wuestung asbeke mit brunnen

Rehburg - Loccum, A: OT Rehburg, Lkr. Nienburg, NI, südwestl. Ortsrand, ca. 1 km südl. der Straße nach Loccum ‘Wüstung Asbeke’

wuestung asbeke
detail hinweistafel
gemarkungsstein esbeke

die Rehburg - Loccumer Gegend bietet in kulturhistorischer Hinsicht interessante Zeugnisse der heidnisch-frühchristlichen Epoche Norddeutschlands; als um 1979 beim Pflügen der Äcker ständig bearbeitetes Gestein zu Tage trat rief es die Archäologen auf den Plan, man legte das legendere Asbeke frei, eine Ansiedlung, die erstmalig in der Bischofsgeschichte der Hamburger Kirche erwähnt und daraus ersichtlich um das Jahr 1000 datiert wird; darin wird der Erzbischof Adalbert von Bremen (1043-72) genannt, der im Ort 1050 das Kloster Esbeke gründete; da sich das Stift auf dem Gebiet der Diözese Minden befand, damit auf fremden Territorium, war die Grundlage einer Weiterentwicklung, folglich des Fortbestandes entzogen, noch zu Lebzeiten Adalberts wurde die Anlage aufgegeben, die Siedlung Asbeke bestand bis zum Beginn des 14. Jh., sicherlich übergaben sich die Bewohner in den Schutz der Burgansiedlung, der noch vor 1320 gegründeten Rehburg, der abgegangenen Keimzelle des heutigen Ortes Rehburg (Verf.)

Quellangaben: Hinweistafel vor Ort, Lit.: 1. Ernst-August Nebig: Das archäologische Rätsel von Rehburg. Das verschwundene ‘Stift Asbeke’ Eine gescheiterte Gründung aus dem Mittelalter, 2. Hans-Wilhelm Heine-Norbert Steinau: Das Stift Asbeke an den Rehburger Bergen: Eine gescheiterte Gründung des Erzbischofs Adalbert von Hamburg-Bremen um die Mitte des 11. Jahrhunderts, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, 1986,   S. 279-287, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Stift Asbeke

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Rehburg - Loccum, B: OT Rehburg, ca. 2 km westl. des Ortes, nördl. des Meerbach, Ringwallanlage    ‘Düsselburg’    

steinmale duesselburg
detail hinweistafel

im Colenberger Urkundenbuch wird erstmals im Jahre 1207 eine Ansiedlung unter der Bezeichnung ‘Düsleborch’ erwähnt; die Lage in den einstigen unwegsamen Sümpfen eines Grenzgebietes und die Art der Anlage, ein von zwei Erdwällen, ursprünglich mit Pallisaden, umrundetes Areal von ca. 200 m Durchmesser, deutet auf einen Ursprung in germanische Zeit zurück; hier verlief einst die Grenze zwischen den germanischen Stämmen der Cherusker im Süden und der Angrivarier im Norden; der ‘Angrivarische Grenzwall’ um die Zeitenwende war ein mehrere Meter hoher, mit Pallisaden gekrönter Erdwall, der sich vom Steinhuder Meer durch das Bruchland bis zur Weser hinzog; als hier die Römer im Jahre 16 n. Chr. unter dem Feldherrn Germanicus, nach den Kampfhandlungen nahe dem Nammer Lager bei Lerbeck, entscheidend zurückgeworfen wurden, gaben sie die Eroberungspläne Germaniens bis zur Elbe hin auf; bei Ausgrabungen, die Keramik-, Metall- und Knochenfragmente zu Tage brachten, traf man auf Brandspuren um das Jahr 772 und 783; in dieser Zeit und später eroberte Karl der Große die Gebiete zwischen Weser und Elbe, damit ist eine Zerstörung der Düsselburg im Zuge der Sachsenkriege anzunehmen (Verf.)

Quellangaben: Hinweistafel vor Ort, Lit.: 1. Hans-Wilhelm Heine: Die Düsselburg bei Rehburg, in: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern, Band 49, Teil II Exkursionen. Mainz 1981, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Düsselburg Rehburg

luccaburg loccum

Rehburg - Loccum, C: OT Loccum, ca. 1,2 km südl. des Kloster Loccum ‘Luccaburg’

detail hinweistafel inschrift

die ‘Luccaburg’ oder auch ‘Altlucca’ genannte, ursprünglich von einem Wassergraben umgebene Ringwallanlage, war die Burg des Grafen Lucca und wird in das 9. oder 10. Jh. datiert; bereit im 11. Jh. aufgegeben wird die Stätte von den Grafen von Hallermund im 12. Jh. als Familiengruft genutzt, bis später die Gebeine in das nahe Kloster überführt wurden; im Jahre 1820 weihte man hier das Denkmal für den Prior und Provisor des Klosters Carl Ludewig Franzen ein(gest. 1818) der die Waldwege, Alleen und Wiesen im Sündern anlegen ließ

Übersetzung der lat. Inschrift vom 1. Conventual (Kloster) Studiendirektor Köster: ‘Fremdling, sei uns gegrüßt ! Und als hier waltenden Schutzgeist. Ehre den Mann, der so schön Lucca, die alte, geziert; welcher den Hain um dich her, die Gewässer, die lachenden Auen pflegte, mit emsiger Hand ordnend die lieblichen Reih’n. Geh denn und freu dich des ! Ruh aus im kühlenden Schatten ! Doch zu Herzen dabei nimm, was der Fromme gelehrt.’ “Wie die Bäume, die Blumen im Lenz von neuem erstehen, alles im sonnigen Schein ländlicher Muße sich freuet, wirst auch du vom Grabe zu neuem Leben emporblühn, dort wo im reineren Licht edlere Ruh’ dich erquickt.”

Quellangaben: Hinweistafeln vor Ort, Lit.: 1. Ernst Andreas Friedrich: Die Luccaburg bei Loccum, S. 63-65, in: Wenn Steine reden könnten, Band II, Landbuch-Verlag, Hannover 1992, 2. Hans-Wilhelm Heine: Die Luccaburg bei Loccum. in: Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern, Band 49. Teil II Exkursionen, Mainz 1981, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Luccaburg, 2. ...sigwardsweg.de-Luccaburg

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