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Georgensgmünd, OT Oberheckenhofen, Lkr. Roth, südwestl. vom Ort, ca. 10 m südseitig der Straße nach Georgensgmünd im Wald, ca. 80 m nach dem letzten Anwesen 'Oberheckenhofen Nr. 12', Kreuzstein

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), quaderförmiger Sandsteinblock mit lat. *Balkenkreuz im Relief, Schaft geht bogenförmig in breite, bis zu den Rändern reichende Basis über (Verf.)

Kreuzstein (*Balken- oder Strichkreuze)
Rechteckige Kreuzsteine mit derartigen Balkenkreuzdarstellungen sind als Flurdenkmale weit verbreitet anzutreffen, besonders in Norddeutschland. Oft berichtet der Volksmund bzw. die Volkskunde von schauerlichen Untaten, die zur Setzung dieser Steine führten, doch ist es nicht annehmbar, dass immer wieder dieser gleiche 'Gedenksteintyp' dafür errichtet wurde. Vielmehr dürfte sich diese Grundform auf Ursprünge oder Strukturen beziehen, die überall regional vorhanden waren, wie z.B. einheitliche allgemeine Gerichtsbarkeiten.
Kreuzsteine mit Tatzenkreuzen, Byzantinerkreuzen, lat. Kreuzen oder gotischen Kreuzen (außer Darstellungen von Kreuzen auf Stäben, Stangen, Stelen, Pfeilern), die keine Hinweise auf Sühne- oder Gedenkkreuze aufweisen, sind vermutlich alte Gerichtssteine christlicher Herrschaften, darunter sind häufig lateinische Balkenkreuze, seltener strichartige Kreuzritzungen. Speziell das gotische Balkenkreuz auf Bogensockel, das die Gerichts - bzw. Richtstätte Jesus Christus auf dem Hügel Golgatha in Jerusalem symbolisiert, untermauert diese Theorie (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)

'Der Ort wurde wahrscheinlich im 8. oder 9. Jahrhundert von bayerischen Siedlern gegründet. Er lag verkehrsgünstig an der Rednitzterrassenstraße, die bereits in vorkarolingischer Zeit angelegt worden war. Eine Urkunde von 1289 nennt einen Ort namens „Hegenhouen“. Die erste eindeutige Erwähnung findet sich 1345 als „Obernhekenhouen“. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Hecko, der Personenname des Siedlungsgründers. Um 1370 hatte man den Zehnt an die Liebfrauenkirche in Roth zu entrichten. 1395 bestand der Ort aus vier Höfen, 1531 aus fünf Höfen, die unterschiedliche Grundherren hatten: ein Hof unterstand der Rother Kirche, zwei dem St.-Klara-Klosterverwalteramt und zwei dem Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg. Infolge des Dreißigjährigen Kriegs wurde der Ort komplett entvölkert. Erst 1651 wurde mit dem Wiederaufbau durch protestantischer Exulanten aus Oberösterreich begonnen. 1735 zählte die Bauernsiedlung sechs Häuser, 1770 neun' (wikipedia.org-wiki-Oberheckenhofen)

Das Denkmal am Ortseingang der wichtigen Straße von Georgensgmünd her könnte durchaus die Gerichtsbarkeit einer der ansässigen Grundherrschaften an gezeigt haben (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Georgensgmünd, OT Oberheckenhofen: Gedenkstein, Straße nach Georgensgmünd, nach 200 m 10 m links im Wald, Gedenkstein mit Reliefkreuz, Bezeichnet '1479-148?', D-5-76-121-80 m. Foto v. 7.3.2015 (Kopie), Urheber: 'Derzno' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0

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