kreuzstein oberwaroldern andere seite
standort

Twistetal, OT Ober-Waroldern, Lkr. Waldeck-Frankenberg, ca. 2,2 km westl. des Ortes, nordöstl. am Rotenberg, am Kammweg (Wanderweg X6) der nördl. vom Talkessel nach Südwesten zieht, ‘Mordstein, Judenstein’

Obertägige Maße: Höhe 0,75 m, Br. Basis 0,50, Rundteil 0,46, T. 0,25, der randumlaufend arg beschädigte und ausgewitterte Kreuzstein mit rundem Oberteil aus Kalkstein zeigt beidseitig die gleiche Darstellung, ein gleicharmiges Kreuz im Relief mit ausgeschweiften Enden, auf vertiefter Kreisfläche; darunter je eine eingehauene Inschrift in Großbuchstaben, die im Zusammenhang gelesen wird, Vorderseite:

(I) ST IOHANN TR / VMPF VON SAC(H) / SENBERG ALHI(R) Rückseite: (V) ON CORT ST(R) / ACKEN VON GO(D) / E(L) SHEI(M) ERMORT W / ORDE(N) 

zusätzlich zeigt die nördl. Schmalseite einen tartschenförmigen Schild mit dem achtstrahligen waldeckischen Stern und darüber, vertikal über die Schmalseite, die verstümmelte, kaum noch lesbare Inschrift: ‘GRAF Z(U) WALDECK’, auf dem Scheitel eine eingehauene kreuzförmige Grenz-Weisungskerbe (Lit. H. Riebeling)

das Denkmal steht unmittelbar auf der Gemarkungsgrenze Berndorf (Berndorfer Wald) und Oberwaroldern (Staatsforst Luisenthal) wovon einige Grenzsteine entlang dem Kammwege zeugen (Distrikt 9-10) der Volksmund spricht vom ‘Mord- oder auch Judenstein’

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detail draufsicht

nach Lit. K. Schäfer, s.o. Kopie, ist der Standort des Kreuzsteines eng mit den Grenzstreitigkeiten der Stadt Korbach mit dem Grafenhaus Waldeck in der Zeit um 1586 verbunden, doch liegt der Anlass zur Setzung etwa 24 Jahre zurück; um 1562 befand sich ein Geldbote eines Sachsenberger Fuhrmanns auf dem Wege von Sachsenberg über Korbach nach Mengeringhausen; in Korbach bot sich ein Curdt Stracken von Goddelsheim als Wegführer über den Rotenberg an, wo er den Boten heimtückisch erschlug und seiner Habe beraubte; der Leichnam soll auf dem Berndorfer Kirchhof begraben worden sein, worauf am Platze der Untat alsbald der Malstein gesetzt wurde; der Mörder wurde am 20. 9. 1563 in Marburg enthauptet (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Karl Schäfer, Steinerne Flurdenkmale in und um Korbach, in: Geschichtsblätter für Waldeck, 1993, S. 78-103, daraus Kopie s.o., 2. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 73, daraus: 2. H. Riebeling, Die waldeckischen Flurdenkmäler, WLK 244, 1971, S. 91-101, 3. Jochen Becher, Heimatgeschichte als Hobby, 1972, Nr. 8, S. 143, 4. O. Ihm, Der Mordstein bei Oberwaroldern, MW 1959, Nr. 3, 5. Albert Nieschalk, Der Mordstein bei Ober-Waroldern, WLK 241, 1968, S. 67-68

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standort m tiefen tal

Twistetal, OT Berndorf, Lkr. Waldeck-Frankenberg, ca. 1 km südsüdöstl. vom Ort im ‘Tiefen Tal’, 80 m westl. der Strother Straße an Waldweg, ‘Mordstein’

Obertägige Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,45, T. 0,10

Quellangaben: Lit.: 1. Karl Schäfer, Steinerne Flurdenkmäler in und um Korbach, in Geschichtsblätter für Waldeck, S. 78-103 (s.u. Korbach), 2. Heimat- und Kulturverein Berndorf e.V., Hinweistafel im Jahr 2011

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