standort

Frellstedt, Lkr. Helmstedt, an Straße nach Süpplingen, ostseitig vor Bahnübergang, ‘Mordkreuze’

steinkreuz frellstedt andere seite steinkreuz frellstedt andere seite

A: Obertägige Maße: Höhe 0,73 m, Br. 0,54, T. 0,17, arg verwittertes Steinkreuz mit gerundeten Enden aus porösem Elmsandstein, ein Kreuzarm fehlt durch Abbruch

B: Höhe 0,73 m, Br. 0,56, T. 0,17, das Steinkreuz ebenfalls aus Elmsandstein ist im oberen Teil beschädigt, Schaft verbreitert sich nach unten

beide Steinkreuze standen bis 1998 einen Steinwurf weiter nördlich, links und rechts der Straße, etwa an der höchsten Stelle zwischen Frellstedt und Süpplingen, wobei hinsichtlich der Überlieferungen bzgl. der Zusammengehörigkeit interessant sein dürfte, dass sie vom Typus voneinander abweichen (Verf.); seit 1780 ist diese Flur unter der Bezeichnung ‘Auf dem Frellstedter Felde’ bekannt; nahe nördl. der Steinkreuze befand sich einst das Dorf Klein Frellstedt, 1318 erstmals erwähnt, um 1500 zur Wüstung geworden; nach den Sagen bezeichneten die Kreuze die Gerichtsstätte der Warberger Ritter, wo zwei unschuldige Ritter hingerichtet wurden; die Kreuze erinnern an ihre Unschuld; des weiteren wird erzählt, dass sich am alten Platze ein Warberger Ritter und ein fremder Ritter begegneten; sie gerieten in Streit und trugen einen heftigen Schwertkampf aus, wobei beide den Tod fanden; daraufhin wurde links und rechts der Straße ein Sühnekreuz aufgestellt; auch werden sie Mordkreuze genannt; ein drittes Frellstedter Kreuz, heute verschollen, soll sich noch vor einigen Jahrzehnten am nordöstlichen Dorfausgang, an der Straße nach Helmstedt befunden haben (s.u. Skizze der Hinweistafel)

detail hinweistafel in situ
detail hinweistafel in situ

Quellangaben: Lit.: 1. Werner Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, Hameln 1988, 125-126 m. Abb. Nr. 3731.2, daraus: 2. Fr. Brandes, Steinkreuze und ältere Steindenkmale des Kreises Helmstedt, Manuskript 1964b, S. 7, Privatarchiv Brandes, Braunschw., 3. W. Flechsig, Alte Nachrichten über Steinkreuze im Lande Braunschweig, in: Braunschweigische Heimat, 26. Jg., Nr. 2, 1935, S. 57-59, 4. R. Schaper, Gedenksteine und Steinkreuze, in: Geschichten aus Helmstedts Geschichte, 1963, S. 151-153, 5. Hinweistafel vor Ort

c.2005

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