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Reutlingen, Lkr. Reutlingen, auf dem Gelände des Heimatmuseums Reutlingen, 'Oberamteistraße 22', 6 Steinkreuze

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt)

Ang. B. Losch, 1981: 'Standort: TK 7521 Reutlingen. Sechs Steinkreuze im Garten des Heimatmuseums. Die Dreiergruppe rechts unter der Linde (I-III, Nummerierung von links nach rechts) stand bis ca. 1935 an der Straße nach Degerschlacht bei der Einmündung der Schanzstraße; ursprünglich befanden sich dort fünf Kreuze (s. Verschwundene Steinkreuze Nr. 6/7 - Steinkreuze auf Reutlinger Markung, in: Reutl. Heimatbl. Sept. 1950, Nr. 11). *Kreuz IV, links von der Dreiergruppe, hatte seinen Standort neben einem zweiten Kreuz an der Straße zwischen den Stadtteilen Oferdingen und Rommelsbach (R. Ströbel); es wurde anläßlich der Straßenverbreiterung 1978 ins Museum gebracht (vgl. Neckartenzlingen I, Landkreis Esslingen). Kreuz V, das ganz links in einem Bogen an der Mauer tief in der Erde sitzt, stammt vom Gewann 'Ohnhalden' hinter dem 'Galgenberg' (R. Ströbel). Kreuz VI steht den anderen Kreuzen gegenüber an der Westmauer; es befand sich bis 1969 in der Nähe der Straße nach Metzingen am ersten linken Seitenweg des 'Königsträßle' (Steinkreuze auf Reutlinger Markung, in: Reutl. Heimatbl. Sept. 1950, Nr. 11). 

*beide Kreuze stehen derzeit nach ...mapcarta.com am (südl.) Haupteingang des Friedhofs Rommelsbach, ‘Im Pfarrhof’

kopie b. losch 1981 abb. 471

Beschreibung: Sandstein, zum Teil Bearbeitungsspuren am linken Kreuz der Dreiergruppe (I); Ecken teilweise beschädigt. Kreuze (I) und (II) sind ohne Schaft einzementiert. Bei (III) Vertiefungen auf dem Kopf. Bei (IV) Kopf- und rechtes Armende leicht abgeschlagen, Schleifmulden auf dem Kopf. Bei (VI) an der Westmauer linke Armoberhälfte weggebrochen, Kopfende beschädigt; im Schaft Schrammen.

Maße: (I) Höhe 0,55 m, Br. 0,72, T. 0,17, (II) 0,45, 0,47, 0,20, (III) 0,45, 0,53, 0,19, (IV) 0,90, 0,49, 0,23, (V) 0,60, 0,95, 0,23, (VI) 1,15, 0,60, 0,18

Form: (I-III) sind Tatzenkreuze; die ersten beiden stark verbreitert, das zweite geschweift. - (IV) Kopf- und Schaft-, geringe Armverbreiterung. - (V) langer schmaler, andeutungsweise nach außen abfallender Querbalken; Kopf und vor allem Schaft breiter angesetzt. - (VI) stark verbreitertes Tatzenkreuz, andeutungsweise asymmetrisch verbreitert. Zeichen: Bei (II) nach oben zeigende Pflugschar. - Bei (IV) beidseitig große, längliche Einrillung im Längsbalken. - Bei (VI) kleine Backschaufel im Kopf, Stiel bis zum Schaftansatz.

Datierung: (I) ca. 15. Jh. (II) ca. Ende 15. Jh. (III) ca. 15./16. Jh. (IV) ca. 15./16. Jh. (V) ca. 17./ Anfang 18. Jh. (VI) ca. 14./15. Jh.

Volkstümliche Überlieferung: Zu (I) - (III): Drei Metzgerburschen sollen sich im Streit gegenseitig erstochen haben oder drei Bäcker in schwerer Notzeit wegen einer Maus sich gegenseitig ums Leben gebracht haben. Zum früheren Standort von (V): dort sei zur Römerzeit ein General gefallen. Zu den Kreuzen von Oferdingen-Rommelsbach (IV): ein Landreiter und ein Landstreicher sollen sich gegenseitig umgebracht haben' (Textkopie B. Losch 1981) 

verschollene Objekte:

Reutlingen, Ang. B. Losch, 1981: 'Zwei Kreuze aus der ehemaligen Fünfergruppe an der Straße nach Degerschlacht (s. Reutlingen I-III). Flurnamen-Beleg von 1711: 'Acker bey den fünf Creutzsteinen' (E. Keller) (Textkopie B. Losch 1981, S. 279, Verschwundene Steinkreuze, Reutlingen 6./7.)

Quellangaben:  Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken - Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 276-277, Reutlingen I-VI (I-III=Abb. 476, S. 61, IV=Abb. 477, rechts, S. 61, VI=Abb. 471, S. 60), daraus: 2.  Rudi Ströbel, Sammlung von Steinkreuzbeschreibungen Kr. Tübingen und Umgebung, 1927/28, (LDA), 3. Emil Keller, Die Flurnamen in Reutlingen-Betzingen, in: Reutl. Geschichtsbl. Neue Folge 5, 1967, S. 68-130/112, 4. Steinkreuze auf Reutlinger Markung, in: Reutl. Heimatbl. Sept. 1950, Nr. 11   

Eningen unter Achalm (b. Reutlingen), Lkr. Reutlingen
Steinkreuz, Ang. B. Losch, 1981: 'Bei der ehemaligen 'Bächkelter', vermutlich vor 1945 verschwunden' (Textkopie B. Losch, 1981) 

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 278-279, Verschwundene Steinkreuze: 1. Eningen unter Achalm, daraus: 2. Anton Nägele, Über Kreuzsteine in Württemberg und ihre Bedeutung, in: Württ. Jahrbücher 1913, S. 417, Sp. 1

Trochtelfingen, Lkr. Reutlingen
Steinkreuz, Ang. B. Losch, 1981: 'Am Weg nach Steinhilben' (Textkopie B. Losch, 1981), nach örtl. Angaben 1980 eventuell identisch mit Steinkreuz Trochtelfingen I (A) (Verf.)   

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 278-279, Verschwundene Steinkreuze: Trochtelfingen, daraus: 2. K. Th. Zingeler-W. F. Laur, Die Bau- und Kunstdenkmäler in den Hohenzollerischen Landen, Stuttgart 1896, S. 44

Sonnenbühl, OT Genkingen, Lkr. Reutlingen
Steinkreuz, Ang. B. Losch, 1981: 'An der Straße zur Station Lichtenstein, Markungsgrenze gegen Unterhausen. Schweinehirt von Schäfer umgebracht. Bei Straßenbau 1968/69 entfernt' (Textkopie B. Losch, 1981)    

Quellangaben: Lit.: 1. B. Losch, 1981, S. 279, Verschwundene Steinkreuze: 8. Sonnenbühl, Ortsteil Genkingen

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