standort bissendorfer strasse

Melle, OT Gesmold, Lkr. Osnabrück, außerhalb westl. vom Ort an der Südseite der Straße nach Bissendorf, Üdinghausener Straße, kurz vor der Autobahnbrücke, ‘Sundermannsteine, - kreuze’

die durch Trockenmauer verfestigte Anlage wurde im Jahre 2008 von Gemeinde und Heimatverein Gesmold geschaffen, s.u. vorherige Situation (Verf.)

steinkreuz gesmold steinkreuz gesmold
standort 2007
andere seite andere seite
detail hinweistafel

A: Obertägige Maße: Höhe 0,45 m, Br. 0,48, T. 0,24, das arg verstümmelte Steinkreuz aus Sandstein zeigt auf der Rückseitedie die nur noch fragmenthaft erhaltene Darstellung eines eingetieften Beiles, B: Höhe 0,65 m, Br. 0,56, T.0, 20, parallelkantiges Steinkreuz lat. Form aus Sandstein, vermutlich Schaft durch Abbruch verkürzt (Verf.)

in einem Bericht des Bissendorfer Vogtes Caspar Hermann Ernst von 1717 werden zwischen Bissendorf und Gesmold zwei Standorte von Steinkreuzen erwähnt: die ‘Dreibrüdersteine’ bei Nemden, am Nemdener Kirchweg, und die ‘Sundermannsteine’ bei Gesmold; die Sagen über die Kreuze beider Standorte ähneln sich, berichten in einigen Versionen von Brudermord; speziell hier stammten die Brüder nach der Sage vom Gesmolder Hof Sundermann, nahe der Hase; im Streit um das Erbe gab sich der Mörder nach der Tat selbst den Tod; ganz in der Nähe des Standortes der Steinkreuze verläuft der Sundersieksweg nach Süden; die Darstellung eines Beiles gibt Anlass zu weiterer Deutung: imgrunde ist das Beil (auch Schwert) auf derartigen Steinmalen ein Symbol des mittelalterlichen Blut- oder Hochgerichtes und weniger als Tatwaffe zu sehen; von daher kann das Kreuz die Örtlichkeit einer Richtstätte bezeichnet haben oder wurde an Stelle einer Untat gesetzt, die vor obiger Institution verhandelt wurde; in diesem Zusammenhang ist die sog. Femlinde im Ortskern von Gesmold zu beachten, ein uralter Platz aus heidnischer Zeit, wo Gericht gehalten wurde (Thie- oder Thingplatz) Gesmold (mold = althochdeutsch Mal) wird im Jahre 1160 erstmals urkundlich erwähnt, liegt nördl. des Loh an einer alten Handelsstraße; die Herren von Gesme errichteten den ersten Gutshof, dem bald Kirche und weitere Gebäude folgten, die Keimzelle des heutigen Ortes (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Werner Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, Hameln 1988, S. 102, Bissendorf, unbekannte Anzahl v. Steinkreuzen zwischen Bissendorf u. Gesmold nach Hinweistafel Steinkreuze Nemden, Nr. 3715.5, Internet: 1. ...gesmold-geschichte.de-Sundermannsteine; Hinweistafel bei Standort der Steinkreuze Nemden, Sundermannsteine, s. Nemden  

c. 2009

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