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Burgpreppach, OT Hohnhausen, Lkr. Haßberge, A/B: südwestl. des Ortes im Goßmannsdorfer Forst, westl. der Straße nach Königsberg i.Bayern im Schneckengrund, Bereich Friedhof des wüst gewordenen Ortes Gerlachsdorf (günstig erreichbar: die westwärts führende Straße nach Königsberg i.B. überquert ca. 1,7 km nach dem Ortsausgang den Sabelsbach, wo dem rechts in südwestl. Richtung abzweigenden Weges bzw. Baches im Schneckengrund ca. 300 m zum Standort zu folgen ist), 2 *Kreuzsteine (nahe beieinander)

Obertägige Maße: A: (aktuell nicht bekannt), stelenartig verbliebener Rest eines einst vermutlich breiteren Kreuzsteines aus Sandstein mit Reste eines lat. Balkenkreuzes auf Bogensockel - symb. das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha (Verf.)

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B: Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt, derzeitige Situation nicht bekannt), Sandstein, Balkenkreuz mit markant bis zu den Armenden reichenden, etwas zurückgesetzten Sektorenfüllungen, die eine Kreisscheibe eregeben (Verf.)

*Kreuzstein (Balken- oder Strichkreuze)
Rechteckige Kreuzsteine mit derartigen Balkenkreuzdarstellungen sind als Flurdenkmale weit verbreitet anzutreffen, besonders in Norddeutschland. Oft berichtet der Volksmund bzw. die Volkskunde von schauerlichen Untaten, die zur Setzung dieser Steine führten, doch ist es nicht annehmbar, dass immer wieder dieser gleiche 'Gedenksteintyp' dafür errichtet wurde. Vielmehr dürfte sich diese Grundform auf Ursprünge oder Strukturen beziehen, die überall regional vorhanden waren, wie z.B. einheitliche allgemeine Gerichtsbarkeiten.
Kreuzsteine mit Tatzenkreuzen, Byzantinerkreuzen, lat. Kreuzen oder gotischen Kreuzen (außer Darstellungen von Kreuzen auf Stäben, Stangen, Stelen, Pfeilern), die keine belegbaren Hinweise auf Sühne- oder Gedenkkreuze aufweisen, sind vermutlich alte Gerichtssteine christlicher Herrschaften, darunter sind häufig lateinische Balkenkreuze, seltener strichartige Kreuzritzungen. Speziell das gotische Balkenkreuz auf Bogensockel, das die Gerichts - bzw. Richtstätte Jesus Christus auf dem Hügel Golgatha in Jerusalem symbolisiert, untermauert diese Theorie (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)

Beide Kreuzsteine können durchaus als Gerichtssteine gesetzt worden sein, indem sie bei der einstigen Siedlung Gerlachsdorf (1504 mit 'Gerlesdorff' bezeichnet-wikipedia.org-wiki-Gerlachshof, Haßberge) Straßen- bzw. Forstgerichte mit dem dazugehörenden Gerichtsfriede der früher ansässigen Grundherrschaften angezeigt haben. Zu beachten ist diesbezüglich der Sachverhalt, dass die früher viel frequentierte Altstraße 'Rennweg' (Eil- und Kurierweg, Haßberger Höhenweg) nur weinige 100 m westl. das Gebiet tangiert. Auch könnte die ca. 2 km östl. gelegene *Burg Bramberg mit einem eventuellen Burgfrieden (Burgfriedenskreuz) von Bedeutung für die Kreuzsteine gewesen sein (Verf.)

*Burg Bramberg (Haßberge)
1168 wurde die Vorgängeranlage der jetzigen Burg wegen angeblichem Raubrittertums auf kaiserliche Anordnung zerstört. Der Bramberg sollte eigentlich nie wieder eine Burganlage tragen. Trotzdem ließ der Würzburger Fürstbischof mit Erlaubnis des Kaisers ab 1250 eine neue Wehranlage auf dem Burgberg errichten und machte diese zum Mittelpunkt des gleichnamigen Amts. Der Neubau der Kernburg im Südosten erfolgte um 1330/40 mit einem Zugang durch einen Torturm aus dem 16. Jahrhundert. Die Randhausburg mit einem Ring- und Halsgraben stammt noch aus dem 12. Jahrhundert. Das Außentor im Südwesten wurde im 15./16. Jahrhundert errichtet, der jüngere Gebäudetrakt im Nordwesten im 16. Jahrhundert. 1525 wurde die Bramburg während des Deutschen Bauernkriegs von den Aufständischen beschädigt und nach der Aufgabe im Jahr 1560 dem Verfall überlassen (wikipedia.org-wiki-Burg Bramberg, Haßberge) 

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Burgpreppach, OT Hohnhausen: Kirchenrangen, auf der Wüstung Gerlachshof, Distrikt Schneckengrund, Abteilung Kirchrangen, Kreuzsteine, Einer davon mit Scheibenkreuz, spätmittelalterlich (s. a. Bodendenkmal D-6-5829-0016), D-6-74-121-50 m. Foto (A) v. 23.9.2021 (Kopie), Urheber: 'Störfix' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0, 2. frankenland.franconica.uni-wuerzburg.de-Frankenland Online: Frankenland vol. 52: Harald Bachmann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Oberfranken und Südthüringen, 2000, S. 426 m. Foto (B, Kopie), Urheber: Artur Weis; Sandstein 100/76/33 cm, In der Wüstung Gerlachshof steht außer einem Grabkreuzstein auch (wieder) ein Kreuzstein mit dem seltenen Scheibenkreuzrelief (Textkopie)

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Hohnhausen C: südwestl. des Ortes an einem Waldweg im Goßmannsdorfer Forst (günstig erreichbar: am südwestl. Ortsausgang zweigt kurz nach einem kleinen Sportplatz rechts ein Waldweg in südwestl. Richtung ab, der immer geradeaus in Richtung Süden den Standort nach ca. 1,6 km bei Wegabzweig an einem Bach erreicht), Gedenkstein 'Friedrich Kühlein' 1916

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), grob zugehauener, spitz auslaufender Bruchsteinblock mit Inschrift unter Stahlhelm mit gekreuzten Schwertern im Relief: 'Den Heldentod starb / d. Vzf. d. R. .... / Friedr. Kühlein / am 19. (12.) X. (10.) 1916'

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Burgpreppach, OT Hohnhausen: Sulzenlöcher,  Distrikt Bramberg, Abteilung XIII 4a, Sulzenlöcher (Kühleinsruh), Gedenkstein, 1916, D-6-74-121-46 m. Foto v. 23.9.2021 (Kopie), Urheber: 'Störfix' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 3.0

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