steinkreuz rechberghausen andere seite
kopie lit. e.w. stich von kieser 1685

Rechberghausen, Lkr. Göppingen, Außenanlage am Parkplatz neuer Friedhof, Oberwälder Straße, Flurname ‘Kapellenberg’     

Obertägige Maße: Höhe 0,95 m, Br. 0,58, T. 0,20, das Steinkreuz lat. Form aus Buntsandstein mit reparierter Bruchstelle unter den Kreuzarmen stand ursprünglich am Feldweg von Rechberghausen nach Oberwälden, westnordwestl. vom Friedhof, 600 m nach den letzten Häusern und befand sich dort lange Zeit bis zu den Armen eingesunken; 1973 durch einen Traktor angefahren, worauf es zerbrach; auf Initiative von Bürgermeister Thierer konnte nicht nur der obere Teil, sondern auch ein Stück des Schaftes geborgen werden, wobei festgestellt wurde, dass bereits ein Stück des unteren Schaftes fehlte; die Reste des Kreuzes wurden durch den Steinmetzmeister Frey, Eislingen-Fils wieder zusammengesetzt und 1975 erfolgte die Aufstellung des Denkmals am heutigen Platze; die Vorderseite zeigt einige Wetzrillen, wobei der Beweis nicht erbracht werden kann, es handle sich um die eingeritzte Darstellung einer sog. Wolfsangel (Forstzeichen) auf dem Kopf kerbartige Vertiefung, die als Abzugsmal mittelalterlicher Hieb- oder Stichwaffen deutbar ist, s. Einf. (Verf.) eine Sage berichtet nicht näher von einem am alten Platze vorgekommenen Unfall; auch nach Lit. Ernst als Grenzstein von Jagdgebieten früherer Herrschaftsgebiete bezeichnet; nach Lit. Hornung sollen sich zwei Metzgergesellen wegen eines Mädchens mit Messern auseinandergesetzt haben, wobei einer oder beide umkamen; s.r. Ruinenreste des Schlosses Rechberghausen mit Sühnekreuz im rechten Vordergrund, Stich von Andreas Kieser 1685 (Quelle: Lit.: Eugen Wiedenmann)

Quellangaben: Bildquelle: 1. G. Schmidt, Göppingen, Lit.: 1. K. Kirschmer, Geschichtliche Heimatkunde des Filsgaus, 1926, S. 82-84 u. Heimatbuch des Landkreises Göppingen, 1956, s. 164 u. Unsere Heimat Nr. 11, 30. 11. 1956 (identisch mit Helfenstein Nr. 16, S. 175), 2. W. Rauscher, handschriftl. Nachlaß, 1953, 3. G. Schütz, Gmünder Hefte, Beitrag Sagen der Heimat, 1950, 4. U. Kutter Alt-Württemberg, Nr. 3 u. 4, 1964, 5. Hornung, Geschichte von Rechberghausen, 1967, S. 58, 6. E. Wiedenmann in Eislinger Zeitung: Alte Steine erzählen, 1972, 7. G. Stütz, Heimatbuch für Gmünd, III. Band, 1927, S. 65-69 u. Gmünder Hefte, Nr. 1, 1950, S. 80, 8. M. Ernst, Ulm und Oberschwaben, Heft 29, 1934, S. 48-49, Nr. 139, 9. Eugen Wiedenmann, Sühnekreuze im Landkreis Göppingen, Göppingen 1978, S. 46-47 (daraus Kopie alter Standort u. Stich) 10. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 30

standort

Adelberg, OT Adelberg-Kloster, Lkr. Göppingen, A: vor östl. Klostermauer (außen) nahe Wegkreuzung                             

rueckseite
steinkreuz adelberg detail darstellung rueckseite

Obertägige Maße: Höhe 1,10 m, Br. 0,52, T. 0,18, das arg abgewitterte Steinkreuz aus Jurakalk mit gerundeten Enden, ein Arm etwa zur Hälfte abgeschlagen, zeigt im Kreuzungsfeld der Vorderseite, ursprünglich im kräftigen Relief, eine längsovale Aussage-Darstellung, die heute nicht mehr einwandfrei interpretiert werden kann; ebenfalls rückseitig, etwa an gleicher Position, linear eingetiefte Darstellungsfragmente; das Denkmal weist geringfügige Unsymmetrie auf; bis 1960 an der nordöstl. Mauerecke; nach Lit. Kirschmer und einer überlieferten Mitteilung einer alten Frau aus Börtlingen erhielten zwei Bettler in der teuren Zeit ein schwarzes und ein weißes Brot, worauf sie sich im Streite darum gegenseitig erstachen (versch. Vers.: zwei Bettler erhielten an der Klosterpforte Brote worauf sie sich umbrachten) nach Eugen Geiger (geb. 1903, Grundstückseigentümer bei Steinkreuz in Börtlingen, Frühlingsstraße) wurde ein ehem. Abt des Klosters von seinem Bruder, einem Ritter, erschlagen, worauf er zur Sühne das Kreuz setzen musste; der heutige Ort Adelberg hieß bis 1851 Hundsholz, danach ging der Name des Klosters auch auf den Ort über (Ortschronik Adelberg)

Quellangaben: Bildquelle: G. Schmidt, Göppingen, Lit.: 1. G. Schütz, Gmünder Hefte, Sagen der Heimat, 1950, 2. K. Kirschmer, Geschtliche Heimatkunde des Filsgaues, 1926, S. 82-84 u. Heimatbuch des Landkreis Göppingen, 1956, S. 164 u. Unsere Heimat, 30. 11. 1956, N. 16, S. 175, 3. W. Rauscher, 1953, 4. U. Kutter, Alt-Württemberg, Nr. 3, 5. A. Nägele, Über Kreuzsteine in Württemberg, 1926, S. 418, 6. E. Wiedenmann, Eislinger Zeitung: Alte Steine erzählen, 1972, 7. G. Stütz, Heimatbuch für Gmünd III. Band, 1927, S. 65-69, 8. M. Ernst, Ulm und Oberschwaben, 1934, Heft 29, S. 48-49, 9. K. Kirschmer, Chronik von Adelberg, 1964, S. 50-51, 10. Eugen Wiedenmann, Sühnekreuze im Kreis Göppingen, Göppingen 1978, S. 40-41, 11. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 26 (vorheriger Standort) 

steinkreuz adelberg
lit. e. wiedenmann vorheriger standort
zugang ulrichskapelle adelberg

Adelberg, B: im Museum in der Klostervilla

Maße: Höhe 0,46 m, Br. 0,43, T. 0,21, das zeichenlose Steinkreuz aus Sandstein zeigt auf einer Seite tiefe, parallel verlaufende Wetzrillen; das Denkmal lag bis um 1970 in einem Garten des Klosterbezirks und soll früher bei Obj. A gestanden haben; später zusammen mit einem heute verschollenen kleineren Steinkreuz rechts des Einganges durch die Mauer um die Ulrichskapelle; nach Lit. Kirschmer holte ein Beamter das kleinere Kreuz als Totenmal auf das Grab seines Hundes Fox

Quellangaben: Bildquelle: G. Schmidt, Göppingen, Lit.: 1. Eugen Wiedenmann, Sühnekreuze im Kreis Göppingen, Göppingen 1978, S. 26-27 (vorheriger Standort) 2. K. Kirschmer, Unsere Heimat, 1956, S. 175, 3. M. Ernst, Ulm und Oberschwaben, 1934, Heft 29, S. 50, 4. G. Schütz, 1950, 5. Bernhard Losch, Denkmalpflege, 1966, S. 50 u. Steinkreuze in Baden-Württemberg, 1981, S. 27

steinkreuz boertlingen

Börtlingen, Lkr. Göppingen, Ecke ‘Frühlingsstraße / Untere Bruck’ südl. im Ort an Grundstücksböschung (Frühlingsstr. Nr. 2, Geiger)                                   

Obertägige Maße: Höhe 0,85 m, Br. 0,55, T. 0,18, das Steinkreuz lat. Form aus Kalktuff mit gerundeten Enden weist einen durch Abbruch verkürzten Kreuzarm auf, wobei diese Beschädigung von einem Lastzug vor 1978 beigebracht wurde, da das Kreuz ca. 2 m vom heutigen Platze entfernt, direkt an der Straßenecke stand; durch den damaligen Hauseigentümer Eugen Geiger (geb. 1903) erfolgte daraufhin die unwesentliche Rückversetzung, erhöht an sichere Stelle; nach seiner Aussage verbreitert sich der Schaft stark im Boden und besitzt einen geraden Abschluss; bereits sein Urgroßvater habe sich um den Erhalt des Kreuzes bemüht und eine Sage weitergereicht, nach der zwei Metzgergesellen im Streite lagen und einer dabei erstochen wurde; nach Lit. Ernst töteten sich drei Metzger im Streite und Kirschmer berichtet von zwei Göppinger Metzgern, die sich gegenseitig umbrachten; eine lochartige Vertiefung, etwa im Kreuzungsfeld der Ansichtsseite, ist als Abriebsmal deutbar, s. Einf. (Verf.) das Denkmal steht mit größer Wahrscheinlichkeit am ursprünglichen Platze, denn hier an der alten Steige befand sich der mittelalterliche Ortsausgang von Börtlingen (Verf.)

Quellangaben: Bildquelle: G. Schmidt, Göppingen, Lit.: 1. K. Kirschmer, Geschichtl. Heimatkunde des Filsgaues, 1926, S. 82-83 u. Heimatbuch Göppingen, 1956, S. 164, 2. G. Schütz, 1950, 3. W. Rauscher, 1953, 4. M. Ernst, Ulm-Oberschwaben, 1934, S. Heft 29, S. 48-49, 5. E. Widenmann, Eislinger Zeitung: Alte Steine erzählen, 1972, 6. Gradmann-Klaiber, Oberamtsbeschreibung Göttingen, 1914, S. 71, 7. G. Schütz, Heimatbuch für Gmünd und Umgebung III. Band, 1927, S. 65-69 u. Gmünder Hefte, Nr. 1, 1950, S. 80, 8. Eugen Wiedenmann, Steinkreuze im Kreis Göppingen, Göppingen 1978, S. 30-31, 9. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 27-30

verschollene Objekte: nach E. Geiger, Hausbesitzer bei Steinkreuz an Frühlingsstr. (geb. 1903, mündl. um 1978) stand ein von Form und Größe vergleichbares, bis zu den Armen eingesunkenes Steinkreuz noch nach dem 2. Weltkriege am Hausgrundstück Bergsstr. 8 (Frey) Börtlingen, beim Schuppen am Stockbrunnenweg; nachdem das alte Wohnhaus durch einen Neubau ersetzt wurde, war das Denkmal verschwunden, worüber auch ein Nachbar nachfragte, doch die Familie Frey konnte sich nicht mehr erinnern; der Schuppen war der Rest eines hier früher betriebenen Sägewerkes; nach. Lit. B. Losch verschwand das Kreuz um 1920 (Quelle: Lit.: Eugen Wiedenmann, 1978, Verlorene Kreuze, S. 54)

steinkreuz rosswaelden
standort
detail hinweistafel

Ebersbach an der Fils, OT Roßwälden, Lkr. Göppingen, Ortskern, Grünstreifen an Dorfstraße bei Bushaltestelle

Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,55, T. 0,17, das Steinkreuz aus rotem Sandstein mit abgerundeten Enden und leicht gefasten Kanten zeigt über die gesamte Vorderseite eine sauber eingeritzte Inschrift, teilweise in Antiqua und got. Buchstaben, die auf der Hinweistafel wiedergegeben wird (Quelle: W. Ziegler, Von Siezum bis Süßen, 1971, S. 131) Histor. Rundgang Roßwälden: In der Nacht des 16. Juli 1707 zogen französische Truppen von Plochingen nach Süßen. Unterwegs hinterließen sie eine Spur von Blut und Verwüstung. In jener Nacht bewachte in Roßwälden der Bürger, Bauer und Zolleinnehmer Hans Bayer die Feldfrüchte auf seinem Acker vor dem hungrigen Rotwild. Am nächsten Morgen wurde er tot aufgefunden. Er wurde ‘von einem französischen Hußaren durch drey Hüb und zwey Stich ohne gegebene Ursach ermordet’ Später wurde zum Gedenken an diese Tat hier ein Mordkreuz aufgestellt (Quelle: s.u.)

dieser Acker und der damit verbundene ursprüngliche Standort (Wiesensteig, Lit. B. Losch) lag etwa 200 m nördl. des heutigen Platzes im Bereich der Brühlstraße, einem Neubaugebiet; hier stand das Denkmal vor dem Haus Nr. 22; um 1963 Bruchstelle am Schaft repariert und Neuaufstellung; nach einer Restauration 2009, wobei der untere Schaft ersetzt wurde, erfolgte die Umsetzung an heutige Stelle mit Hinweistafel; Lit. Karl Mayer berichtet von einer Petition der Witwe Anna Maria Bayer an die herzögliche Regierung vom 19. November, 1707, in der sie ausführt: Sintemal es sich leider gefüget, daß als verwichenen Sommer die französische Armee in das hochlöbliche Herzogtum eingedrungen, auch eine Partie davon bei Plochingern wegen der Exekution in dem Ulmischen zu stehen kommen. Hingegen aber damals das Gewild in den Früchten so großen Schaden getan, daß es nicht genugsam zu beschreiben, mein Mann solch seine Früchte hüten, bei Nacht auf das Feld sich begeben, dann ihn in solcher Zeit genannte Partie angetroffen und die letztere ihn mit bloßem Degen überfallen, auch so elendiglich zugerichtet, daß er nach empfangenen zwei Stich und drei Hieb über den Kopf sein zeitliches Leben unter großer Schmerzens- und Herzensangst beschließen mußte ... (Quelle: Lit. B. Losch)

Quellangaben: Bildquelle: G. Schmidt, Göppingen, Lit.: 1. Eugen Wiedenmann, Sühnekreuze im Kreis Göppingen, Göppingen 1978, S. 23, 2. W. Ziegler, s.o.,  3. B. Losch, Sühne und Gedenken Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 28, 4. Karl Mayer, 1939, S. 31 (nach Akten des Landtags) mit Hinw. auf Eintrag im Kirchenbuch, Internet: 1. ...vev-ebersbach.de: Historischer Rundgang Rosswälden - Spuren der Geschichte, Nr. 06 Sühnekreuz

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