steinkreuz loehrbach
standort abtsteinacher strasse

Birkenau (Odenwald), OT Löhrbach, Kreis Bergstraße, westl. im Ort, am Steilhang gegenüber der Einmündung Buchklinger Straße (K 15) in Abtsteinacher Straße (L 3408, Str. nach Birkenau)

Obertägige Maße: Höhe 1,41 m, Br. 0,87, T. 0,20, das Steinkreuz lat. Form aus Sandstein weist zwei reparierte Bruchstellen auf, am Schaftansatz und rechter Kreuzarm, wobei diese Bruchstelle, bereits vor 1930, mit einer gebogenen Eisenklammer gesichert ist; am Kopf ein kleines linear eingetieftes Kreuzchen, H. 9 cm, Br. 7 cm (Verf.)

das Denkmal stand ursprünglich gegenüber im Wiesental nahe der Straße und wurde 1960 bei deren Ausbau an den heutigen Platz gesetzt; 2007 war es plötzlich verschwunden und 2008 wieder am Standort; nach einer Sage sollen sich hier zwei Landsknechte im Dreißigjährigen Kriege gegenseitig totgeschlagen haben; nach anderer Version herrschte bei den Franzoseneinfällen am Ende des 18. Jh. eine große Hungersnot; im Streit um eine gebratene Maus gerieten zwei französische Soldaten in Streit, in dessen Verlauf einer erschlagen wurde, der Verbliebene verzehrte die Maus und erstickte daran   (Quelle: Hans-Günther Morr, Steinkreuze, Zeugen alter Schuld)

nach Lit. H. Riebeling am alten Platz um 1930 auf einem Sockel neu aufgestellt - ‘hier sei jemand ermordet worden’

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 196, Nr. 6418.14, daraus: 2. Heinz Bormuth, Die alten Steinkreuze im Landkreis Bergstraße, 1974, H. 7, S. 49-51 u. Das Steinkreuz, 1975, H. 1/2, S. 49, 3. Friedrich Mösinger, Steinkreuze zwischen Rhein, Main u. Neckar, Archiv für Hess. Altertumskunde, NF XIX, 1935, S. 49-98, Internet: 1. ...morr-siedelsbrunn.de-steinkreuze-zeugen-alter-schuld, S. 42-43 (Hans-Günther Morr), aus: Gde. Birkenau ‘1200 Jahre Birkenau, ein Dorf und seine Zeit’, Verlag Bitsch 1994

denkmalgruppe gorxheim

Gorxheimertal, OT Gorxheim, Kreis Bergstraße, Einmündung Buchklinger Weg in die Gorxheimer Talstraße (nordwestl. Winkel), Denkmalgruppe

steinkreuz gorxheim andere seite kreuzstein odenwaelder landsturm doppelkreuz gorxheim

nach Lit. H. Riebeling, 1977, besteht die Denkmalgruppe (Buntsandstein bzw. Kunststein Obj. C) aus einem älteren Sühnekreuz (A), einem Denkstein des Odenwälder Landsturmes, 1799, (B) und einem Doppelkreuz mit etwa gleicher Inschrift; die Anlage wurde beim Straßenausbau Mitte der 60-ziger Jahre etwas zurückversetzt, dabei stellte sich heraus das Obj. C auf einem kreuzförmigen, untertätigen Sockel saß, der die gleiche Inschrift trug wie das Landsturmdenkmal (Napoleonische Kriege, 19.-20. Mai 1799 Kampfhandlungen im Gorxheimertal); auf der Rückseite mehrere Namen, wovon nur nur ‘Kometant’ lesbar war; dieses doppelt ausgeführte Kreuz war das erste Landsturmdenkmal, dessen beschrifteter Sockel in den Boden versenkt wurde, als der neuere Denkstein errichtet wurde; 1862 war offenbar nur das Kreuz als Denkmal bekannt; als Anfang der 70-ziger Jahre erneut Straßenausbau erfolgte entfernte man die Anlage, worauf wenig später das Landsturmdenkmal wieder aufgestellt wurde, dagegen wurden die beiden Steinkreuze zunächst nicht mehr aufgestellt, das Sühnekreuz lag auf einem Schutthaufen, das Doppelkreuz zerschlug man; von daher dürfte das derzeitige Doppelkreuz, aus zwei Teilen bestehend, eine Nachbildung sein; schliesslich besann sich die Gemeinde auf ihre kulturellen Schätze und setzte beide Kreuze wieder hinzu (Verf. frei nach Lit. H. Riebeling)   

A: Obertägige Maße: Höhe 0,72 m, Br. 0,61, T. 0,15, Steinkreuz lat. Form mit ersetztem Schaft bzw. Bruchstelle am Schaftansatz; der Standort ‘Ortsrand Abzweig zum Nachbarort’ ist als typischer Standort eines Sühnemals zu bewerten, von daher dürfte das Denkmal als primär am Platze angesehen werden; die zwei anderen Steine setzte man später hinzu, weil sich die Örtlichkeit diesbezüglich dafür anbot; eine örtliche Sage berichtet ebenfalls vom Streit um eine Maus (s. Löhrbach) doch waren hier zwei Brüder involviert, wobei einer zu Tode kam (Verf. nach H. Riebeling))

B: Höhe 1,40 m, Br. 0,66, T. 0,23, Landsturmdenkmal, Inschrift: ‘Zum Andenken / deren die dahier im / Jahr 1799 / am 20 ten April / im Streit für das / Vaterland geblieben /en tapferen Odenwäl / der gewidmet’

C: Höhe 1,25 m, Br. 0,56, T. 0,16, Nachbildung aus Kunststein, zweiteilig

Quellangaben: Lit.: 1. H. Riebeling, 1977 s.o. S. 194, Nr. 6418.3 u. 6418.4, daraus: 2. H. Bormuth, 1974 u. 1975 s.o., 3. F. Mösinger, 1935 s.o., 4. Dr. Heinz Schmitt, Das Gorxheimer Denkmal von 1799, in: ‘Der Rodensteiner’ v. 11. 3. 1966, Internet: 1. ...morr-siedelsbrunn.de-steinkreuze-zeugen-alter-schuld, S. 47-49 (Hans-Günther Morr), aus: Theo Schmitt, ‘Das Gorxheimer Denkmal’, Beitr. in WZ / OZ, Juli 1968

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