urheber: stephan van helden

Bischberg, OT Rothhof, Lkr. Bamberg, A: ca. 1,7 km südl. des Weilers Rothhof im Rothhofener Wald am alten Ortsverbindungsweg Mühlendorf-Gaustadt (günstig erreichbar: der 'Rothhofweg' führt vom Rothhof in südl. Richtung entlang des Waldes und erreicht nach ca. 360 m den beidseitigen Waldeintritt, wo weiter immer geradeaus nach ca. 1 km eine Waldwegkreuzung erreicht wird, hier ist dem Weg nach links in nordöstl. Richtung ca. 150 m in den Bereich des Standortes zu folgen), Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Steinkreuz aus Sandstein mit gerundeten Balkenenden und an beiden Armen, Kopf und Kreuzungsfeld je ein linear eingetieftes Kreuz (*Strichkreuze) (Verf.)

*Strichkreuze
Ohne belegbare Sühneverträge sind inschriftslose Steinkreuze in der Regel nicht zweifelsfrei ein- oder zuzuordnen, weil sie meist auch nicht mehr an ihren ursprünglichen Standorten stehen. Nur vorhandene Zeichen oder Symbole wie Balken- oder Strichkreuze lassen nähere Deutungen zu. Volkstümliche Sagen bzw. mündliche Überlieferungen sind immer unter Vorbehalt zu bewerten, da sie aus empirischer Sicht meist von Geschehnissen jüngerer Zeit inspiriert sind, die als Erklärungsversuche für ausgegangenes Volkswissen in Erscheinung treten. Diese weitverbreitet vorkommenden, in und außerhalb von Ortsfluren errichteten Steinkreuze, sind christliche Zeichen, die Funktionen verschiedenster Art gehabt haben könnten, z.B. zum Markieren von Arealen des Haus-, Burg-, Kirch- (Immunitätsbreich), oder auch Marktfriedens oder von Gerichtsstätten bzw. Richtstätten (Burg-, Stadt- oder Straßengerichte), wo die jeweiligen örtlichen Hoch- bzw. Niedergerichte zusammentraten um Urteile zu verkünden. Das Steinkreuz könnte durchaus ein altes Forstgericht der früher ansässigen Grundherrschaften angezeigt haben (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Bischberg, OT Rothhof: im Rothhofener Wald am Waldweg von Mühlendorf nach Gaustadt, Steinkreuz, Sandstein, mit ungewöhnlich langem Kopfteil, auf der Vorderseite vier eingeritzte Kreuzzeichen, auf der Rückseite ein eingeritztes Kreuz, auf der Oberseite eine napfartige Vertiefung, D-4-71-117-47 m. Foto v. 5.4.2024 (Kopie), Urheber: 'Stephan van Helden' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

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Rothhof B/C: südwestl. des Ortes am alten Weg nach Mühlendorf (günstig erreichbar: am Südrand des Weilers Rothhof zweigt vom 'Rothhofweg' ein Weg rechts in Richtung Westen ab, führt am Waldrand entlang und erreicht nach ca. 450 m den beidseitigen Waldeintritt, hier ist dem links abzweigenden Weg in südwestl. Richtung ca. 550 m in den Bereich des Standortes zu folgen), 1 *Kreuzstein, 1 Bildstock, Benennung: 'Metzgermarter' (1565)

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Obertägige Maße: B: (aktuell nicht bekannt), Kreuzstein, etwa rechteckige Sandsteinplatte, Ecken beschädigt, mit langschaftigen Balkenkreuz im Relief erhaben über die gesamte Fläche (Verf.)

*Kreuzstein (Balken- oder Strichkreuze)
Rechteckige Kreuzsteine mit derartigen Balkenkreuzdarstellungen sind als Flurdenkmale weit verbreitet anzutreffen, besonders in Norddeutschland. Oft berichtet der Volksmund bzw. die Volkskunde von schauerlichen Untaten, die zur Setzung dieser Steine führten, doch ist es nicht annehmbar, dass immer wieder dieser gleiche 'Gedenksteintyp' dafür errichtet wurde. Vielmehr dürfte sich diese Grundform auf Ursprünge oder Strukturen beziehen, die überall regional vorhanden waren, wie z.B. einheitliche allgemeine Gerichtsbarkeiten.
Kreuzsteine mit Tatzenkreuzen, Byzantinerkreuzen, lat. Kreuzen oder gotischen Kreuzen (außer Darstellungen von Kreuzen auf Stäben, Stangen, Stelen, Pfeilern), die keine Hinweise auf Sühne- oder Gedenkkreuze aufweisen, sind vermutlich alte Gerichtssteine christlicher Herrschaften, darunter sind häufig lateinische Balkenkreuze, seltener strichartige Kreuzritzungen. Speziell das gotische Balkenkreuz auf Bogensockel, das die Gerichts - bzw. Richtstätte Jesus Christus auf dem Hügel Golgatha in Jerusalem symbolisiert, untermauert diese Theorie (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)

Der Kreuzstein steht unmittelbar neben der nachstehenden 'Metzgermarter' von 1565, doch ist eine Ursprünglichkeit mit der damit verbundenen Geschichte bezüglich obiger Ausführung nicht anzunehmen. Vielmehr wird er einst in der Nähe am alten Weg nach Mühlendorf gestanden haben und wie Steinkreuz A Forstgerichtsbarkeit angezeigt haben (Verf.) 

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Bischberg, OT Rothhof: Kreuzstein, Sandstein, erhabenes lateinisches Kreuz mit kleinen griechischen Kreuzen oberhalb der Querbalken, D-4-71-117-46 m. Foto v. 5.4.2024 (Kopie), Urheber: 'Stephan van Helden' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0,

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Obertägige Maße: C: (aktuell nicht bekannt), Säulenbildstock aus Sandstein auf gestuften Postament mit barockem Aufsatz, angeblich zum Gedenken an den hier ermordeten Metzgerburschen 'Frydericus Hofmann aus Baireut' im Jahre 1565 (Verf.)

An der Säule unter linear eingetieft 'Ergänzt 1930'  - das Denkmal lag damals in 6 Teile zerstrümmert am Platze (suehnekreuz.de) - befinden sich diverse Initialen, zwei gekreuze Äxte und ein Nadelbaum (übernommen?), wohl die Hinweise auf die einstigen Stifter bzw. Restauratoren wie die Fleischerinnung Bamberg und dem zuständigen Forstamt (Verf.)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Bischberg, OT Rothhof: Bildstock, Sogenannte Metzgermarter, viereckiger Schaft, Aufsatz mit eingezogenem Rundbogenabschluss, bezeichnet mit „1565“, D-4-71-117-22 m. Foto v. 5.4.2024 (Kopie), Urheber: 'Stephan van Helden' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0, 3. commons.wikimedia.org-wiki-Category:Metzgermarter-(Bischberg) m. 3 Fotos v. 5.4.2024 (Kopien), Urheber: 'Stephan van Helden' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

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