urheber:  hans g. oberlack

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Ketzin (Havel), Lkr. Havelland, A: OT Tremmen, 'Schulstraße', an der Außenwand des südl. Kirchturmes der Wallfahrtskirche St. Marien Tremmen bündig eingemauert, rechts oberhalb des Einganges, Benennung: 'Mordkreuz'

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urheber: lothar lenhardt

Maße: (nicht bekannt), Backstein mit eingehauener kurzer Inschrift aus gotischen Minuskeln - das mittelhochdeutsche Wort 'nit' (Hass, Kampf), rechts daneben das Abkürzungszeichen für das lateinische 'et' (und) und im Anschluss ein Tatzenkreuz als Zeichen des Friedens. Die Aussage des Steines ist mit 'nit et frit' = 'Kampf und Frieden' zu übersetzten und in Verbindung mit der Lage über dem Portal der Kirche sind wichtige Hinweise auf die Ursprünglichkeit gegeben, indem der Stein das sog. Kirchenasyl angezeigt haben könnte. Bereits am Beginn des 5. Jahrhunderts haben die römischen Kaiser Honorius und Theodosius II. für die christlichen Kirchen Zufluchtsrechte verfügt (Härtel/Kaufmann: Codex Justianus, S. 43/1, 12, 2), die bis in heutige Zeit Bestand haben. Fliehende bzw. Verfolgte, denen es gelang das Areal einer Kirche zu erreichen, standen sofort zunächst unter dem Schutz der jeweiligen geistlichen Machthabern (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)    

Asylgrenzen wurden meist durch religiöse Denkmale wie Steinkreuze, Kreuzsteine und Wappenstöcke (Kloster St. Georgenberg), Tirol) gekennzeichnet. Ein markantes Beispiel ist das Asylzeichen am Liebfrauendom zu München (Foto rechts), ein Kreuz in einem Schild unter einer Ölbergsszene (wikipedia.org-wiki-Kirchenasyl m. Foto Kopie, Urheber: gmfr.)

'Besonderheit im Mauerwerk gilt das so genannte Mordkreuz über den Südeingang. Man erzählt sich, dass an dieser Stelle ein Mörder lebendig eingemauert wurde. Die evangelische spätgotische Backsteinkirche St. Marien wurde erbaut im 15. Jh.' (tremmen.de-unsere-kirche)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, S. 23 m. Abb. 49/2009 (Kopie), Urheber: 'Lothar Lenhardt' (Eig. Werk), Internet: 1. tremmen.de, 2. wikipedia.org-wiki-Datei: Tremmen-church m. Foto v. 1.5.2016 (Kopie), Urheber: 'Hans G. Oberlack' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC-BY SA 4.0, 3. wikipedia.org-wiki-Kirchenasyl m. Foto (Kopie), Urheber: gmfr. Liebfrauendom München 

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Ketzin B: OT Gutenpaaren, südwestl. im Ort, nordseitig an der 'Gutenpaarener Dorfstraße', am Westrand des Anwesens 'Nr. 45 A', Steinkreuz

urheber: gregor rom

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), breitflächiges Steinkreuz aus Sandstein mit markant abgeschrägten Armoberseiten, das Resultat eines mittelalterlichen Brauchtums, indem Hieb- oder Stichwaffen an heiligem Gestein abgewetzt wurden, zum Schärfen und zur vermeintlichen Kraftübernahme, s. Einf. (Verf.)

'Das Sühnekreuz von Gutenpaaren
Das Sühnekreuz in Gutenpaaren soll an den Mord beziehungsweise das Tötungsdelikt erinnern, der beziehungsweise das von einem Gutsbesitzer an einem anderen verübt wurde. Es markiert die Stelle, an welcher die Tat stattfand. Hintergrund soll eine längere Fehde gewesen sein, in deren Verlauf es zum bewaffneten Angriff kam. Entsprechend dem Sühnevertrag musste der Überlebende zum Gedächtnis an den Toten das Kreuz aufstellen lassen und an diesem eine ewige Lampe unterhalten. Das Steinkreuz steht direkt am Gehweg der Dorfstraße. Die Arme sind auf der Oberseite abfallend abgeschrägt. Das Sühnekreuz hat eine Höhe von 0,96 Meter, eine Breite von 1,0 Meter und eine Dicke 0,36 Meter. Es soll aus Granit gehauen sein' (wikipedia.org-wiki-Sühnekreuz-Gutenpaaren)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Ketzin (Havel), OT Gutenpaaren: ID-NR. 09150397, Sühnekreuz m. Foto v. 28.1.2018 (Kopie), Urheber: 'Gregor Rom' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC-BY SA 4.0, 2. google.com-maps-Ketzin-Street View Aug. 2022 (Kopie, bearb.)

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