standort

Klettbach, OT Schellroda, Lkr. Weimarer Land, ca. 1,8 km südwestl. vom Ort im Weimartal, an einer Kreuzung alter Landwege

steinkreuz schellroda andere seite

Obertägige Maße: Höhe 1,05 m, Br. 0,72, T. 0,34, das lat. Steinkreuz aus Sandstein mit kleinen gerundeten Kreuzarmwinkelstützen, deren Scheitelpunkte in den Kreuzarmwinkeln liegen, zeigt auf der Vorderseite die eingerillte Darstellung eines auf der Spitze stehenden Schwertes, sowie am rechten Arm ein kleines Kreuz, wobei vermutlich jenes des linken Armes durch Ausbrüche abgegangen ist (Verf.) imgrunde ist das Schwert ein Symbol des mittel alterlichen Blut- oder Hochgerichtes; altes deutsches Recht, Gericht über Leben und Tod, stand ursprünglich dem König zu, später bis auf den Kleinadel übertragen; Sühnemale mit derartiger Symbolik bezeichneten vermutlich ursprünglich jene Gerichts- bzw. Richtstätten oder wurden an der Stelle eines todeswürdigen Vergehen zur Sühne gesetzt, das vor obiger Institution verhandelt wurde s. Einf. Teil 2 (Verf.) das Denkmal befindet sich unmittelbar an den Gmkg.-Grenzen Schellroda-Klettbach-Riechheim; nach Lit. F. Störzner heißt es in einer Grenzbeschreibuing von 1332 des Burgbezirkes Tonndorf: ‘ad crucem Schelmenrode ... daz crucze da man an hub ...’ (STAM, Cop. 1384 b I.) in Lit. Köber (vollst. Abschrift) als Ausgangs- bzw. Endpunkt in der Grenzbeschreibung erwähnt, 1400: ‘... von deme wolffisberge biz an daz crucze zcu schelmerade’ (StAE 0-0 / C-Tonndorf-7), 1680: ‘... biß auf das Schellröder mit einem Schwert bezeichnet, niederliegendes Creutz, wo sich die Cletbacher, Schellröder und Riechheimer Fluhr scheiden’ (StAE 2/212-13 S. 155) am Kreuze solle es um Mitternacht nicht geheuer sein, der wilder Jäger brause durch die Lüfte zum Steinbühl hin ...

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirk Erfurt, Weimar 1984, S. 42, Nr. 66 m. Abb. 71, daraus: 2. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960a, S. 136, 1950, Bd. 1 Bl. 32-34 u. Bd. 2 Bl. 59 u. 1960a, S. 16-17, 31 Nr. 20 u. 1965, S. 2

erbe gedenkstein hayn andere seite
standort kirchhof

Mönchenholzhausen, OT Hayn, Lkr. Weimarer Land, Kirchhof, Grab-Gedenkstein Familie Erbe                         

Höhe ges. 2,30 m, der reich verzierte, kunstvoll gestaltete Grabstein erinnert an ein Verbrechen vom 14. März des Jahres 1830, als ein Fremder,          der vom Schultheiß Erbe und seiner Frau beherbergt worden war, seine Gastgeber ausraubte und ermordete; das Denkmal zeigt zwei Inschriftstafeln, sowie eine etwas verwitterte Reliefdarstellung der Mordszene, wobei eine Darstellung dieser Art selten ist - über einem am Boden liegenden Mann und der flehend davor knienden Frau schwingt im Hintergrund eine Gestalt eine Keule, Inschrift Vorderseite:

‘Hier ruhen / in Gott / Familie / Johann / Heinrich / Erbe / Auf tragische Weise / im Jahre 1830 / ums Leben / gekommen’ Rückseite: ‘Ich starb nicht / mit dem Laufe / der Natur. / Des Mördershand / zeigt Dir die Spur.’

detail schmetterling detail sternenkreis
detail relief

die genauen Hintergründe des Geschehens konnten nie ermittelt werden; je auf einer der Schmalseiten befindet sich im Relief die Darstellung eines Schmetterlings und eines Sternenkreises aus acht sechszackigen Sternen; der Schmetterling ist in der Zeit der Romantik ein häufig auf Grabsteinen verwendetes Symbol als Zeichen für die Auferstehungshoffnung (Larve-Puppe-Schmetterling) und von gleicher Bedeutung für die Metamorphose (Verwandlung, Gestaltswandlung) weiterhin ein Symbol für die von der Materie befreiten Seele; der Sternenkreis bezieht sich auf das Thüringische Landeswappen, das bereits mit dieser Anzahl von Sternen seinen Ursprung im 13. Jh. findet (Verf.)   

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...vg-grammetal.de, Kurzchronik Hayn, S. 12, 2. ...wikipedia.org 

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