steinkreuz stadtroda andere seite

Stadtroda, Saale-Holzland-Kreis, A: an der Straße ggü. Bahnhofstraße 12, auf dem hohen Bachufer

Obertägige Maße: Höhe 0,70 m, Br. 0,75, T. 0,26, das arg ausgewitterte Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit einigen partiellen Abschläge zeigt etwa über die gesamte Fläche ein auf der Spitze stehendes, linear eingetieftes Schwert; beide Kreuzarme mit ovalen Darstellungen, die als Schuhsohlen gedeutet werden; Rückseite zeichenlos; das Denkmal steht in einer Einfassung; nach Neumann, 1907, stand es früher da, wo der Weg nach dem Stadtwalde abzweigt ( ggü. des heutigen Standortes) eine Sage berichtet von zwei Handwerksburschen, die wegen eines Stück Brotes in Streit gerieten und sich gegenseitig mit ihren Holzpantoffeln erschlugen (Ost, 1962) nach örtlicher Überlieferung soll das Kreuz den städtischen Gerichtsbezirk begrenzt haben (Neumann, 1907, Auerbach, 1929) (Weichbildmal, Verf.)

kopie thuer. allgemeine 2.04.2016
kopie thuer. allgemeine 2.04.2016

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 86, Nr. 146 m. Abb. 182, daraus 2. K. Back, Von Kreuz - Steinen, Altenburg 1864, S. 5, 3. E. Löbe, Chronik der Stadt Roda, Roda 1894, S. 35, 4. R. Neumann, Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, Weißenfels 1907, S. 19, 5. A. Auerbach, Etwas von den alten Steinkreuzen, Gera 1929, S. 27, 6. K. Thiele, Steinkreuze - mittelalterliche Sühnezeichen, Eisenach 1933, S. 161, 7. H. Mörle, Was wir von alten Steinkreuzen wissen (Vortrag in Hohenleuben) 1937, 8. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 58, 9. F. K. Azzola-H. Bormuth-H. W. Haas, Überregional Entwicklungszüge historischer Schusterzeichen auf Kleindenkmalen, Breuberg-Neustadt 1980, S. 372, 10. G. Ost, Alte Steinkreuze in den Kreisen Jena, Stadtroda und Eisenberg, Jena 1962 (s. Rubrik Literatur), 11. I. Wisotzki, Von Rothenstein nach Stadtroda, Gera 1987; Thüringer Allgemeine, Artikel von Frank Störzner (Thür. Heimatkundler, Kleinmölsen, zahlr. Publikationen) vom 2. April 2016 (Kopie)

steinkreuz gernewitz andere seite
standort

Stadtroda B: OT Gernewitz, Grünanlage vor dem Denkmalhof, südwestl. des Kirchhügels an der Gernewitzer Straße (L 1077)

Obertägige Maße: Höhe 0,90 m, Br. 0,56, T. 0,20, lat. Steinkreuz aus Sandstein mit Beschädigungen an Kopf und Arme, sowie rückseitig erheblicher Ausbruch; das Denkmal wurde im Zuge von Straßenbauarbeiten nach dem 1. Weltkrieg in der Nähe verschüttet; 1974 wurde es beim Bau der neuen Bushaltstelle im Erdboden aufgefunden und durch G. Hor, Gernewitz unweit der Fundstelle aufgestellt; ein ursprünglicher Standort östl. des Ortes an der Gemarkungsgrenze zu Hainbücht geht aus einem  Grundriss der Gernewitzer und Follersdorfer Flur hervor, wo 1730 ein Kreuz eingezeichnet ist mit dem Vermerk ‘... im Gleinischen Wege ... nach Roda zu  ... einem hohen Creutzstein oder Todtenmahl ... so linckerhand am wege stehet ...’                                      

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, s.o. S. 81, Nr. 133 m. Abb. 162, daraus: 2. K. Back, 1864, S. 5, 3. H. Mey, Ein gerettetes Steinkreuz, Weimar 1974

steinkreuz lotschen andere seite
standort

Stadtroda C: OT Ruttersdorf-Lotschen, ca. 700 m südl. von Lotschen am Ost-West ziehenden Feldweg auf der Höhe

Obertägige Maße: Höhe 0,73 m, Br. 0,53, T. 0,26, das arg beschädigte und verwittert Steinkreuz aus Sandstein, wobei der rechte Kreuzarm nur noch im Ansatz erhalten ist, zeigt im Schaft der Ansichtsseite ein eingerilltes Schwert mit Parierstange, doch ist die Darstellung nur noch teilweise erhalten; das Denkmal wurde am 25. 4. 1977 von seinem ursprünglichen Standort, ca. 60 m weiter westl. am Feldweg, der von Lotschen herauf auf die Höhe zieht, nach hier versetzt, weil es dort durch Einebnung gefährdet war; hier an der Gemarkungsgrenze Podelsatz-Lotschen kreuzten sich die alten Wege Podelsatz-Ruttersdorf und Lotschen-Stadtroda (Verf.) Grundrisse der Fluren Podelsatz und Lotschen um 1732 weisen jeweils an dieser Stelle ein Kreuz aus mit der Eintragung (Auszug) ‘... sodann bis an den großen Creutzstein ...’ nach örtlichen Überlieferungen soll an der Stelle ein Bauer seinen Knecht erschlagen haben oder ein Mord ist hier geschehen (Ost, 1962)            

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, s.o. S. 83, Nr. 139 m. Abb. 171, daraus: 2. K. Back, 1864, S. 5, 3. G. Ost, Alte Steinkreuze in den Kreisen Jena, Stadtroda und Eisenberg, Jena 1962, S. 36, 4. H. Köber, 1965, S. 5

steinkreuz hainbuecht
standort

Stadtroda D: OT Hainbücht, Nordseite der Straße Jena-Stadtroda, ca. 30 m westl. der Ortszufahrt über die Roda

Maße: Höhe ges. 1,12 m, Br. 0,46, T. 0,12, das lat. Steinkreuz aus Sandstein auf Sockel mit eingetiefter Inschrift ist an der Felswand befestigt und erinnert an einen tödlichen Unglücksfall, s. Inschrift: ‘Gottw. / Friedrich Reinhardt / Pfarrer zu Schlöben / + 30. Sept. / 1859 / Er verunglückte hier bei / dunkler Nacht und Gewit / terleuchten und starb in / der Mühle zu Hainbücht’

nach dem Sterbeeintrag war der Schlöbener Pfarrer Reinhardt 58 Jahre, 5 Monate und 26 Tage alt, als er bei heftigem Gewittersturm auf dem Heimwege von Stadtroda am Vorabend unglücklich vom erhöhten Wege auf die Felsen stürzte und tags darauf gegen 1 Uhr in der Hainbüchter Mühle verstarb (Quelle: Pfarrarchiv Schlöben)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, s.o. S. 81-82, Nr. 135 m. Abb. 163, daraus: 2. E. Löbe, 1891, S. 358

c.2006

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