standort blickrichtung sued

Rudolstadt, OT Sundremda, Lkr. Saalfeld-Rudolstadt, nordöstl. Ortsrand, westl. an der Straße nach Remda, ca. 60 m vor der markanten Straßenkurve, zwischen zwei Eschen, Benennung: ‘Bonifatiuskreuz’

steinkreuz sundremda andere seite kopie lit. f. stoerzner 1988 sundremda
detail draufsicht

Obertägige Maße: Höhe 1,10 (ges. 1,20, Mitt. H. Deubler, Rudolst.), Br. 1,0, T. 0,28, das Steinkreuz lat. Form aus Sandstein, eingelassen in ein Betonfundament, weist minimal unterschiedliche Kreuzarmlängen auf und besitzt Kantenfasung von 7-9 cm, ein Stilelement der gotischen Epoche, 14./15. Jh. - von daher dürfte die Überlieferung nach Lit. H. Deubler, 1978, das Steinkreuz sei von Bonifatius im 8 Jh. errichtet worden, als echte Volkssage betrachtet werden (Verf.); neben arger Perforation der Oberfläche durch Auswitterung ist mindestens die größere rundliche Eintiefung links oben im Kreuzungsfeld als Abriebsmal deutbar, sowie sich auch derartige Eintiefungen auf dem Scheitel und Armoberseiten befinden, s. Einf. (Verf.)

das Denkmal ist dreimal versetzt worden, zuerst bekannt stand es im östl. Teil der Wiese im Winkel zwischen den nach Remda und Groschwitz führenden Straße, ca. 100 m südöstl. des derzeitigen Standortes; 1953 erfolgte eine Versetzung an den nördl. Rand der Wiese, nahe südl. an Bach und Straße, ca. 30 m südöstl. vom jetzigen Platz entfernt; hier sank das Kreuz ein und kam 1972 ca. 5 m weiter südwestl., worauf es wieder einsank und schliesslich am 30. März 1980 von Mitgliedern der Kulturbundgruppe Remda am derzeitigen Platz aufgestellt, ca. 15 m vom vorherigen Platz entfernt (Mitt. H. Deubler, Rudolst., der die Umsetzungen veranlasste und leitete)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 63, Nr. 102 m. Abb. 121 (Kopie), daraus: 2. P. Lehfeldt, Bau- u. Kunstdenkmäler Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach, Bd. 1, Jena 1893, S. 166, 3. R. Neumann, Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, Weißenfels 1907, S. 20, 4. H. Deubler, Die Bodendenkmalpflege im Kr. Rudolstadt, in: Rudolst. Heimathefte 1 (RHH) 8, Rudolst. 1955, S. 197-200 und Waldlandsagen,  2. Aufl., Rudolst. 1978, S. 43, 5. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 59, Nr. 373, 6. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost (DKO), Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 44/75

standort blickrichtung osten gegen altremda

Rudolstadt, OT Altremda, Lkr. Saalfeld-Rudolstadt, ca. 200 m nach dem Ortsausgang, nördl. an der Landstraße nach Ehrenstein, kurz vor der beginnenden Verflachung der hohen Böschung, auf halber Höhe, Flur: ‘Beim Dorfe’, Steinkreuz, Benennung: ‘Bonifatiuskreuz’

steinkreuz altremda andere seite kopie lit. f. stoerzner 1988 altremda

Obertägige Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,84, T. 0,29, das Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit Schaftverbreiterung, Kopf nur noch im Ansatz erhalten, zeigt ein sog. Vorhalte- bzw. Vortragekreuz im plastischen Relief herausgearbeitet - ein gleicharmiges, punktzentriertes Kreuz (evtl. Abriebsmal, griech. Kreuzform) mit Rillung je Balken, im Ringkranz auf Stabansatz (nach unten beschädigt); auf dem Ringkranz kaum mehr entzifferbare Zeichen (Verf.)

das Denkmal stand früher ca. 15 m weiter östl. ebenfalls in halber Höhe der Böschung; im Zuge einer beabsichtigten Versetzung um 1920 brach es am Schaft ab und wurde von F. Schneider, Altremda, am derzeitigen Standort neu aufgestellt (Lit. H. Deubler, 1971); trotz mehrmaliger Nachsuche konnte der am alten Standort verbliebene Schaftstumpf nicht gefunden werden; 1974 war das Kreuz tief eingesunken, worauf es von den Heimatfreunden der Kulturbund-Ortsgruppe Remda, unter Leitung von H. Deubler, Rudolstadt, ohne Standortveränderung gehoben und neu errichtet wurde; auch dieses Steinkreuz soll nach Lit. H. Deubler, 1978, von Bonifatius im 8. Jh. errichtet worden sein (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988) 

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 50, Nr. 78 m. Abb. 97 (Kopie), daraus: 2. H. Deubler, 1955 s.o. S. 198 u. Nachtrag zu den Kreisinventaren der Steinkreuze und Sonnenuhren, in: RHH 17 s.o. 7/8, Rudolst. 1971, S. 144-145 u. Waldlandsagen, 1978 s.o. S. 43, 3. H. Köber, 1960 s.o. S. 59, Nr. 374, 4. DKO, 1978 S. 44/75 m. Abb. S. 86, 5. G. Ost, Das Scheibenkreuz in Thüringen, in: Heimatgeschl. Kalender des Bez. Gera 1986, S. 67-73 m. Abb.

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