standort vor hachtor

Rüthen, Kreis Soest, ‘Auf dem Kamp’ am Gehweg, westl. vor dem Hachtor

steinkreuz ruethen andere seite kopie lit. w. brockpaehler 1963

Obertägige Maße: Höhe 1,05 m, Br. 1,02, T. 0,30, das Steinkreuz lat. Form aus Rüthener Sandstein zeigt auf der Vorderseite erhaben im Relief ein Balkenkreuz; die Oberseiten der Kreuzarme vermutlich durch Abwetzen mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen abgearbeitet, s. Einf. (Verf.); das Denkmal stand ursprünglich nahe der Straße und wurde im Jahre 1949 angefahren, worauf man es um etwa um 5 m zurück versetzte; nach 1963 dürfte es erneut, jedoch unwesentlich an den heutigen Standort versetzt worden sein, wobei es gute 10 cm tiefer gesetzt wurde; im Zuge der ersten Versetzung erfolgte durch einen Rektor Henneböle eine genaue Untersuchung des ursprünglichen Standortes; dabei wurden unter dem Kreuz in 60 cm Tiefe Holzkohlereste und Knochen eines Hundes oder Katze gefunden; nach der Sage soll hier ein Sohn der Familie Hille von einem tollwütigen Hund gebissen worden sein; das mittelalterliche Rüthen war von einer Stadtmauer mit vier Stadttoren umgeben; das westliche Gebiet mit dem Hachtor war bei Belagerung besonders gefährdet, da es hier kein vorgelagertes abfallendes Gelände gab; daher verstärkte man diesen Teil der Stadtmauer zusätzlich durch ein einige Meter vorgestelltes Vortor mit Wallgraben; unmittelbar vor diesem Tor stand das Kreuz am Schnittpunkt zweier alter Volkswege, der ‘Haarweg’ eine Ost-West-Verb. vom Rhein über den Kamm der Haarstrang bis hin zur Weser, sowie der ‘Frankfurter’ oder ‘Bremer Weg’ (Via Regia), der aus dem Frankfurter Gebiet durch das Sauerland, Rüthen passierend über Paderborn bis Bremen verlief; das Denkmal wird weiterhin mit der örtlichen Haarmännchensage in Verbindung gebracht; ein geisterhaftes Wesen, das immer wieder versucht in die Stadt zu gelangen aus der es verbannt worden ist; der Standort ‘Auf dem Kamp’ vor dem Hachtore ist stadtgeschichtlich bedeutsam; die Stadt Rüthen hatte früher innerhalb ihrer Mauern vier Bauerschaftsbezirke; jede Bauerschaft hielt ursprünglich gesondert vor ihrem Stadttor unter einer Linde das Burggericht ab, die ‘Mittlere Bauerschaft’ vor dem Hachtor; weiterhin wurden hier die grausamen Hexenverbrennungen der Stadt Rüthen vollzogen, in deren Verlauf etwa 155 Menschen den Tod fanden; die Schwertrichtstätte lag etwas weiter nordwestl. außerhalb der Stadt nahe des Weges nach Menzel; eine diesbezügliche Beziehung des Kreuzes kann nicht ausgeschlossen werden, vermutlich ist aber von einem Sühne- oder Erinnerungskreuz auszugehen (Verf.); im Bereich Hachtor und der Straße nach Altenrüthen ‘Sauerdrift’ befinden sich einige religiöse Denkmale, s.u.

andachtsmal 1878 auf dem kamp steinkreuz ruethen sauerdrift heiligenhaus sauerdrift heiligenhaus sauerdrift

Bildstock ‘Auf dem Kamp’, lat. Kreuz ‘Sauerdrift’ Zum Troste der armen Seelen, gewidmet von den Eheleuten H. Schäfer, El. Schäfer, geb. Ester, Bildstock ‘Sauerdrift’ nahe Obj. Rüthen B, Bildstock Anno 1675 Anton Berg Doctor, Marina Rudde, Sauerdrift

Quellangaben: Lit.: 1. Wilhelm Brockpähler, Steinkreuze und Kreuzsteine in Westfalen, Münster 1963, S. 86-87 u. Abb. 117, daraus: 2. E. Henneböle, Lippstädter Heimatblätter 4, 1956 u. Die Festung Rüthen u. die Rüdenburg, in: Westtfalen, 33. Bd., 1955, S. 109       

steinkreuz ruethen
standort sauerdrift

Rüthen, B: westl. Stadtrand nordseitig an Straße nach Altenrüthen, ‘Sauerdrift’                

Obertägige Maße: Höhe 0,85 m, Br. 0,65, T. 0,16, das Gedenkkreuz erinnert an einen Unglücksfall bei dem drei Männer, die hier mit einem Pferdeschlitten unterwegs waren, zu Tode kamen; es trägt folgende eingerillte Inschrift: ’Den hier am 9. Februar 1929 durch einen Un / glücksfall so plötzlich aus dem Leben / geschiedenen: Franz Eling - / Jos. Petermann - Jul. Grabbe / Zum / Gedächtnis’

Quellangaben: Lit.: 1. W. Brockpähler, s.o., S. 88

standort meisterlinde

Rüthen, C: nordöstl. vom Ort an Lippstädter Straße, im Winkel der Straße nach Meiste-Hemmern und zur Spitzen Warte, unter der Meister Linde

steinkreuz ruethen
andere seite
kopie lit. w. brockpaehler 1963

Maße ab Sockel: Höhe 0,60 m, Br. 0,57, T. 0,17, Sockel: 0,12-0,40-0,40, das Steinkreuz aus Rüthener Sandstein, ein typisches Erinnerungskreuz des 18.-19. Jh. im Rüthener Gebiet zeigt auf der Vorderseite eine eingerillte Inschrift: ‘Anno 1813 D. 24. Febriwar ist der Johannes Scheideler aus Rüthen hier...’ nach der Überlieferung war Scheideler ein wandernden Kupferschmied, der hier erfroren ist

Quellangaben: Lit.: 1. W. Brockpähler, s.o. S. 87

standort

Rüthen, D: nordöstl. des Ortes an der Rißneiquelle

steinkreuz ruethen andere seite kopie lit. w. brockpaehler 1963

Maße a. Sockel: Höhe 0,80 m, Br. 0,62, T. 0,14, Sockel: obertäg. 0,30-0,85-0,40, das aus zwei Teilen bestehende Steinkreuz aus Rüthener Sandstein von 1870 steht zusammen mit einem alten Bildstock unter einer Linde an der Rißneiquelle; Kopf- und Kreuzarmenden sind in der Art eines *Dreipaß verziert (evtl. auch symbol. Darst. Dreifaltigkeit, Verf.) der trapezförmige Schaft im Ansatz verjüngt; entlang der Kreuzarme die Inschrift: ‘Mein Jesus Barmherzigkeit’ die Volkserzählung berichtet von einem Schneider Kellerhof aus Meiste, der hier auf dem Rückweg von Rüthen in einen furchtbaren Schneesturm geriet und unter der Linde Schutz suchte, wo er tags darauf erfroren aufgefunden wurde; das Denkmal weist eine reparierte Bruchstelle im Schaft auf und stand früher auf einem länglichen Sockel, darauf war noch der Schriftzug zu lesen: ‘Wachet und betet !’ * Dreipaß: got. Maßwerk, Stilelement in der Baukunst

Quellangaben: Lit.: 1. W. Brockpähler, s.o. S. 87

verschollene Objekte: 1. ein Steinkreuz in alter Form stand an der Straße von Rüthen nach Meiste, ca. 300 m vor dem Abzweig nach Hemmern; bis 1950 etwa 70 m südlicher mitten im Acker bezeichnete es die Stelle eines Unglücksfalles; die Inschrift lautete: ‘Zum Gedächtnis an unseren Sohn Joseph Müller, vom Blitz erschlagen am  6. 7. 1937’ (vermutlich beim Ausbau der Str. verschwunden, Verf.) 2. nördl. von Rüthen an der Straße nach Hemmern stand gegenüber der Gaststätte ‘Zur spitzen Warte’ am Rande eines Ackers ein altes Steinkreuz, das bis zu den Kreuzarmen eingesunken war (0,62-0,56-0,16 m) ein Schäfer des Bauern Hager aus Hemmern, auf dessen Grund das Kreuz stand, soll hier vom Blitz erschlagen worden sein (vermutlich durch die Ausbaustrecke Rüthen-Lippstadt, mit Auf- und Abfahrt direkt gegenüber der Gaststätte, verlorengegangen, Verf.) 3. mitten im Ort Meiste, auf einer durch Mauer befestigten Straßenböschung stand ein Steinkreuz mit unleserlicher Inschrift ‘... Anno 1775 ... Varcke’ bei einem Hochwasser soll ein Mann dieses Namens, unterwegs am Dorfbache mit seinem Pferdegeschirr, zu Tode gekommen sein (noch heute im Ort der Name Farcke) (Quelle: Standortangaben: Lit. W. Brockpähler)

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