kreuzstein altenhaina andere seite
standort
detail inschrift nordseite

Haina (Kloster), Lkr. Waldeck-Frankenberg, A: OT Altenhaina, ca. 1 km nördl. des Ortes und 200 m westl. der K 101 (Str. zur B 253), nördl. Waldrandzone des ggü. eines Teiches (Ostseite K 101) nach Nordwesten ziehendes Seitental, ‘Spielmannstein’

Obertägige Maße: Höhe 0,76 m, Br. 0,50, T. 0,21, der sich nach oben verjüngende Kreuzstein aus Sandstein zeigt auf der Südseite linear eingetieft ein kleines offenes Balkenkreuz mit sich überschneidenden Linien, andere Seite unten ein längsorientiertes Balkenkreuz mit eingekehlten Enden, ebenfalls überschneid. Linien; darüber eine kaum mehr lesbare eingerillte Inschrift, die nach Lit. H. Riebeling wie folgt angegeben wird: ‘ANNO CH / 1650 H ... O / NNES B ... HOT’ 

das Denkmal steht ca. 30 m oberhalb eines verwachsenen Weges weglos im Wald, der von der K 101 am Waldrand entlang in Richtung des Eichholzes führt; nach der volkstümlichen Überlieferung soll hier ein Musikant umgebracht worden sein

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 98, Nr. 4919.1, daraus: 2. Dr. G. Hamann, Steine im nördlichen Burgwald, Bottendorfer Brief Nr. 24, 1971, herausgg. von ev. Pfarramt Bottendorf, 3. Wilhelm Niemeyer, Steinkreuze und Kreuzsteine,   HA (Frankenberger Nachrichten) 29. März 1963

richtstein kloster haina amtsplatz kloster haina

Haina (Kloster) B: Klostergelände ehem. Zisterzienserkloster Haina, auf der Wiese am sog. Amtsplatz, ‘Richtstein’

Maße: Höhe 0,45 m, Br. 1,05, T. 0,75, nach der Hinweistafel vor Ort handelt es sich um einen Richtstein aus der Zeit als das Hospital noch die Gerichtshoheit besaß; das Gebäude rechts das Amtshaus, Sitz des Amtsvogtes, dem seit der Hospitalzeit die Hospitalverwaltung oblag, wovon eine Inschrift aus dem 16. Jh. über dem Türsturz zeugt

Die meisten Hospitalstiftungen entwickelten sich über die Jahrhunderte zu bedeutenden Grundbesitzern in ihren Städten und deren Umland. Mit dem Grundbesitz erwarben sich die Stiftungen oft Herrschaftsrechte wie beispielsweise die Blutgerichtsbarkeit (Quelle: ...wikipedia.org-wiki-Hospitalstiftung)             von daher kann davon ausgegangen werden, dass an diesem Stein Todesurteile verkündet bzw. durch Enthauptung vollstreckt wurden (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Hinweistafel vor Ort, Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Hospitalstiftung

grabstein dehnerts grab frankenau detail hinweistafel
dehnerts grab himmelreich

Frankenau, Lkr. Waldeck-Frankenberg, nordöstl. der Stadt im Kellerwald, ca. 1 km östl. der Ferienhaussiedlung am Sternberg, Waldabteilung ‘Himmelreich’ Distrikt 21, Nordhang des Friedrichkopfes (evtl. Ausgangspunkt: Bushaltestelle ‘Kellerwald-Uhr / Parkpl. Euler’ (oberh. nördl. der FeWo-Siedl.) über Wanderweg nach Frebershausen geradeaus bis Ausschilderung ‘Dehnerts Grab’ folgen)

Obertägige Maße: Höhe 1,45 m, Br. 0,75, T. 0,16, der randumlaufend beschädigte Grabstein aus rotem Sandstein mit eingerillter Inschrift auf vertiefter Fläche, umrahmt von einem ornamentalen Zierfries, ähnlich des regionalen Fachwerkbalkenschmuckes, bezeichnet die Grabstätte des Johann Julius Dehnert, der hier im Verlaufe des sog. Siebenjährigen Krieges von französischen Soldaten am 29. Juli 1760 erschossen wurde; Rückseite geglättet mit zahlreichen später eingebrachten Kritzeleien

‘Allhier ruhet der / Verblichene Cörper / des seeligen Herrn Johann / Julius Dehnert ein Sohn / des wohlseeligen Herrn Ober / Förster Herr Johann Jost Deh / nerth zu Rödenau obiger ist als / unterofficier bey löblichen Hesse / Jäger Chor allhier den 29 ten / Julii 1760 in seinem Dienst ver / richtungen durch Fränzösische / Truppen erschossen und hier / hinbegraben worden’

Dehnerts Grab auf dem Himmelreich bei Frankenau

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 88, Nr. 4819.1, Internet: 1. ...frankenau.de-Dehnerts Grab

detail herboldsches haus frankenberg

Frankenberg (Hessen) Lkr. Waldeck-Frankenberg, Altstadt, im Keller des Hauses Steingasse 1, ‘Herbold’sches Haus’, Steinkreuz

Maße: (n. H. Riebeling) Höhe 1,95 m, Br. 0,81, T. ?, 1961, von Ziegelsteinen ummauertes, bündig in die westl. Kellerwand unter dem Hauseingang eingesetztes Steinkreuz lat. Form entdeckt, bestehend aus fünf zusammen gesetzten Sandsteinblöcken, wobei angeblich die zwei unteren Blöcke älteren Datums sind; Setzungsgrund unbekannt; nach Angaben von F. Lapp, Frankenberg (Anwohner) wurde das Denkmal im Zuge der Haussanierung 1975-77 überputzt und ist damit nicht mehr einsehbar; nach Lit. H. Riebeling ‘kreuzartige Mauerverstärkung der Fundamentmauern, Kellergewölbe wesentlich älter als 1564, kein Hinweis auf ein Sühne- oder Erinnerungskreuz gegeben’; das nach seinem Erbauer Sebastian Herbold, 1564, genannte Fachwerkhaus ging 1871 in den Besitz der Familie Gilbert über, von daher in der Literatur auch als ‘Gilbert’sches Haus’ aufgeführt; Flur 55, hervorgehobene Ecklage an der Einmündung der Steingasse in die Dellbrücke                         (Stadtarchiv Frankenberg)    

s. Frankenberger Zeitung vom 8. Juni 1961:

kopie frankenber zeitung 8. 6. 1961

archivalische Angaben um 1985 des ehem. Frankenberger Stadtkämmerer Helmut Wissemann (Stadtarchiv Frankenberg):

Steingasse Nr. 1                                                                                                                                                               1564, 1.5. Errichtung des Hauses Steingasse Nr. 357 mit folgenden Balkeninschriften:                                               Oberste Schwelle: ‘Von kauken Samen der Mensch wird, Sein Mutter ihm in Angst gebirt. Sein Leben ist Müh und Arbeit. Ein gewiser Deil ist ihm bereidt’

steingasse 1 um 1985

Mittlere Schwelle: ‘Ach Herre Gott dis Haus bewar voer Veinden Feuher und großer Gefaher. Alleine Gott dem allmechtigen sei Ehr. Der st ur ...’ hinter dem Wort Gefahr ist ein menschenfressender Drache mit den Initialien des Erbauers im geringelten Schwanz ‘S H’ eingeschnitzt.

Unterste Schwelle: ‘Anno Salatius Humanae millessimo quingenttessimo sexgelsimo quartto 1 Maiy me fieri secit Sebastian Herbolldt alias ducs eex pago Weter’ (Im Jahre des menschlichen Heiles 1564 1. Mai hat mich errichten lassen Sebastian Herbold anders Dux aus dem Gau Wetter)

1834: keine Eíntragung, 1837: Posthalter Renner, 1873: Ernst, Christ., 1885: nach dem Brandkataster Eigentum: Friedrich Jakob Gilbert und Frau, 1900: ein Bild zeigt das Haus mit Fenstern und Eingangstür von der Ritterstr. aus (vor dem Bau Ritterstr. 14, 1902), Geibel: das Haus wird ‘altes Haus’ genannt, in der 2. Etage wohnt Frau Huhn (Erika Butterweck), 1913: ab 27. April Eigentümer Gebr. Gilbert (nach Brandkataster), 1928: Gebr. Gilbert, 1935: Freilegung des Fachwerkes mit Feststellung von Wappen, symbolischen Zeichen und gotischen Schriftzeichen an allen Querbalken, u.a. Hakenkreuz ohne Balken mit zwei Sternen, Stadtwappen, der aus dem

Dreiberg springende hessische Löwe, Stadtsiegel aus dem Jahr 1249, mit fünf Türmen, 1963: Gilbert, 1971: Lapp, 1975-77, Grundsanierung im Zuge der Altstadt Sanierung (nach Ang. von F. Lapp innere Bausubstanz völlig erneuert), 1993: Umbenennung Fa. ‘Fr. Gilbert’, Inhaber Fritz Lapp, in ‘Offsetdruckerei Fritz Lapp’

Quellangaben: Lit.: 1. Heinrich Riebeling, Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen, Dossenheim/Heidelberg 1977, S. 97-98 o. Abb., daraus: 2. Dr. Friedrich Karl Azzola, Das Frankenberger steinerne Kreuz, ZHG 77/78 (1966/67) S. 146 ff, 3. Heinrich Röser, Altes Steinkreuz im Keller entdeckt, Waldeckische Landeszeitung, 10. Juni 1961; 4. Frankenberger Zeitung, s.o. Kopie Zeitungsartikel vom 8. Juni 1961 und Foto um 1985 (Stadtarchiv Frankenberg), Internet: 1. ...lagis-hessen.de-Herboldsches Haus, Umbau 1935, 1975-77, daraus: Lit.: 1. Helm, Bürgerhaus, S. 106-108, 2. Helmut Wissemann, Chronik 1, um 1985, S. 105

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