Burgwindheim, Lkr. Bamberg, A: OT Kötsch, östl. Ortsrand, am Radweg nach Mönchherrnsdorf, ca. 60 m nördl. der B 22, Kreuzstein

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt, derzeitige Situation nicht bekannt)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Burgwindheim, OT Kötsch: Kötscher Leite, vor dem östlichen Ortsausgang, Kreuzstein, Spätmittelalterlich, D-4-71-122-51 (o.F.), 2. wikipedia.org-wiki-Liste der Steinkreuze im Landkreis Bamberg: Kreuzstein Kötsch, vorne erhabenes lateinisches Kreuz, stark verwittert, Sandstein, 63:58:20, spätmittelalterlich, D-4-71-122-51 (o.F.)

Burgwindheim B: OT Mittelsteinach, östl. im Ort, im Bereich der Anwesen Nr. 13-17, nahe des Steinachbaches, *Kreuzstein

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt, derzeitige Situation nicht bekannt), beide Seiten zeigen ein Balkenkreuz (Verf.)

*Kreuzstein (Balken- oder Strichkreuze)
Rechteckige Kreuzsteine mit Balkenkreuzdarstellungen sind als Flurdenkmale weit verbreitet anzutreffen, besonders in Norddeutschland. Oft berichtet der Volksmund bzw. die Volkskunde von schauerlichen Untaten, die zur Setzung dieser Steine führten, doch ist es nicht annehmbar, dass immer wieder dieser gleiche 'Gedenksteintyp' dafür errichtet wurde. Vielmehr dürfte sich diese Grundform auf Ursprünge oder Strukturen beziehen, die überall regional vorhanden waren, wie z.B. einheitliche allgemeine Gerichtsbarkeiten.
Kreuzsteine mit Tatzenkreuzen, Byzantinerkreuzen, lat. Kreuzen oder gotischen Kreuzen (außer Darstellungen von Kreuzen auf Stäben, Stangen, Stelen, Pfeilern), die keine Hinweise auf Sühne- oder Gedenkkreuze aufweisen, sind vermutlich alte Gerichtssteine christlicher Herrschaften, darunter sind häufig lateinische Balkenkreuze, seltener strichartige Kreuzritzungen. Speziell das gotische Balkenkreuz auf Bogensockel, das die Gerichts - bzw. Richtstätte Jesus Christus auf dem Hügel Golgatha in Jerusalem symbolisiert, untermauert diese Theorie (Verf. frei nach S. Altensleben 2023)

Der Kreuzstein wird ein altes Gericht der früher ansässigen Grundherrschaften angezeigt haben (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Steinkreuze im Landkreis Bamberg: Kreuzstein Mittelsteinach, beide Seiten lateinisches Kreuz, Sandstein, 170:65:24 (o.F.)

Burgwindheim C: OT Schrappach, ca. 2 km Luftlinie südwestl. des Ortes, an der 'Hohen Straße' östl. im Waldgebiet 'Steinachrangen', Distrikt 'Bruderkreuz', an Wegekreuzung an der Gemarkungsgrenze zu Schlüsselfeld (günstig erreichbar: die westwärts aus Wüstenbuch führende Fahrstraße 'Wüstenbuch' kreuzt nach ca. 700 m die Ortsverbindungsstraße Schrappach-Aschbach und erreicht nach weiteren 500 m den Standort an einer Waldwegkreuzung), Steinkreuz, Benennung: 'Bruderkreuz'

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt, derzeitige Situation nicht bekannt), fragmenthaft Schaft und ein Arm fehlen (Verf.)

Die 'Hohe Straße' durch das Waldgebiet Steinachrangen gibt ein Teilstück ab, der bereits seit der Karolingerzeit viel frequentierten *Altstraße in Nord-Süd-Richtung durch den Steigerwald, die als wichtige Post-, Heer- und Handelstraße mit besonderen Privilegien ausgestattet war. Hinsichtlich nachstehender Sachverhalte muss an derartigen Altstraßen auch außerorts Gerichtsbarkeit existiert haben, speziell an den Gemarkungsgrenzen Straßengerichte (Zoll, Friedensschutz). Die angeblichen Zeichen auf dem Steinkreuz wie Hammer und Sichel (stmuv.bayern.de) oder Reisigheppe und Hirschfänger (suehnekreuz.de) könnten Schöffenzeichen der Berufsgruppen bzw. Zünfte sein, die einst am Gericht teilgenommen haben (Forstleute, Waldbauern, Jäger). Das Steinkreuz an der Hohen Straße kann durchaus ein altes Straßengericht mit dem dazugehörenden göttlichen Gerichtsfriede angezeigt haben (Verf.)    

*Altstraßen
'Im ausgehenden Mittelalter lag die Kontrolle der wichtigsten Straßen weitgehend in der Hand der Landesfürsten. Die bayerische Landesordnung von 1516 betonte die fürstliche Verpflichtung zur Sicherung der Straßen und Wege im gesamten Land und die Fürstenspiegel rechneten die öffentliche Friedenswahrung und damit den Schutz der Straßen zu den zentralen Tugenden eines Landesvaters. Freilich führte der Wunsch, den Verkehr möglichst auf die eigenen Straßen zu lenken, zu zahlreichen Auseinandersetzungen, wie überhaupt Ausmaß und Umfang der Rechte an den Straßen oftmals umstritten waren. Wenn in den Quellen zudem nicht einfach von »unseren«, sondern meist von des hilligen Richs und unsern Straßen die Rede ist, verweist dies auf noch vorhandene Zuständigkeiten des Königtums, die sich zumindest auf die wichtigsten Strecken, die »öffentlichen« Straßen, bezogen, die im Folgenden im Vordergrund stehen werden'
Quellen: Die Landesordnung von 1516/1520. Landesherrliche Gesetzgebung im Herzogtum Bayern in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts (Bayerische Rechtsquellen 5), bearb. von Monika Ruth Franz, München 2003, S. 66. Martin Kintzinger, Cum salvo conductu. Geleit im westeuropäischen Spätmittelalter, in: Gesandtschafts- und Botenwesen im spätmittelalterlichen Europa, hg. von Rainer C. Schwinges und Klaus Wriedt (VuF LX), Ostildern 2003, S. 313–363, hier: S. 313. Zit. bei Alfred Kurt, Zur Geschichte von Straßen und Verkehr im Land zwischen Rhein und Main, Frankfurt am Main 1956, S. 112f. (zu 1446)' (Quelle: journals.ub.uni-heidelberg.de-Straßenhoheit und Straßenzwang im hohen und späten Mittelalter von KLAUS BRANDSTÄTTER, 2007, S. 1)

'Bruderkreuz - Eine andere Sage berichtet, dass im Streit um ein Mädchen zwei Bürder übereinander herfielen und sich gegenseitig töteten. An diesen Tathergang soll das sog. Bruderkreuz im Staatswald südwestlich von Schrappach (Gde. Burgwindheim) erinnern. Auf dem an der Hochstraße stehenden Sühnekreuz symbolisieren Hammer und Sichel als abgebildete Werkzeuge die vermeintlichen Tatwaffen' (stmuv.bayern.de-themen-naturschutz-schutzgebiete-steigerwald-pdf-S. 128)

Quellangaben: Lit.: Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Burgwindheim, OT Schrappach: Bruderkreuz,  westlich der Straße Aschbach-Burgwindheim an der Hohen Straße bei Grenzstein KW 1001 im Distrikt Bruderkreuz, Sühnekreuz, sogenanntes Bruderkreuz, Oberteil Sandstein, D-4-71-122-44 (o.F.), 2. wikipedia.org-wiki-Liste der Steinkreuze im Landkreis Bamberg: Bruderkreuz, Steinkreuz-Fragment, rechte Arm und Schaft fehlt, Sandstein, 63:55:18, D-4-71-122-44Burgwindheim / Schrappach (o.F.)

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