standort eschershausen

Eschershausen, Lkr. Holzminden, A: ostseitig am Ortsausgang nach Holzen, Holzener Straße, innerhalb Hausgrundstück

steinkreuz eschershausen andere seite
martin luther denkmal - steinkreuz

mittelalterliches Steinkreuz, integriert, bzw. aufgesetzt, am Martin-Luther-Denkmal von 1817; Maße des Steinkreuzes: Höhe 1,35 m, Br. 0,78, T. 0,28, das Steinkreuz aus rotem Sandstein mit gerundeten Enden stand vorher in der Flur ‘Auf den vier Kreuzen’ zwischen Eschershausen und Holzen (nach Lit. Hoffmann, 1935 u. Schreiber, 1975: ‘Auf den drei Kreuzen’); die heute der Straße abgewandte Seite dürfte in ihrer Ursprünglichkeit erhalten geblieben sein - die eingerillte Darstellung eines Vorhalte- oder Vortragekreuzes mit gerundeten Kreuzarmwinkeln; dagegen wurde die Ansichtsseite bedauerlicherweise im Zuge der Neuaufstellung 1817 verändert, indem man folgende Inschrift einbrachte:  

‘NEU / AUFGERICHTET / ZU LUTHERS GEBURTSTAG / IM REFORMATIONS / JUBEL / JAHR / 1817. Hebr. 13 V 7’

im Steinblockpostament auf Vorder- und Rückseite vertiefte, geglättete Flächen mit eingemeißelten Inschriften: ‘Zu Luthers 400 jährigem Geburtstag 10. Nov. 1883 Spr. 10 V 7’ und ‘Errichtet von der Gemeinde des Kirchspieles Eschershausen’; seit diesem Jahr 1883 steht das Kreuz auf dem derzeitigen Postament aus Dolomitgestein (Verf.)

detail inschrift detail inschrift

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 192, daraus:        2. K. Steinacker, Die Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogthums Braunschweig, 4. Bd., Wolfenbüttel 1907, S. 276, 3. J. U. Görlich, Kreuzsteine, Mordsteine, Galgensteine, Stadtoldendorf 1976, S. 7, 4. A. Hoffmann, Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, Hildesheim/Leipzig 1935, S. 10, 5. Fr. Schreiber, Gedenk- u. Sühnesteine unter bes. Berücksichtigung des Kreises Holzminden, priv. Archiv, Breitenkamp 1975, S. 13, 6. H. Viebrock, Kreuzsteine in Niedersachsen, Bremen 1910, S. 430

ehem. standort flur galgenbrink

Eschershausen, OT Scharfoldendorf, Ortskern, links des Einganges der Scharfoldendorfer Nicolai-Kapelle, ‘Henker-, Galgen-, oder Halsgerichtssteine’

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B: Obertägige Maße: Höhe: 0,75 m, Br. 0,41 T. 0,20, der oben gerundete Kreuzstein aus rotem Sandstein zeigt auf der Vorderseite im Flachrelief ein breitbalkiges lat. Kreuz, dessen Enden bis an die Ränder reichen, sowie rechts des Schaftes ein auf dem Stiel stehendes Beil mit breiter Schneide; rückseitig gleiches Kreuz, jedoch tief eingerillt, das unten bogenförmig ausläuft, die klassische Darstellung eines Kreuzsteines - das Christuskreuz auf dem Hügel Golgatha (Verf.) imgrunde ist das Beil ein Symbol des mittelalterlichen Hoch- oder Blutgerichtes; das Denkmal soll früher zusammen mit C in der Scharfoldendorfer Feldmark auf dem sog. ‘Galgenbrink’ gestanden haben, die Halsgerichtsstätte des Gaues Wikanavelde; vor der Aufstellung im Frühjahr 2003 mit C an der Kapelle befanden sich beide Kreuzsteine an der rechten Seite der Straße nach Lüerdissen (B 240) kurz vor dem Bahnübergang der heute eingezogenen Kleinbahn Bodenwerder-Lenne, s.o. Blickrichtung Scharfoldendorf (Verf.)

C: ‘Bertoldistein’, Obertägige Maße: Höhe 0,78 m, Br. 0,80, T. 0,17, das Denkmal, roter Sandstein, zeigt beidseitig im Relief auf vertiefter Fläche ein gotisches nasenbesetztes Kreuz, das nahtlos in den Rand übergeht, der ebenfalls mit Nasen verziert ist, wobei vier *Dreipässe gebildet werden; umlaufend eine lat. Inschrift in Majuskeln: ‘HIC FUIT INTERFEC TUS HERMANNUS PARVUS FILIUS BERTOLDI’ (hier wurde Hermann der kleine Sohn Bertholds getötet)

der Kreuzstein stand am vorherigen Standort sehr tief im Boden (s.u. Rückseite hellere Verfärbung); von daher war der untere Teil des Kreuzsteines relativ unbekannt und konnte erst durch Nachgraben (s. Kopie aus Lit. Müller-Baumann) und im Zuge der Umsetzung eingesehen werden; links und rechts am Rand verlaufen Schriftbänder, woraus die Jahreszahl ‘1370’ hervorgeht, rechts: ‘ANNO DOM M CCC’ links: ‘LXX’ wobei am zweiten X der Stein abgebrochen ist; in den vertieften Feldern des Kreuzschaftes je eine runde Scheibe, deren Bedeutung noch auf Klärung wartet; nach Voges, 1895, sehen die Scharfoldendorfer in dem Stein die Mahnung: ‘behüt dich Gott vor Rad und Galgen’; nach den Sagen kamen zwei Garnhändler mit ihren beladenen Wagen aus dem Hannoverschen über den Ith, einer wurde von einem Unbekannten erschlagen, worauf der zweite Händler des Mordes verdächtigt und verurteilt wurde; erst nach Jahren wird der wahre Täter bekannt und der Verurteilte freigelassen; nach anderer Version gerieten zwei Schnitter um eine Wiese in Streit und erschlugen sich mit ihren Sensen (Verf.)

Textauszug Hinweistafel vor Ort

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Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumnann, s.o. S. 191-192, daraus: 2. P. Alpers, Märchen, Sage und Volkslied in Niedersachsen, Celle 1954, S. 59, 3. Steinacker, 1907, S. 235, 4. Görlich, 1976, S. 13-14, 5. K. Kubes, Frühgot. Grabkapelle und Grabplatten an der Langenzersdorfer Pfarrkirche, 1974, S. 54, 6. Th. Voges, Sagen aus dem Lande Braunschweig, 3. Aufl., Braunschweig 1895, S. 247-249, 7. A. Wipprecht, Kreuzst. in Niedersachsen, Hannover 1924, S. 87 8. A. Hoffmann, 1935, S. 10, 9. Stietenroth, Zwei Mordsteine, in: Die Spinnstube, 1. Jg., Nr. 11, Göttingen 16. 3. 1924, 10. Stadt Eschershausen, Hinweistafel

D: Schlussstein Spitzbogen, Eingang Nicolai-Kapelle, Maße: 0,38 m-0,38 eingerilltes griechisches Kreuz mit verbreiterten Enden (Verf.)

Quellangaben: Lit.:

*Dreipass: got. Maß- u. Stilelement in der Baukunst, evtl. symbolisch für Dreifaltigkeit (Verf.)

c.2007 www.kreuzstein.eu