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Liebstadt, OT Waltersdorf, Lkr. Sächsische Schweiz - Osterzgebirge, im Ort, westl. der 'Waltersdorfer Straße' im Bereich des Anwesens Nr. 1 A (ggü. Nr. 14, nahe nördl. des Abzweiges nach Liebenau), am Rande des derzeit versumpften, ehem. Feuerlöschteiches beim ehem. Gasthaus Erbgut, 2 Steinkreuze (in der Achse der Breitseite zueinander rechtwinkelig aufgestellt, bereits bei Kuhfahl 1928, Verf.)

verf. eig. werk steinkreuz waltersdorf
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Waltersdorf A: Obertägige Maße: Höhe 1,30 m, Br. (0,63), T. 0,25, Benennung: 'Kelchstein', nur noch armloses, einstiges Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit linear eingetiefter Darstellung einer ungespannten Armbrust, markante Kopferweiterung, Schaft geradlinig erweitert (Verf.)

Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977: Mitten im Ort, 24 m westlich der Dorfstraße, nordnordwestlich vom Abzweig der Straße nach Liebenau, nordöstlich vom Gasthof (Erbgericht), 3 m vom SSO-Ufer des neuen Feuerlöschteiches. 1 Steinkreuz (Gruppe: zugehörig nördliches Steinkreuz 217, Abstand etwa 1 m). 'Kelchstein'. Kopf zur Kreuzung zu verjüngend, Schaft vom Fuß aus zur Kreuzung zu gleichmäßig verjüngend, die vollkommen fehlenden Arme wohl ursprünglich ebenfalls zur Kreuzung zu verjüngend, kelchartige Erscheinung; Kopf stark eingewinkelt, Fußkante gerade, Fußsohle eben. Sandstein. WSW-ONO (Ausrichtung). SSO-Seite, beginnend im unteren Kopfteil und bis in die Höhe der ehemaligen Armansätze reichend, eingeritzt im Umriß: ungespannte Armbrust. Länge: 153 cm, Höhe: SSO-Seite 121 cm, NNW-Seite 118 cm, größte erhaltene Breite: 65 cm, Stärke: 24 cm. Beide Arme alt weggebrochen, allgemeine oberflächliche Verwitterung. Keine Gefährdung. Beeinträchtigung durch neueres Eisenstangengeländer. Geschützt seit 1. 6. 1972. Das Kreuz war 1962 umgeworfen und wurde 1963 ohne Ortsveränderung, in gleicher Orientierung von der Freiwilligen Feuerwehr Waltersdorf wieder aufgestellt. Altbekannt. (Textkopie)

Quellangaben: Lit.: 1. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977, 333-336, Nr. 216 Waltersdorf (bei Liebstadt), Kr. Pirna, Mbl. 5149 (102), S 9,5 / W 1,7 m. Abb. 256/257 (Kopien), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 256, S. 107/114 m. Abb. 20 (Kopie) u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 279, 3. M. Eckardt, Die Mordkreuze in Waltersdorf, in: Bergblumen, 1892, Nr. 5, S. 35-38 m. Abb. S. 36, 4. A. Klengel, Mord- und Sühnekreuze. Rund um den Geisingberg. in: Monatsbeil. zum Boten vom Geising und Müglitztel - Zeitung, 1924, Nr. 2, S. 6, 5. G. Müller, Die alten Steinkreuze, in: Heimat, 8. Jg., 1934, Nr. 9-10, S. 69-70 u. Die Steinkreuze im Bereich der ehemaligen Amtshauptstadt Pirna, Bautzen 1964, S. 295, 6. W. Jobst, Zwei alte Kulturdenkmale in Liebstadt und Waltersdorf gerettet, in: Pirnaer Rundschau, 1963, 20. Sept., S. 95, 7. W. Jobst-H. Grundig, Um Gottleuba, Berggießhübel und Liebstadt, in: Werte der deutschen Heimat, Berlin 1961, Bd. 4, S. 37

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Waltersdorf: besonderer Stein, Waltersdorf, Gruppe von 2 Steinkreuzen, Spätmittelalter, im Ort, westlich der Waltersdorfer Straße am Löschteich,Armbrusteinzeichnung, Schutz seit 21. Juni 1972, m. Foto

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Waltersdorf B: Obertägige Maße: Höhe 1,50 m, Br. 0,90, T. 0,25, Steinkreuz lat. Form

1 Steinkreuz. (Gruppe: zugehörig südliches Steinkreuz 216, Abstand etwa 1 m). Kopf, Arme und Schaft zur Kreuzung zu leicht verjüngend. Sandstein. SSO-NNW (Ausrichtung). 2 Näpfchen auf dem Scheitel des Kopfes, 1 Näpfchen auf der oberen Seite des SSO-Armes. Höhe: ONO-Seite 133 cm, WSW-Seite 131 cm, Breite: 87 cm, Stärke: 28 cm. Geringe alte Kantenabschläge, an der ONO-Seite des Kopfes und des NNW-Armes; allgemeine oberflächliche Verwitterung. Keine Gefährdung; Beeinträchtigung durch neueres Eisenstangengeländer. Geschützt seit 1. 6. 1972. Keine Sagen bekannt. Altbekannt. (Textkopie)

Quellangaben: Lit.: 1. G. Müller-H. Quietzsch, 1977, S. 336, Nr. 217 Waltersdorf m. Abb. 256/258 (Kopien), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, 1928, Nr. 256 m. Abb. 20 (Kopie) u. 1936, Nr. 279, weitere s.o.

Internet: Bildquelle s.o.

urheber h. torke 1990 abb. 47
urheber g. mueller-h. quietzsch 1977 urheber g. a. kuhfahl 1928

Ang. H. Torke, 1990:
Bei einigen Steinkreuzen ist durch Beschädigung eine abartige, auffällige und meist besonders benannte Form entstanden. So bietet eins der beiden Steinkreuze in Waltersdorf bei Liebstadt das Bild einer schlanken Säule, eines Steinkreuzes ohne Seitenarme. Man bezeichnete diesen Stein als 'Kelchstein' und erweckte damit den Eindruck, daß die vorliegende Form die vom Steinmetz gewollte sei. In Wirklichkeit handelt es sich aber um ein ehemaliges Malteserkreuz, dessen beide Arme abgeschlagen worden sind. Die Bruchstellen sind noch deutlich zu erkennen. Die beiden Waltersdorfer Kreuze, die zu den größten im Kreis Pirna zählen, stehen unterhalb vom ehemaligen Erbgericht neben einem in jüngerer Zeit angelegten Teich und wurden erstmalig 1892 durch Eckardt in den 'Bergblumen' beschrieben (M. Eckardt, Die Mordkreuze in Waltersdorf, in: Bergblumen, 1892, Nr. 5, S. 35-38 m. Abb. S. 36)

Abb. 47: Die Armbrustzeichnungen auf den Steinkreuzen in der Umgebung von Pirna: 1 Waltersdorf 2 Weißig 3 Kninice (CSSR) 4 Börnersdorf 5 Langenhennersdorf 6 Wünschendorf

Horst Torke, Alte Steinkreuze zwischen Dresden, Pirna und Sächsischer Schweiz, Schriftenreihe des Stadtmuseums Pirna, H. 1 (2. überarb. Aufl.) Pirna 1990, Nr. 84, S. 59-60, 62 m. Abb. 47 u. 53 (Kopien)

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