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Spalt, Lkr. Roth, A: nordwestl. Ortsrand, im Vorgarten des Anwesens 'Bärenburgweg Nr. 8', *Kreuzstein

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), trapezförmig abschliessender Sandsteinblock mit verwitterter Darstellung eines Balkenkreuzes im Relief, dessen Enden nicht bis an die Ränder reichen (Verf.)

Im Volksmund wird das Denkmal oft mit dem ausgegangenen sog. 'Drudenbaum' (zeno.org) in Verbindung gebracht, eine uralte Eiche in der nahen Flur, wo sich angeblich früher Hexen und Zauberer zu nächtlicher Stunde trafen (Verf.)

*Kreuzstein (Balken- oder Strichkreuze)
Rechteckige Kreuzsteine mit derartigen Balkenkreuzdarstellungen sind als Flurdenkmale weit verbreitet anzutreffen, besonders in Norddeutschland. Oft berichtet der Volksmund bzw. die Volkskunde von schauerlichen Untaten, die zur Setzung dieser Steine führten, doch ist es nicht annehmbar, dass immer wieder dieser gleiche 'Gedenksteintyp' dafür errichtet wurde. Vielmehr dürfte sich diese Grundform auf Ursprünge oder Strukturen beziehen, die überall regional vorhanden waren, wie z.B. einheitliche allgemeine Gerichtsbarkeiten. Kreuzsteine mit Tatzenkreuzen, Byzantinerkreuzen, lat. Kreuzen oder gotischen Kreuzen (außer Darstellungen von Kreuzen auf Stäben, Stangen, Stelen, Pfeilern), die keine Hinweise auf Sühne- oder Gedenkkreuze aufweisen, sind vermutlich alte Gerichtssteine christlicher Herrschaften, darunter sind häufig lateinische Balkenkreuze, seltener strichartige Kreuzritzungen. Speziell das gotische Balkenkreuz auf Bogensockel, das die Gerichts - bzw. Richtstätte Jesus Christus auf dem Hügel Golgatha in Jerusalem symbolisiert, untermauert diese Theorie (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Spalt: Bärenburgweg 8, ehem. in der Flur Drudenbaum, Kreuzstein, Sandstein, spätmittelalterlich, D-5-76-147-171 m. 2 Foto v. 22.2.2020 (Kopien), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

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Spalt B/C/D: nördl. im Ort, im südl. Winkel 'Güsseldorfer Straße' Abzweig 'Alleestraße', im Bereich des Friedhofeinganges bei Wegkapelle, Denkmalgruppe: 2 Steinkreuze, 1 Pfeiler-Totenleuchte

Obertägige Maße: A l.: (aktuell nicht bekannt), breitflächiges Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit proportional breitem Längsbalken zu schmalen Armen, B: (aktuell nicht bekannt), breitflächiges Steinkreuz lat. Form aus Sandstein, C: Pfeiler-Totenleuchte auf zweigestuften Postament aus Quadersteinen mit vierseitiger Laterne (2 Seiten offen), Pfeiler mit Kantenfasung; Totenleuchten wurden im Mittelalter meist innerhalb von Friedhöfen als freistehende Bauwerke für den sichtbaren Ausdruck des Memorialwesens errichtet (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Spalt: Güsseldorfer Straße 8, bei der Wegkapelle am Friedhof, Zwei Steinkreuze, Sandstein, mittelalterlich, D-5-76-147-79 m. 2 Foto v. 7.9.2013 (Kopien), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY 3.0, Güsseldorfer Straße 8, bei der Wegkapelle am Friedhof, Totenleuchte, Sandsteinpfeiler mit Laterne, 16./17. Jahrhundert, D-5-76-147-77 m. Foto

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Spalt E: nördl. des Ortes, ostseitig der ortsauswärts führenden Verlängerung des 'Hohenrainweg', ca. 200 m nach den letzten Anwesen (Wanderweg Richtung Waldgebiet Massendorfer Berge bzw. Burgstall Bärenburg), Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), parallelkantiges Steinkreuz aus Sandstein mit linear eingetiefter Darstellung eines mehrzweck *Waldarbeiterbeils (Holzfäller- bzw. Rindenschabbeil)

*Beil, Axt (Schöffenzeichen)
Darstellungen von Beilen (Axt) kommen zuweilen auf mittelalterlichen Steinkreuzen und Kreuzsteinen vor. Sie variieren jedoch je nach Aussagezweck in Form, Anordnung bzw. Ausrichtung und Anzahl. Das erhobene oder fallende Richtbeil warnt als Warnzeichen vor Körperstrafen wie das Abschlagen einer Hand bei Störung des Kirchen-, Land- oder Gerichtsfriedens (Sachsenspiegel, 13. Jh.). Andere Beildarstellungen wie z.B.: Tischlerbeil, Wiesenbeil (Wiesenbauer), Hackbeil (Metzger), Handbeil (Zimmermann), Holzfällerbeil (Rodungs-, Waldbauern) und Grubenbeil (Bergmann) sind nur in den seltensten Fällen Tatwaffen einer Untat, sondern sind Berufs- bzw. Standeszeichen der jeweiligen Berufszunft. Da mittelalterliche Zentgerichte bekanntlich Schöffengerichte waren, kann davon ausgegangen werden, daß Darstellungen von handwerklichen Beilen oder Äxten Schöffenzeichen sind, die auf die Teilnehmer eines Schöffengerichtes hinweisen. Im Falle obigen Steinkreuzes mit Waldarbeiterbeil der Bezug auf Wald- bzw. Rodungsbauern. Von daher wird das Steinkreuz am Weg in das Waldgebiet Massendorfer Berge ein altes Forstgericht einer ansässigen Grundherrschaft angezeigt haben (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, S. 113, Abbildungen auf Kreuzen: Schöffenzeichen, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Spalt: Hohenrain, in der Flur Am hohen Rain, unterhalb der Massendorfer Berge, Sühnekreuz, Sandstein, spätmittelalterlich, D-5-76-147-170 m. Foto v. 22.2.2020 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

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