standort

Ichstedt, Kyffhäuserkreis, etwa halbwegs an Südseite der Landstraße zwischen Ichstedt und Udersleben bei markanter Linde, ca. 50 m westl. der Gemarkungsgrenze Udersleben, ‘Ichstedter Kalb’

steinkreuz ichstedt andere seite

Obertägige Maße: Höhe 1,22 m, Br. 0,53, T. 0,25, das Steinkreuz lat. Form aus Karbonsandstein mit Schaft- und Kopferweiterung, Arme geradlinig, soll nach Lit. Größler, 1890, ein Steinmetzzeichen, sowie ein langschaftiges Beil gezeigt haben; nach den Sagen soll hier ein Fleischer auf dem Heimwege von Ichstedt kommend ein vermeintlich herrenloses Kalb gesehen haben, das er mitnahm; als es beim Weitergehen immer schwerer wurde bekam er Gewissensbisse und beschloss das Tier zurückzutragen, doch ehe er die Fundstelle erreichte drehte ihm der Teufel das Genick um, der die Gestalt eines Kalbes angenommen hatte; nach anderer soll ein Fleischer, der ein Kalb mit sich führte plötzlich zu Tode gekommen sein; auch sollen früher näher zu Ichstedt 3 Kreuze in der Flur gestanden haben, die mit der bekannten Glockengießersage, eine sog. Wandersage, in Verbindung gebracht werden, wonach sich Meister, Geselle und Lehrling wegen des Gusses einer Glocke gegenseitig erschlugen   

nach derzeitiger Kartierung liegt der Standort des Denkmals ca. 50 m westl. der Gemarkungsgrenze Ichstedt-Udersleben, damit auf Uderslebener Flur (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuzsagen aus Sachsen-Anhalt, Merseburg 1992, S. 29-30 m. Abb. S. 52 ‘Ichstedter Kalb’, 2. W. Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle (Kreis Artern) Halle 1989, S. 13, Nr. 11 m. Abb. 12 (Gebietsreform: seit 1994 ehem. Kreisgebiet Artern zu Kyffhäuserkreis Thüringen), daraus: 3. H. Größler, Zweite Nachlese von Sagen und Gebräuchen der Grafschaft Mansfeld und deren nächster Umgebung, in Mansfelder Blätter 4, 1890, S. 140-159, 4. A. Berg, Von den alten Steinkreuzen unserer Heimat, in: Nachrichtenblatt der Landelektrizität, Überlandwerk Bretleben 13, 1934, S. 21-23, 5. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960

standort hangborn

Oberheldrungen, Kyffhäuserkreis, Grünanlage im Winkel ‘Hauptstraße’ (K517) Einm. ‘Oberbach’ nahe des nordöstl. Dorfausganges, ehem. Hangborn-Brunnen

andere seite detail darstellung steinkreuz oberheldrungen

Maße: Höhe ges. 1,70 m, Kreuz (sichtb.) 1,35 m, Br. 1,02, T. 0,28, das hinsichtlich seiner Größe beeindruckende Steinkreuz aus Kalksandstein, ein sog. Tatzenkreuz (Kopf, Arme, Schaft markant nach außen verbreitert) mit waagerechten Kopfende, sowie gerundeten Armaußenkanten zeigt auf einer Seite im Kreuzungsfeld ein breit linear eingetieftes gleicharmiges Kreuz (griech. Kreuz), andere Seite ein Kreuz auf spitzwinkligen Relief und ein Kreuz darunter auf bogenförmigen Relief (Lit. W. Saal: geschweiftes spitzwinkliges Dach mit Hahnebalken, A-Form)

Textauszug Lit. W. Saal: ‘der Oberheldrunger Heimatforscher Ernst Glaß bezeichnete die rückwärtige Einritzung als Wandererandachtsrune; der Stein, der früher nahazu bis unter die Arme versunken war, war vor 1923 von E. Glaß gehoben worden; in der gehobenen Form fand er Darstellung auf einem Jubiläums-Notgeldschein der Spar- und Darlehnskasse Heldrungen (Wert 0,50 M) Sagen sind über dieses Kreuz nicht bekannt geworden; in der Anlage befand sich früher ein durch Linden beschatteter Brunnen, der ‘Hangborn’

Quellangaben: Lit.: 1. Walter Saal, Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle (Kreis Artern) Halle 1989, S. 13, Nr. 11 m. Abb. 12 (Gebietsreform: seit 1994 ehem. Kreisgebiet Artern zu Kyffhäuserkreis Thüringen), daraus: 2. H. Otte-G. Sommer, Beschreibende Darst. der älteren Bau- u. Kunstdenkmäler des Kreises Eckartsberga, Halle 1883, 3. H. Größler, 1890, 4. A. Berg, 1934, 5. E. Fritzsche, Die Steinkreuze und ihre Verwendung in der mittelalterlichen Rechtspflege, Halle 1934, 6. B. Liebers, Unsere Steinkreuze - germ. Heiligtümer, 1937, 7. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960

standort am bahnhof

Heldrungen, OT Am Bahnhof, Kyffhäuserkreis, westl. im Ort, im Grundstück ‘Am Bahnhof 20’ (Besitzer Arthur Bärwinkel, Ang. v. 1989) ‘Schreibers Kreuz’

steinkreuz heldrungen kopie lit. w. saal 1989 heldrungen andere seite kopie lit. w. saal 1989 braunsroda

Obertägige Maße: Höhe 1,12 m, Br. 0,89, T. 0,23, das Steinkreuz lat. Form aus Karbonsandstein, ein sog. Tatzenkreuz (Kopf, Arme, Schaft markant nach außen verbreitert) zeigt auf dem Scheitel eine Einkerbung, die mit einer sekundären Verwendung des Kreuzes als Grenzmal an ursprünglicher Stelle in Verbindung gebracht wird; es soll schon 1683 in einer Heldrunger Stadtrechnung erwähnt worden sein (Lit. W. Saal) nach Lit. H. Größler soll das Denkmal ursprünglich zwischen Schloss Heldrungen und Oldisleben gestanden haben; nach einer Sage ist hier der Sachsenburger Vogt namens Schreiber im Kampfe mit dem Grafen von Mansfeld gefallen; nach anderer habe der Vogt von der Sachsenburg eines junges Mädchen getötet, das ihm nicht zu Willen war, als er dann auch die hinfällige Mutter des Mädchens zu Tode schlug, sowie auch den zu Hilfe eilenden Bräutigam, wurde er von seinen Untergebenen erschlagen

Quellangaben: Lit.: W. Saal s.o. Halle, 1989, S. 13, Nr. 8 m. Abb. 8, daraus: (Kopie) 2. H. Größler, 1890, 3. A. Berg, 1934, 4. B. Liebers, 1952a, 5. H. Köber, 1960a

verschollene Objekte:                                                                                                                                                                                                                                      1. Heldrungen, OT Braunsroda, Steinkreuz in Tatzenkreuzform an der südl. Seite eines heute teilweise nicht mehr vorhandenen Feldweges, der an der Flurgrenze von Braunsroda und Reinsdorf vom Feldweg Braunsroda-Reinsdorf zur B 86 in Richtung Bretleben führte; das Kreuz wurde noch im Herbst 1984 von H. Günther, Bad Frankenhausen, gesehen, worauf es ein Jahr später nicht mehr aufgefunden werden konnte; nach mündl. Angabe eines Reinsdorfer Schäfers hätten sich hier zwei über die Weidegründe in Streit geratene Schäfer gegenseitig erschlagen (Quelle: Lit. W. Saal, Halle 1989, S. 14, Nr. 6 m. Abb. 18, Kopie)

2. Bad Frankenhausen, OT Udersleben, Kyffhäuserkreis, nach Lit. H. Größler haben bis zur Seperation (Flurbereinigung, Zusammenlegung von Grundbesitz innerhalb einer Gemeinde) ein größeres und ein kleineres Steinkreuz und ein gewöhnlicher Stein in der Flur von Udersleben gestanden, die mit der bekannten Glockengiessersage (Wandersage) in Verbindung gebracht wurden (Quelle: Lit. W. Saal, Halle 1989, S. 14, Nr. 9, daraus: 2. Hermann Größler, Zweite Nachlese von Sagen und Gebräuchen der Grafschaft Mansfeld und ihrer nächsten Umgebung, in: Mansfelder Blätter 4, 1890, S. 140-159, 3. Heinz Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960

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