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Neschwitz, OT Luga, Lkr. Bautzen, ca. 700 m nordnordöstl. des Gutshofes Luga (Ortskern), 30 m westl. der B 96 (alte Landstraße Bautzen-Königswartha) bzw. 125 m östl. des Wegekreuzes Uebigau-Fischhäuser / Luga (Lindenallee)-Königswartha, südseitig am Verbindungsweg Uebigau zur B 96 / Fischhäuser, 2 Steinkreuze, 1 Kreuzstein (Veränderung der Anordnung nach 1977)

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A l.: Obertägige Maße: Höhe 0,82 m, Br. (0,49, T. 0,18, das nur noch aus Schaft und einem Arm erhaltene Steinkreuz aus Granit weist in seinen dortigen markant ausgearbeiteten Wölbungen unverkennbar gotische Züge auf - sog. ‘Nasen’, damit etwa um das 14./15 Jh.; die Ansichtsseite zeigt nur noch schwach erkennbar zwei vertikal parallel verlaufende Einrillungen, wohl der Rest einer ursprünglichen Hieb- oder Stichwaffe; denkmalgeschützt seit dem 23. 6. 1971 (Verf.)

B: Obertägige Maße: Höhe 1,06 m, Br. 0,70, T. 0,18, Steinkreuz lat. Form aus Granit mit Schafterweiterung, relativ hoher breiter Kopf und alte partielle Abschläge, denkmalgeschützt seit dem 23. 6. 1971 (Verf.)

C: Obertägige Maße: Höhe 0,45 m, Br. 0,28, T. 0,26, niedrige Säule aus Granit mit rechteckigem Querschnitt, Kopf gerundet; beide Seiten zeigen ein eingehauenes Kreuz mit gegabelten Enden, dessen Schaft sich je untertägig fortsetzt (Feststellung nach Freilegung), denkmalgeschützt seit dem 23. 6. 1971 (Verf.)

obwohl sich diese drei Objekte sowie das nachstehende Steinkreuz erheblich in Form bzw. Typus unterscheiden, damit auch zeitlich voneinander abweichen, erhielt sich im Volksmund bis in die Gegenwart folgende Sage (Hindeutung auf ausgegangenes Volkswissen, Verf.): ‘ein in Dresden bei der Reiterei dienender oder aus dem Kriege zurückkehrender wendischer Bursche erfährt von der Untreue seiner einstigen Braut. Eifersüchtig lauert er dem Hochzeitszug auf und tötet Braut, Bräutigam und Hochzeitsbitter oder Pate am Platze der Steine, und dann sich selbst am Ort des nahen Steinkreuz Nr. 31 (D); nach Lit. A. Meiche, 1903, wurden die Kreuze einst von ihrem Standort weggenommen und in einen Schafstall eingelagert, doch allnächtlich entstand dort ein solch gespenstischer Lärm, dass auf Bitten des Schäfers die Steine an ihren Platz zurückgebracht wurden (Verf. frei nach Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, Nr. 153, S. 16/107/181/219 m. Abb. 7 (Kopie) u. Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928 (1936), Nr. 166, 2. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachensen, Berlin 1977, S. 58-64, Nr. 32-34 m. Abb. 36-39 (Kopie Abb. 36), daraus: 3. G. A. E. v. Nostiz, Die Kreuze am Wege, in: Lausizische Monatsschrift. Görliz 2. Th. 12. Stück, s. 328-329, 4. F. L. Bösigk, Über Mordkreuze (Vortrag 12. 1. 1857) u. in: Mitth. des Königl. Sächs. V. f. Erforschung u. Erhaltung vaterl. Alterthümer 10. H. Dresden, S. 31-44, 1 Taf., 5. K. J. Th. Haupt, Sagenbuch der Lausitz, Bd 1/2 Leipzig 1863, S. 371, 6. A. Moschkau, Die alten Steinkreuze in Löbau, Bautzen, Camenz und deren Umgebung, in: Neues Lausitzisches Magazin, Bd. 57, Görlitz 1882, S. 425-430 7. A. Meiche, Sagenbuch des Königreichs Sachsen, Leipzig 1903, S. 930, 8. K. Helbig, Die Steinkreuze des Königreichs Sachsen als Grenzzeichen, in: Mitth. des Vereins f. Sächs. Volkskunde, Bd. 3, 1905, S. 384, 9. M. Herschel, Beitrag zur Steinkreuzkunde, in: Mitth. des Vereins f. Sächs. Volkskunde, Bd. 4, H. 1, 1906, S. 7, 10. Beschr. Darstellung der älteren Bau- u. Kunstdenkmäler des Königr. Sachsen (BKD) 1908, Bd. 31, S. 146, 11. J. Naumann, Steinkreuze und Kreuzsteine von Bautzen und Umgegend, Bautzen 1909, S. 15 m. Abb. 29, 12. Bautzener Tageblatt v. 25. Aug. 1931, 13. Unsere Heimat 1934, Nr. 15

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmale in Neschwitz, OT Luga: Dreisteine; Zwei Mord- und Sühnekreuze und ein Kreuzstein, (ca. 800 m nördlich von Luga), 15.–17. Jahrhundert, Ortsgeschichtlich von Bedeutung, ID 09253289

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Luga D: östl. Ortsrand, ca. 25 m westl. der B 96 (Radweg), an der östl. Grundstücksecke des letzten Anwesens der ‘Schulstraße’ (nordseitig der alten Straße nach Quoos über Bockwindmühle / östl. Reststück der Schulstraße), Steinkreuz 

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Obertägige Maße: Höhe 0,60 m, Br. (0,56), T. 0,15, gedrungenes, arg abgearbeitetes Steinkreuz aus Granit, das mehrfach abgebrochen und beidseitig mit Eisenband geklammert wurde; das Denkmal stand ursprünglich an der gegenüberliegenden Straßenseite, damit südseitig der Altstraße und wurde wegen Gefährdung an den derzeitigen Platz versetzt; s. obige Sage; denkmalgeschützt seit dem 23. 6. 1971 (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. G. A. Kuhfahl, 1936 s.o. S. 4/6, Nr. 167 m. Abb. 131 (Kopie), 2. G. Müller-H. Quietzsch 1977 s.o. S. 58-59, Nr. 31 m. Abb. 35 (Kopie), daraus: 3. Unsere Heimat 1934, Nr. 15

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Kulturdenkmale in Neschwitz, OT Luga: Mord- und Sühnekreuz, bei Schulstraße 2 (B 96, Abzweig nach Luga)
15.–17. Jahrhundert, Ortsgeschichtlich von Bedeutung, ID 09253288

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