standort detail hinweistafel

Ratzeburg, Kreis Herzogtum Lauenburg, ca. 400 m südl. des Domes an der Kreuzung Domhof -Schmiedestraße-Kleine Kreuzstraße, ‘Heinrichstein’

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heinrichstein ratzeburg

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kopie lit. lauenburgische heimat 1980
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Obertägige Maße: Höhe ca. 1,50 m, Br. 1,20, T. 0,40, der ‘Heinrichstein’ genannte Kreuzstein, ein bearbeiteter Findling aus Sandstein, steht hinter einem Schutzgitter an der Hausecke eines idyllischen Winkels der Altstadt, am südwestl. Eingang zum Domhof; der Stein zeigt ein eingehauenes lat. Balkenkreuz, über dessen vier Sektoren eine eingetiefte lat. Inschrift verläuft: 

‘Temporibus Conradi regis et Heinrici ducis Saxoni(a)e venit Heinricus comes Raceburch et ibi Xrianitatem prim(us) fundavit anima ei(us) requiescat i(n) pace Am(en)’ Überstzung: ‘Zu Zeiten König Konrads und Herzog Heinrichs von Sachsen kam Graf Heinrich nach Ratzeburg und gab dort als erster dem Christentum eine feste Grundlage. Seine Seele ruhe in Frieden. Amen.’    

das nach 1163 aufgestellte Denkmal stammt somit aus der Zeit des Überganges der Region zum Christentum; vermutlich wurde der Stein, der einem Menhir ähnlich ist, bereits in heidnischer Zeit verehrt, oft wurden solche Steine von den ersten christlichen Missionaren bearbeitet, indem man sie mit christlicher Symbolik versah (Verf.)

Ratzeburgs Name geht zurück auf die Raceburg des heidnischen wendischen Fürsten Ratze, der seinen Sitz auf der Hauptinsel im Ratzeburger See hatte. Eine erste urkundl. Nennung des Namens stammt aus dem Jahre 1062. 1143 hat Heinrich der Löwe den Grafen Heinrich von Badewide mit Ratzeburg belehnt, der auf der Insel eine neue Burg bauen ließ. 1154 wurde Ratzeburg Bischofssitz (und blieb es bis zur Reformationszeit). Wenig später begann der Bau des Domes auf dem höchsten Punkt der Insel. 1180 wurde Heinrich der Löwe entmachtet (von seinem Vetter Friedrich I. Barbarossa) und sein Herzogtum Sachsen geteilt. Mit dem östlichen Landesteil wurden die Askanier von der Grafschaft Aschersleben belehnt. Nach Erbteilungen gingen 1260 daraus die Herzogtümer Sachsen-Wittenberg und Sachsen-Lauenburg hervor. Nach dem Aussterben der regierenden Lauenburger Herzöge fiel das Herzogtum 1689 an Herzog Georg Wilhelm von Lüneburg-Celle. Unter Ihm wurde die Ratzeburger Festung ausgebaut, was die Dänen nicht dulden wollten. Deshalb belagerten sie 1693 die Stadt und zerstörten sie dabei fast völlig. Nur die Kirchen und wenige Häuser blieben verschont. Deshalb heißt auch eine Straße ‘Demolierung’                (Quellangabe: Chronik Ratzeburg)

Heinrich von Badewide

Quellangaben: Lit.: 1. Hinweistafel vor Ort, 2. Lauenburgische Heimat, Zeitschrift des Heimatbund und Geschichtsvereins Herzogtum Lauenburg, Heft Nr. 97, Ratzeburg, Juni 1980, daraus: Kopie Heinrichstein, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Heinrich von Badewide

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