steinkreuz hohenleuben andere seite
standort

Hohenleuben, Lkr. Greiz, in den südl. Wallanlagen unterhalb der Burg Reichenfels, ‘Heiliges Kreuz / das steinerne Kreuz’

Maße ab Postament: Höhe 2,55 m, Br. 1,60, T. 0,29, das Steinkreuz mit geringfügig nach außen verbreiterten Kopf, Arme und Schaft wurde im Jahre 1806 auf Veranlassung des Fürsten Heinrich XLIII (43.) von Reuß-Köstritz errichtet; vermutlich ist es die Kopie eines älteren, ausgegangenen Denkmales; im Sockel folgende Inschrift, die vermutlich im Zuge der Neusetzung eingebracht wurde: ‘1412 / zum heiligen creutz’ um das Steinkreuz ranken sich mehrere Sagen: ein Burgherr sprang hier in Kriegszeiten mit seinem Ross in die Tiefe um sich zu retten, fand aber den Tod; ein auf der Burg gefangener Ritter stürzte sich hier mit seinem Pferd auf der Flucht zu Tode; an dieser Seite der Burg sollen aufgebrachte Sorben über die Mauern in die Burg eingedrungen sein, um ihren Unterdrücker, den Grafen von Schloss Reichenfels zu töten; das Kreuz erinnere an ein junges Liebespaar, das durch die Schuld der Eltern umkam; an der Stelle des Kreuzes stand eine alte Kapelle mit einem Heiligenbild, die alljährlich von Wallfahrern und Pilgern aufgesucht wurde; letztere Überlieferung (Eisel, 1871, Hänsel, 1927) ist der wahrscheinlichste Setzungsgrund eines Kreuzes an diesem Platz, denn nach einer mittelalterlichen Order war es Brauch am Platze des Altars eines ausgegangenen Gotteshauses ein steinernes Kreuz zu errichten, s. Einf. (Verf.)

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Quellangaben:Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 89, Nr. 151 m. Abb. 186/187, daraus: 2. R. Eisel, Sagenbuch des Vogtlandes, Gera 1871, S. 287, 3. R. Hänsel, Beitrag zum Steinkreuz Reichenfels, Schleiz 1912, S. 163-164, u. Das Kreuz von Reichenfels, 1925a, S. 16, 4. J. Leupoldt, Reichenfels und das Museum Hohenleuben, Plauen 1929, S. 16-17, 5. G. Werner, Alte Steinkreuze und Kreuzsteine im Oberland, Schleiz/Lobenstein 1959, S. 326-330, 6. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Westthüringens, Erfurt 1960, S. 64, 7. A. Käppel, Die Geschichte der Burg Reichenfels, Hohenleuben 1961, S. 18-19, 8. W. Schrader, Sagen ‘Pflege Reichenfels’, Hohenleuben 1981, S. 42-43, 9. R. Schramm, Die Mühle unter der Teufelskanzel, Greiz 1984, S. 52-53

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