standort loefflerturm

Kahla, Saale-Holzland-Kreis, westl. Stadtgebiet vor Stadtmauer am Löfflerturm (hinter Bergstr. Nr. 8)

steinkreuz kahla andere seite steinkreuz kahla andere seite

A: l. Obertägige Maße: Höhe 0,80 m, Br. 0,39, T. 0,16, Steinkreuz lat. Form aus Kalkstein mit gedrungenem Kreuzstand und Darstellung eines auf der Spitze stehenden Schwertes (Richtschwert) im plastischen Relief; Steinkreuze mit derartiger Symbolik bezeichneten die Örtlichkeiten mittelalterlicher Richtstätten oder wurden an der Stelle einer Untat errichtet, die vor dem Hoch- bzw. Blutgericht verhandelt und mit dem Tod bestraft wurde; von der Darstellung einer Tatwaffe ist nicht auszugehen (Verf.) das Denkmal wurde 1919 beim Abtragen einer Mauer in der Bergstraße gefunden und nach 1929 am heutigen Platze aufgestellt, während der Stadtmauersanierung zwischenzeitlich im Löfflerturm eingelagert und 2010 wieder aufgestellt 

B: Obertägige Maße: Höhe 0,52 m, Br. 0,77, T. 0,25, Steinkreuz wohl einst lat. Form aus Kalkstein mit durch Abbruch fehlendem Schaft; das Denkmal wurde um 1900 im Zuge des Kanalbaues in der Bahnhofstraße im Erdreich entdeckt und kam zunächst in den Garten des ehem. Hospitals; 1910 bei Verbreiterung der Bergstraße als Füllmaterial verwendet, konnte jedoch das jetzige Oberteil beim Abtragen einer Mauer 1919 wiederentdeckt werden; nach 1929 Aufstellung am Löfflerturm und wie Obj. A zwischengelagert und seit 2010 am heutigen Platze (Verf.)

detail hinweistafel v. ort

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 29, Nr. 35/36 m. Abb. 56/53, daraus: 2. G. Ost, Alte Steinkreuze in den Kreisen Jena, Stadtroda und Eisenberg, Jena 1962, S. 25, 3. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Nachtrag zu 1960, Erfurt 1965, S. 5, Nr. 529/530, 4. G. Engelmann, Was unsere Steinkreuze erzählen, Kahla 1977, S. 21/23

verschollene Objekte:

Milda, Saale-Holzland-Kreis, ca. 1,4 km nordwestl. des Ortes, Am nordöstl. Rand des Feldweges, der ca. 60 m hinter der Abzweig nach Tromlitz von der Landstraße Milda-Schorba in nordwestl. Richtung abzweigt, ca. 100 m vom Abzweig entfernt, direkt am Grenzstein Nr. 47 der ehem. Landesgrenze zwischen Sachsen-Altenburg und Sachsen- Weimar bzw. der Gemarkungsgrenze Milda-Tromlitz, Flur: ‘Lieskau / Zigeunergraben’, Steinkreuz

Maße: Höhe 0,97 m (ges. 1,20), Br. 0,63, T. 0,18, Steinkreuz lat. Form aus Kalkstein mit relativ kurzem, wie die Arme, verrundeten Kopf, Schaft nach unten verbreitert; die Ansichtsseite zum Weg hin (Südwestseite) zeigte ein im Relief hervorgearbeitetes gleicharmiges Kreuz (griechische Kreuzform) auf Stab - ein sog. Vorhalte- oder Vortragekreuz; Lit. H. Köber, 1965, erwähnt noch ein Schwert ‘vorn’, das jedoch in weiterer Lit. mit Fotos nicht bestätigt wurde (Lit. H. Fischer, Jena); auf dem Scheitel des Kopfes angeblich zwei Grenzkerben (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

das Denkmal wurde zwischen April und Oktober 1962 herausgerissen, worauf es 1963 am Platze wieder gesetzt wurde; 1977 musste das Kreuz im Zuge der damaligen Flurbereinigungsmaßnahmen weichen und verschwand nach der Bergung, kurz vor der geplanten Neuaufstellung, zusammen mit zwei Grenzsteinen spurlos (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

kopie lit. f. stoerzner 1988 milda

Quellangaben: Lit.: F. Störzner, 1988 s.o. S. 30, Nr. 38 m. Abb. 42 (Foto 1975), daraus: 2. G. Ost, Ein Buch über ‘Alte Steinkreuze’, Gera 1964, S. 34-40, 3. H. Köber, 1965 s.o. S. 5, Nr. 533 m. Zeichn., 4. W. Zorn, titelloser Beitrag, in: Volkswacht 21 / 274, Gera 1972, 5. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost, Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 23/73

Milda, OT Dürrengleina, Saale-Holzland-Kreis, ca. 100 m südöstl. des Ortes, an der Wegegabel nach Altendorf, Maua und Schirnewitz (Mitt. H. Fischer, Jena), Flur: ‘Das Kreuzchen’, Steinkreuz

Maße: unbekannt, das Steinkreuz lat. Form aus Muschelkalkstein mit Schaft, der in gerundete Basis übergeht, war durch Fehlen des Kopfes und einem Arm bereits seit langer Zeit verstümmelt (nach älterer Lit.); das Kreuz ist 1950 bei Wegebauarbeiten verschwunden (Mitt. H. Zorn, Dürrengleina) und wohl verschüttet worden (Mitt. H. Fischer, Jena); am Steinkreuz soll ein feuriger Hund spuken und untreue Brautleute auffressen (Lit. B. Liebers, 1935) (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 25, Nr. 27 m. Abb. 32 (Kopie, Foto 1942), daraus: 2. E. Löbe- J. Löbe, Gesch. der Kirchen und Schulen des Herzogthums Sachsen-Altenburg..., Bd. 3, Altenburg 1891, S. 466, 3. V. Lommer, Flurnamen im Amtsbezirk Kahla, Kahla 1888, S. 185, 4. W. C. Hellmich, Wanderbilder und Waldparthieen aus Jena’s Umgebung u. dem Saalethale, 2. Aufl., Jena 1902, S. 69, 5. R. Neumann, Alte Steinkreuze in der Gegend der mittleren Saale, Weißenfels 1907, S. 18, 6. B. Liebers, Ein Beitrag zur Geschichte der Steinkreuze in der Umgebung von Zeitz, Zeitz 1935, S. 312, 7. G. Ost, Alte Steinkreuze in den Kreisen Jena, Stadtroda u. Eisenberg, Jena 1962, S. 24-25, 8. H. Deubler-R. Künstler-G. Ost, Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, Gera 1978, S. 23

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kopie lit. f. stoerzner 1988 duerrengleina