standort bilderhauslestrasse blick nach sued

Köngen, Lkr. Esslingen, nördl. Ortsausgang nach den Erlenhöfen bzw. Deizisau, westseitig an der Bilderhäuslestraße (-weg), ca. 100 m nach dem neuen Friedhof (s. Hintergrund, Friedhofskapelle) 2 Steinkreuze

doppelbalkenkreuz koengen andere seite kopie lit. b.  losch 1981

Köngen A: Obertägige Maße: Höhe 0,95 m, Br. o. (0,42) u. (0,45), T. 0,20, Stubensandstein, Textauszug Lit. B. Losch, 1981: ‘das einzige niedrige *Doppelbalkenkreuz Baden-Württembergs’, wobei der obere linke und der untere rechte Kreuzarm fehlt; obere Balkenenden nach außen verbreitert, Abbruchstellen der Arme deutlich erkennbar; beide Steinkreuze wurden in der Zeit vor 1981 am Platze neu aufgestellt (Verf.)

*Doppelbalkenkreuz: lat.: crux gemina (Zwillingskreuz) weitere Bezeichnungen sind: Patriarchenkreuz, Kardinalskreuz, Lothringerkreuz sowie Spanisches- oder Caravacakreuz; auch die Bezeichnungen Ungarkreuz, Wienerkreuz, Engelskreuz u. Jerusalemerkreuz sind nachweisbar; der Ursprung dieser Kreuzform lässt sich bis in römische Zeit zurück verfolgen; als Kaiser Konstantin das Christentum zur Staatsreligion erhob, wurden über den weit zerstreuten Bischofssitzen des gesamten Reiches übergeordnete Patriarchdiözesen, wie etwa Rom, Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien und Jerusalem eingerichtet; als Zeichen dieser vorrangigen kirchlichen Machtbereiche wurde das Doppelbalkenkreuz eingeführt, das nur noch vom päpstlichen Kreuz mit drei Balken übertroffen wird; später galt dieses Kreuz als Erkennungszeichen der ungarischen Könige, des Ritterordens Vom Heiligen Grab, sowie auch als Zeichen im Kampf gegen die Ungläubigen in Spanien und Wien; im ausgehenden 15. Jh. nahmen es die Herzöge von Lothringen in ihr Wappen auf; seine Aufstellung vor Städten, Dörfern und im freien Felde erfährt es im 17. Jh. zum Schutze gegen die Pest u. Unwettern; zuweilen wurde es auch an den Stationen der Prozessionswege errichtet; zwei weitere Kreuze dieser Art, beide werden im Volksmund ‘Femekreuz’ (Gericht) genannt, ist zum einen jenes was im Gut Linschede bei Altenaffeln im Hönnetal aufbewahrt wird (Holz), zum anderen ein hohes Kreuz mit Korpus in Sendenhorst; das Doppelbalkenkreuz ist eine selten anzutreffende Kreuzform (Verf. frei nach ...wikipedia.org- Doppelbalkenkreuz)

steinkreuz koengen andere seite kopie lit. b. losch 1968

Köngen B: Obertägige Maße: Höhe 1,10 m, Br. 0,88, T. 0,24, Stubensandstein, das wuchtig wirkende Steinkreuz lat. Form mit gerundeten Enden zeigt im Kreuzungsfeld bis in den Schaft hinein reichend eine linear eingetiefte, auf der Spitze stehende Pflugschar; unwesentliche Querbalkenverbreiterung, wobei der linke Arm schmäler und kürzer ist, sowie hoher, in sich nach links gekrümmter Kopf (Verf.)

beide Denkmale stehen in der Flur ‘Beim Esslinger Bild’ und werden in der Zeit des Dreissigjährigen Krieges angesetzt - ein französischer Offizier wollte einem pflügenden Bauern das Pferd wegnehmen, doch setzte sich letzterer derart zur Wehr, dass beide umkamen (1. Esslinger Zeitung vom 31. 3. 1953 u. 7. 3. 1956, 2. Helmut Dölker, Ein Zeitalter nimmt Abschied, in: Württembergische Franken 50 N. F. 40, 1966, S. 144-149, aus: Lit. B. Losch, 1981)

hinweistafel in situ

Quellangaben: Lit.: 1. Bernhard Losch, Sühne und Gedenken Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S. 16 (Textauszug), S. 19 m. Abb. 28, S. 4 (Kopie A), 2. B. Losch, Steinkreuze in Südwest-Deutschland, Tübinger Verein für Volkskunde 1968, S. 50 m. Abb. 9 (Kopie B), 3. Hinweistafel vor Ort (Kopie)

alter friedhof mit leichenhausle blick nach osten

Köngen C: unterhalb der Peter und Pauls-Kirche, Ostseite Alter Friedhof (Unterdorfstraße ggü. Einm. Steinbruchstraße), bündig vermauert außen links des Eingangsportals zum Alten Friedhof, nahe des ‘Leichenhäusle’, Steinkreuz

hinweistafel in situ alter friedhof
steinkreuz koengen
standort eingangsportal alter friedhof

Obertägige Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,63, T. (?) das Steinkreuz lat. Form aus Stubensandstein mit minimaler Balkenverbreiterung ist zumindest auf der Ansichtsseite zeichenlos; das Denkmal, nach der Hinweistafel des Geschichtsvereins Köngen mit ‘Sühnekreuz’ bezeichnet, dürfte relativ unbekannt sein, da es in keiner einschlägigen Literatur (z.B. B. Losch, Steinkreuze in Baden-Württemberg) erwähnt wird; sein ursprünglicher Standort, wohl in unmittelbarer Nähe, ist vermutlich mit der uralten im Neckartal entlang führenden Landstraße und dem davon südöstl. Abzweig zur Ortschaft Köngen in Verbindung zu bringen (Verf.) 

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. ...geschichtsverein-koengen.de-Historischer Stadtrundgang-Alter Friedhof-Sühnekreuz (Hinweistafel)

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