Haumesser (Lit. F. Störzner); das Denkmal befand sich zuletzt am südöstl. Ortsrand von Söllmnitz vor dem damaligen Kulturhaus ‘Zum alten Bahnhof’ (ehem. Bahnhof Söllmnitz) in kleiner Grünanlage feststehend angelehnt an einer Terrassenmauer; 1978 wurde das Kreuz ca. 350 m südl. dieses Standortes im ‘Lämmerholz’ genannten Wäldchens unmittelbar im Verlauf der Gemarkungsgrenze Söllmnitz-Brahmenau am Boden liegend und fast verschüttet von Kurt Weidhaas, Söllmnitz, aufgefunden; der ursprüngliche Standort lag ca. 400 m westl. dieser Stelle, hier zweigte vom alten Höhenweg Söllmnitz-Zschippach der Weg über die ‘Hirtenhohle) hinab nach Culm (Brahmenau) und der Weg nach Wüstenhain ab; als dort der Wald gegen Ende des 18. Jh. gerodet wurde, soll auf Veranlassung eines Lehrers die Versetzung zum Lämmerholz erfolgt sein; am 19. Mai 1979 erfolgte durch G. Kemnitz, Gera und Mitgliedern des Jugendklubs am Museum für Geschichte Gera, unter Leitung von W. Führ, die Neuaufstellung am ehem. Bahnhof Söllmnitz, von wo es 2005 bedauerlicherweise gestohlen wurde (Verf. frei nach Lit. F. Störzner)   

Presseartikel Ostthüringische Zeitung Gera vom 23. 10. 2015 von Frank Störzner:

Neues Steinkreuz auf dem Wachhügel in Brahmenau errichtet
Eine gelungene Nachbildung ersetzt in Brahmenau ein spätmittelalterliches Flurdenkmal. Das Original was 2005 gestohlen worden.

Brahmenau. Die Wüstenhainer Hohle führt in wenigen Minuten von Brahmenau in sanftem Bogen direkt hinauf auf den Wachhügel nordwestlich des Ortes. Bei weiter Rundumsicht trifft der alte, baumbewachsene Hohlweg hier auf den Verbindungsweg von Söllmnitz nach Zschippach. Diese schöne, mit einer Ruhebank versehene Stelle der Flur gehörte einst zur Gemarkung von Culm, bevor es 1937 in Brahmenau aufging. Kreuz überstand die Jahrhunderte
Irgendwo auf dieser Anhöhe ist vor etwa 500 bis 600 Jahren eine Untat passiert. Sicher waren es nicht die zwei Schäfer, von denen die Sage berichtet, sie hätten sich im Streit um den Weidegrund gegenseitig erschlagen. Fest steht nur, dass eben zu jener Zeit ein vergleichsweise aufwendig gestaltetes Steinkreuz aufgestellt wurde, das tatsächlich dem Seelenheil eines hier ums Leben Gekommenen dienen sollte – wie immer es auch dazu gekommen war. Das Steinkreuz indes überstand die Jahrhunderte mit etlichen Blessuren, wurde 1978 nach langer Suche durch Kurt Weidhaas wiederentdeckt und am 19. Mai 1979 vor dem ehemaligen Bahnhof in Söllmnitz wieder aufgestellt. Von dort wurde es im Herbst 2005 gestohlen. Mit diesem Verlust wollte sich Sebastian Schopplich nicht abfinden. Für den Brahmenauer, zugleich Naturschutzbeauftragter des Landkreises Greiz, war nach zehn Jahren nun der Zeitpunkt gekommen, der Culmer Flur ihr historisches Kleinod zurück zu geben. Nach Fotos entstand in der Werkstatt von Steinmetzmeister Thomas Wilde aus Chursdorf eine Nachbildung aus Postaer Sandstein. Die ausgezeichnete handwerkliche Arbeit, die das alte Culmer Steinkreuz in seiner Ursprünglichkeit zeigt, ist nun am Rande des Wachhügels aufgestellt worden. Der neue Standort, an jener markanten Wegekreuzung und dicht an der Grenze zu Söllmnitz gelegen, ist nur etwa 300 Meter vom ursprünglichen Platz entfernt. Die zuständige Gebietsreferentin vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, Ines Spazier, sicherte die Eintragung ins Denkmalbuch zu. Eine Info-Tafel und ein Beitrag im kommenden Jahrbuch des Museums Hohenleuben-Reichenfels werden künftig ausführlich über das alte und das neue Culmer Kreuz informieren.
Frank Störzner (Fotos) /  23.10.15  / OTZ 

Quellangaben: Lit.: 1. ...gera.otz.de, Ostthüringische Zeitung Gera (OTZ), Presseartikel v. 23. 10. 2015 (F. Störzner, Fotos), 2. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 19-20, Nr. 17 m. Abb. 19 (Kopie, unter Söllmnitz), daraus: 2. A. Reuter, Steinkreuze im Kreis Gera, Gera 1976, 3. G. Kemnitz, Bodendenkmalpfleger setzen Steinkreuz um, TNN Ausg. Gera 29, Dez. 1979

verschollene Objekte:

Gera (kreisfr.), 1. Steinkreuz (möglicherweise Werkstück, verschwunden ?), Stadtmitte, ‘Straße der Republik’, im Gebäude des Museums für Geschichte (Ang. Lit. F. Störzner, 1988), vermutlich heute Stadtmuseum Gera, ‘Museumsplatz 1’ (Verf.)

Maße: Höhe ges. 1,29, Br. 0,48-0,58, T. 0,12 (Mitt. G. Kemnitz, Gera), etwa rechteckige sandsteinerne Platte mit Armansätzen und deutlichen Auskehlungen der oberen Winkel, vermutlich fragmenthafter Rest eines Steinkreuzes oder unvollendetes Steinkreuz-Werkstück; eine Seite zeigt einen eingerillten Dolch mit Knauf; das Denkmal stammt aus Pohlitz, heute Ortsteil der Stadt Bad Köstritz, wo es 1967 bei Erdarbeiten am Anger, innerhalb des Grundstückes Lippold, ca. 30 cm unterhalb der Erdoberfläche schräg im Auelehm stehend aufgefunden worden ist; nach der Auffindung kam der Stein in das Museum für Geschichte Gera und sollte dort im geplanten Lapidarium aufgestellt werden; sein Verbleib ist unbekannt (Mitt. Museen der Stadt Gera v. 17. August 1987); ‘neben dem Stein fand man mittelalterliche glasierte und unglasierte Scherben sowie Holzkohlenstückchen’ (Mitt. P. H. Gerisch, Gera) 

kopie lit. f. stoerzner 1988 gera 1.

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 20, Nr. 18 m. Abb. 16 (Foto 1967), daraus: 2. ‘Das Sühnekreuz von Pohlitz im Museum Gera’, in: Thür. Neueste Nachrichten (TNN), Ausg. Gera 17 (1967) 192, Aug. 18. Weimar, 3. ‘Das uralte Steinkreuz’, in: TNN, Ausg. Gera 17 (1967) 187, Aug. 12, Weimar, 4. A. Reuter, Alte Steinkreuze der Heimat, Gera-Magazin 1968 / 7, S. 10-13 m. Abb., 5. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost, Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 14/72 

Gera, 2. Steinkreuz, Stadtmitte, bündig eingefügt in das innere südseitige Kellermauerwerk der Trinitatiskirche, an nicht genau bekannter Stelle, Maße unbekannt, ‘derb zugehauen’, wohl griechische Kreuzform (gleichlange Balken), wobei ein Arm fehlt, zeichenlos (Lit. E. Tunmann, 1926); das Denkmal ist 1924 beim Einbau einer Heizung entdeckt und danach wieder überputzt worden; es ist keine Abbildung des Kreuzes bekannt (Kreuz 1. u. 2. Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 20-21, Nr. 19, daraus: 2. E. Tunmann, Funde zweier Steinkreuze, in: Heimatblätter Gera 13 / 8, Gera 1926, S. 36, 3. A. Reuter, 1968 s.o. S. 13, 4. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost, 1978 s.o. S. 14

c.2015 www.kreuzstein.eu