geisstein grohnde
standort

Emmerthal, OT Grohnde, Lkr. Hameln-Pyrmont, A: auf der Begrenzungsmauer der B 83, ca. 1 km südl. des Ortes, ‘Geisstein’

Maße ab Sockel: Höhe 1,0 m, Br. 0,63 T. 0,12, die im Kopfteil stark beschädigte Sandsteinplatte steht auf einem neuen Sockel und trägt folgende Inschrift von unterschiedlicher Buchstabengröße; nach H. Viebrock, 20. Jh., befand sich die Steinplatte noch um 1908 östl. der Chaussee, unweit der Weser auf Weidegrund und bezeichnete die Stelle einer Mordtat: 

D. 6. FEB. 1741/ IST ALHIE ERMORDET UND / ERAUBET JOHAN JÜRGEN / GEIS. GROHND.OHS: UND / POLLISCHER AMBTS. BOTE / DER TREU IN SEINEN VER / RICHTUNGEN UND BEY JEDER / MAN BELIEBET WAR / DER GRAUSAME THÄTER / IST MIT GLÜENDEN ZANGEN / GERISSEN, MIT  KEULEN ER / SCHLAGEN UND AUFS RAD / GELEGET D. 21. APR. 1741  

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Steinkreuze und Kreuzsteine in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 171, daraus: 2. J. Bühring, Die Kunstdenkmäler des Landes Niedersachsen, Bd. 35, Hannover 1975, S. 196, 3. H. W. Mithoff, Kunstdenkmale und Alterthümer im Hannoverschen, Bd. 1, Fürstenthum Calenberg, Hannover 1871, S. 37, 4. H. Viebrock, Kreuzsteine in Niedersachsen, Bremen 1908, S. 237-238

albertusstein grohnde kopie lit. mueller-baumann 1988 standort

Grohnde, B: im Kirchhof liegend gelagert, ‘Albertusstein’, ‘Albrechtstein’

Maße: Höhe 1,68 m, Br. 0,75, T. 0,18, die mächtige Steinplatte aus Wesersandstein befand sich bis etwa 1990 in der Kirche an einer Wand zur Besichtigung aufgestellt, danach erfolgte die unverständliche Ablagerung im Kirchhof, die zur völligen Zerstörung der Darstellung der Schauseite durch Verwitterung führte; nach Überlieferung von F. Meissel, 1897, stand die Steinplatte früher im ‘Flecken unweit des ehemaligen Thores’ das Denkmal ist zur Erinnerung an Herzog Albert von Sachsen-Lauenburg gesetzt worden, der in der Schlacht bei Grohnde im Jahre 1421 fiel; die Platte zeigt, kaum noch erkennbar, auf vertiefter Fläche die Darstellung einer Kreuzigungsgruppe, Christus am Kreuz zwischen Maria und Johannes, sowie einem nicht mehr deutbaren Wappenschild am unteren Ende der Platte; randumlaufend eine eingehauene got. Inschrift, die noch vor einigen Jahrzehnten fragmenthaft wie folgt gelesen wurde: ‘... ano dm mccccxxi obiit albertus dux ..... ensis in die ... cene    c... aia... rqescat in pace...’

eine ursprüngliche vertikale Aufstellung als freistehendes Denkmal ist unwahrscheinlich, da die dazu erforderliche Basis fehlt; vielmehr sollte in Beachtung der Abmessungen von einer Grabdeckplatte gesprochen werden in der Annahme einer darstellungslosen Rückseite (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann s.o. 1988, S. 170-171, daraus: 2. H. Blume, Kreuzsteine in und um Hildesheim, Braunschweig 1934, S. 33, 3. F. H. Hesse, Führer durch Hannover Stadt und Land, Hannover o.J., S. 133, 4. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 15, 5. Bühring s.o. 1975, S. 196, 6. F. Meissel, Der Kreis Hameln, Hameln/Leipzig 1897, S. 18, 7. Mithoff s.o. 1871, S. 37, 8. E. Spanuth, Kreuz- und Denksteine nach A. Hoffmann, AGD Archiv Niedersachsen, Elze 1976, 9. H. Viebrock s.o. 1908, S. 237

c.2006

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