kopie lit. f. stoerzner 1988 goldlauter kopie lit. f. stoerzner 1988 goldlauter

Suhl (kreisfr.), OT Goldlauter, ca. 1,2 km südwestl. des Ortes, ca. 600 m südl. der Landstraße von Goldlauter nach Lauter (Suhl), am südöstl. Waldrand der Wiese im ‘Schattengrund’ (günstig erreichbar: von der Straße Goldlauter-Lauter, südl. in die Straße ‘Am Schieferhügel’ einbiegen bis Anwesen Nr. 1 / Wegedreieck (300 m), Waldweg, unmittelbar südl. ggü Nr. 1, ca. 600 m in südöstl. Richtung bis Wiese im Schattengrund folgen (südöstl. Waldrand der Lichtung), ca. 300 m südl. des Pfanntalweges, ‘Steindörffer-Kreuz’ (verstümmelt), Flur: ‘Schattengrund’

Obertägige Maße: Höhe 0,74 m (ges. 1,07), Br. (0,20), T. 0,13, das einstige Steinkreuz aus Sandstein, wohl lat. Form, ist nur noch im Längsbalken mit unwesentlicher Erweiterung erhalten, wobei die Einbuchtungen der Armansätze sichtbar sind; die Arme sind seit langer Zeit, mindestens seit um 1870 abgetrennt; ein 1930 noch vorhandener Arm (Lit. M. Berndt, 1930) war bereits 1959 nicht mehr auffindbar (Mitt. M. Fischer, Suhl); der Schaft läuft in einer 32 cm hohen Basis aus; die nur noch fragmenthafte Inschrift, die auch durch das Fehlen der Kreuzarme unvollständig ist, wird nach Lit. M. Berndt wie folgt angegeben: Westseite eingerillt: 

‘1606 / TTHEVS / ÖRFER / DIE / MARII (HE u. MA jeweils gekoppelt); der 1930 noch vorhandene Arm zeigte ‘MA / INI’, die fehlenden Anfangsbuchstaben des Namens ‘Steindörffer’ vermutete M. Berndt auf dem alt fehlenden zweiten Arm; Ostseite: ‘1606’, darunter eine fünfzeilige Inschrift, deren Buchstabendeutung und Sinngehalt - obwohl gut erhalten - bisher nicht gedeutet werden konnte (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

das Denkmal wurde im April 1959 durch M. Fischer, Suhl, und im Juni 1984 durch M. Schröter, Berga, F. Störzner, Erfurt, und G. Werner, Balgstädt, am Platze neu aufgestellt; es handelt sich um das Gedenkkreuz für den 1606 hier durch einen umstürzenden Baum tödlich verunglückten Matthäus Steindörffer, der älter als 16 Jahre war (Kirchenbuchbeginn); seine Mutter starb am 17. 7. 1611, dem wiederverheirateten Vater wurden noch drei Kinder geboren (1614, 1615, 1617)

Sterbeeintrag für Matthäus Steindörffer, 1606: ‘1. martij. Mattheus Steindörffer Alberti Lauterani filius, adolescens, simplex et pius, ab abiete caesa subito et eximpulso oppressus et extinctus, seq. die in magna populi frequentia terrae mandabatur’, übersetzt: Am Sonnabend, dem 1. März 1606, wurde Matthäus Steindörffer, der Sohn des Albert in Lauter, ein einfacher und frommer Jüngling, der von einer gefällten Tanne plötzlich durch einen Stoß niedergeworfen und getötet worden war, am folgenden Tag unter großer Beteiligung der Bevölkerung der Erde übergeben. (Quelle: Pfarrarchiv der Hauptkirche St. Marien, Suhl, Kirchenbuch St. Marien 1590-1619)

nach einer Sage soll hier ein Henneberger Graf auf einer Reise oder Jagd meuchlings ermordet worden sein (Lit. M. Berndt, 1930)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 140-141, Nr. 110 m. Abb. 116/117, daraus: 2. M. Berndt, Das Steinkreuz im Pfanntal bei Goldlauter, in: Henneberger Heimatblätter 11, Suhl 1930, 3. P. Georgi, Steinerne Zeugen alten deutschen Rechts im Kreise Schleusingen, in: Henneb. Heimatbl. 49, S. 307-310, Suhl 1938 u. Von Sühnekreuzen und Blutsteinen unserer Heimat, S. 2-3, Suhl 1938 u. 1939, S. 57 u. 1959, Von den alten Steinkreuzen oder Sühnesteinen im Bezirke Suhl, Schleusingen 1959, Bl. 6, 4. Denkmalliste des Kreises Suhl, 1954, S. 5, 5. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Erfurt 1960, S. 65, Nr. 442, 6. F. Störzner, Ein Stein bewahrt Andenken. Das Steindörfferkreuz ist nicht zu entziffern, in: Thür. Tageblatt 39 / 259 m. Abb., Weimar 1984

kopie lit. f. stoerzner 1988 neundorf

Suhl (kreisfr.), OT Neundorf, am Kirchhügel, ‘An der Hasel’, ca. 30 m südöstl. unterhalb der Kirche, Flur: ‘Kirchhügel’, Steinkreuz

Obertägige Maße: Höhe 0,73 m, Br. 0,79, T. 0,20, das breitflächige, gedrungen wirkende Steinkreuz aus Sandstein mit rundlichen Balken besitzt auf dem Scheitel des südl. Armes zwei größere näpfchenförmige Eintiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf.; weitere kleine Löcher über die gesamte Fläche sind durch Auswitterung materialbedingt entstanden (Verf.)

mündlichen Überlieferungen zufolge sollen hier Kroaten erschlagen worden sein - ein Fremder sei hier begraben - hier ist ein Arbeiter vom Eisenbahnbau ermordet worden (auch Aufzeichnungen im Nachlass E. Riske, Eisenach) (Verf. frei nach Lit. F. Störzner, 1988)

Quellangaben: Lit.: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 142, Nr. 113 m. Abb. 126 (Kopie), daraus: 2. H. Bergner, Beschr. Darstellung der älteren Bau- u. Kunstdenkm. der Kreise Ziegenrück u. Schleusingen, Halle 1901, S. 258, 3. K. Mundt, Unser Kreis Schleusingen, Suhl 1925, S. 126, 4. P. Georgi, 1938 s.o. S. 309, 5. Denkmalliste des Kreises Suhl 1954, S. 8, 6. H. Köber, 1960 s.o. S. 66, Nr. 457, 7. B. Beck, Von ‘Ausländern’, ‘unehrlichen’ Ruhestätten und anderem, in: Freies Wort Ausg. 27, Suhl 1978, S. 54, 8. E. Fischer, Der Berg ‘Snebach’ ..., Suhl 1982, Bl. 26

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