mordstein voigtsgruen
detail inschrift

Hirschfeld, OT Voigtsgrün, Lkr. Zwickau, ca. 400 m südl. der Gaststätte Waldhaus Ebersbrunn, im Bürgerwald, am alten Weg Voigtsgrün-Rottmannsdorf, südl. Ende der Kleingärten, ‘Mordstein’

Obertägige Maße: Höhe 1,20 m, Br. 0,93, T. 0,24, der kuppelförmig gestaltete Erinnerungsstein aus Granit mit vertieften Inschriftsfeld soll früher in der Nähe mitten im Wald gestanden haben und bezeichnet die Stelle einer Mordtat, s. Inschrift:

‘Chr. Frdr. Mayer / aus Voigtsgrün / 30 Jahre alt / Vater von sechs Kindern / am 20. November 1842 / meichlings durch einen / Schuss ermordet’

über das Geschehnis schrieb der damalige Pfarrer im Ebersbrunner Kirchenbuch folgendes: ‘Wurde des Tages vorher (20. November 1842) mittags 2 Uhr auf dem Wege von Rottmannsdorf nach Voigtsgrün ziemlich am Ausgang des Waldes von einem Raubmörder angefallen, seitwärts durch den linken Arm in den Unterleib geschossen. Mühsam schleppte er sich bis an das Voigtsgrüner Bauerngut und gab dort nach 14 Stunden unter entsetzlichen Schmerzen seinen Geist auf. Hinterläßt Witwe und sechs Kinder, wovon das älteste etwas über sechs Jahre, das jüngste zwei Monate alt ist’ der Heimatforscher Erich Weller versuchte den eventuellen Tathergang zu rekonstruieren: Christian Friedrich Mayer war ein Voigtsgrüner Holzhändler und Zimmergeselle; er lieferte der im Aufbau befindlichen Cainsdorfer Hütte viel Bauholz und sein Geschäft lief sehr gut; als er wieder einen größeren Posten Holz verkauft hatte, ging er mit dem Geld in der Tasche heimwärts; wie gewohnt kehrte er erst noch einmal im früheren Planitzer Schützenhaus ein; er bezahlte mit großem Geld aus seinem prall gefüllten Geldbeutel; sein späterer Mörder könnte dies wahrgenommen haben und dem Unglücklichen unauffällig gefolgt sein ... 

Quellangaben: Lit.: 1. Herbert Feustel, Wilkau-Haßlau, ‘Mordstein erinnert an Bluttat anno 1842’, in: Das Vogtlandjahrbuch, 2010, 27. Jg. S. 113, Vogtländischer Heimatverlag Neupert, Plauen

verschollene Objekte:

Zwickau, Lkr. Zwickau, 1. Steinkreuz am Brückenberg, 2. Steinkreuz an der Töpfergasse, 3. Steinkreuz an der Johanniskirche, 4. Steinkreuz im Reinsdorfer Grund (Quelle: Lit.: 1. Dr. G. A. Kuhfahl, ‘Die alten Steinkreuze in Sachsen’, Dresden 1928, Verz. II, Verschwundenen Steinkreuze, S. 228, Nr. 72 / 4 Steinkreuze, daraus: 2. Dr. Emil Herzog, ‘Chronik der Kreisstadt Zwickau’, 1845, S. 420

Zwickau, OT Niederplanitz, Lkr. Zwickau, Lit. Dr. G. A. Kuhfahl, 1928 s.o. S. 226, Nr. 43: Steinkreuz ‘Zwischen dem Schloss und dem alten Pfarrhause (Schlossplatz 1 / Schlossparkstr. 50), Beim Straßenbau um 1890 verschwunden’, daraus: Lit. Prof. Dr. C. Gurlitt - Dr. R. Steche, Heft 12, S. 50, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen (Heft 1-15, Dr. R. Steche)

c.2006

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