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Bundorf, Lkr. Haßberge, A: westl. Ortsrand, im Grundstück 'Obermühle Nr. 8', Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), Asymmetrie aufweisendes Steinkreuz lat. Form aus Sandstein mit gerundeten Balkenenden (Verf.)

Das Steinkreuz befindet sich in unmittelbarer Nähe der Oberen Mühle, wohl im Bereich geringfügig versetzt, aber an seiner ursprünglichen Örtlichkeit. Mühlen, als wichtige mittelalterliche Versorgungseinheiten der Bevölkerung, waren durch die grundherrliche Gerichtsbarkeit des sog. *'Mühlregal' streng reguliert. Das Steinkreuz wird ein diesbezügliches Mühlengericht des Hochstiftes Würzburg oder der Familie von Wetzhausen, Rittergut Bundorf, angezeigt haben (Verf.)

Geschichte Bundorf
Die erste urkundliche Erwähnung war 1170, als das Kloster Ebrach und das Hochstift Würzburg Güter „auch in Buntdorf“ tauschten. Das Hochstift Würzburg und die seit 1343 belegte Familie Truchseß von Wetzhausen auf dem Rittergut Bundorf teilten sich die Herrschaft. Die Rechte des zugunsten Bayerns säkularisierten Hochstiftes fielen 1805, die des Rittergutes 1806 mit der Mediatisierung an das Großherzogtum Würzburg, das 1814 zu Bayern gelangte. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Bundorf (wikipedia.org-wiki-Bundorf)

Geschichte Obere Mühle
Die Obere Mühle in Bundorf hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Sie war eine wichtige Getreidemühle für die umliegenden Orte und hat im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Besitzer und Umbauten erlebt. Die Mühle spielte eine bedeutende Rolle für die lokale Wirtschaft und die Versorgung der Bevölkerung mit Mehl. Heute ist die Obere Mühle ein denkmalgeschütztes Gebäude und ein Zeugnis der traditionellen Müllerhandwerkskunst.
Erläuterung:
Die Obere Mühle in Bundorf ist eine von mehreren Mühlen, die es in der Region gab. Mühlen waren früher lebensnotwendig, da sie das Getreide zu Mehl verarbeiteten, das die Grundlage für die Brotversorgung der Bevölkerung bildete. Die Obere Mühle war wahrscheinlich eine Wassermühle, die die Kraft des Wassers nutzte, um ihre Mahlwerke anzutreiben. Im Laufe der Zeit wurden Mühlen oft erweitert und modernisiert, um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden. Die Obere Mühle in Bundorf ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich Mühlen im Laufe der Zeit entwickelt haben. Heute ist sie ein historisches Denkmal und ein kulturelles Erbe, das die Geschichte des Müllerhandwerks und der ländlichen Lebensweise in der Region widerspiegelt (google.com-search-obere-mühle-bundorf)

*Mühlengericht (Mühlregal)
Als Mühlregal (von iura regalia = königliche Rechte, Regalien) bezeichnete man ab dem 9. Jahrhundert ein dem Landes- oder Grundherrn zustehendes Hoheitsrecht bezüglich des Baus und der Unterhaltung von Wassermühlen sowie deren Nutzung (Mühlenrecht). Auch die ab Ende des 12. Jahrhunderts aufkommenden Windmühlen fielen darunter. Seit dem Mittelalter zählt das Mühlregal zu den grundherrlichen Rechten. Der Grundherr war gleichzeitig Inhaber des sogenannten Mühlenbannrechts, das ihm ermöglichte, den Bau weiterer Mühlen in einem bestimmten Umkreis zu verbieten, so dass ein Gebietsmonopol entstand. Darüber hinaus konnte er durch den sog. Mahl- oder Mühlenzwang die Untertanen verpflichten, ihr Getreide ausschließlich in der Mühle des Grundherren mahlen zu lassen, was einen Benutzungszwang darstellte. Für das Mahlen des Mehls entrichteten die Untertanen dem Müller einen Mahllohn in Naturalien, das heißt, indem sie ihm einen Teil des Mahlgutes überlassen mussten. Zusätzlich bezog der Grundherr in manchen Territorien von dem Müller, der die Mühle als Reallehen empfangen hatte, einen Lehenzins in Form von Geld oder Naturalleistungen, im Regelfall gemahlenes Korn, aber auch andere Güter. Im Kurfürstentum Sachsen wurde beispielsweise im Jahr 1766 der sog. Mahlgroschen eingeführt. Ab dem 13. Jahrhundert durften sich die Stadtmüller in Zünften zusammenschließen (Straßburg 1263, Worms 1281)(wikipedia.org-wiki-Mühlregal)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, Internet: 1. wikipedia.org-wiki-Liste der Baudenkmäler in Bundorf: Obermühle 8, Steinkreuz, Lateinische Form, Sandstein, wohl spätmittelalterlich, 15./16. Jahrhundert, D-6-74-120-11 m. Foto v. 18.5.2022 (Kopie), Urheber: 'Stephan van Helden' (Eig. Werk) Liz.-Nr. CC BY-SA 4.0

quelle: gemee-bläddla.de 2017

Bundorf B: OT Schweinshaupten, westl. Ortsrand, Grünanlage ostseitig am Beginn der 'Neuseser Straße', bei Kriegsgefallenen Denkmal und Flurbereinigungsstein, Steinkreuz

Obertägige Maße: (aktuell nicht bekannt), gedrungenes breitflächiges Steinkreuz aus Sandstein (Verf.)

Das Steinkreuz stand ursprünglich an der Straße nach Neuses bei der Baunachbrücke bei den Flurstücken 'Galgen' bzw. 'Gerichtsacker'. Diese wertvollen Angaben lassen eindeutige Rückschlüsse auf die Ursprünglichkeit des Denkmals zu. Das Steinkreuz wird als Gerichtskreuz mit dem dazugehörenden Gerichtsfriede ein Straßen- bzw. hinsichtlich des früheren Standortes ein Brückengericht einer der früher ansässigen Grundherrschaften angezeigt haben (Verf.)

Geschichte Schweinshaupten
Entstehung und Bedeutung des Ortsnamens sind unbekannt. Schweinshaupten ist durch eine Urkunde von 1170 für die Zeit kurz vor 1057 erstmals bezeugt, als Markgraf Otto von Schweinfurt (der spätere Herzog Otto III. von Schwaben) den Ort Richard von Maßbach vermachte. Freie Geschlechter hatten dort Besitz, Herrschaft, Kapelle (vor 1104) und Schloss. 1408 verkaufte Aplo von Schweinshaupten seine Anteile an Gut und Schloss an Eberhard Fuchs von Hassfurt, dessen Söhne Georg und Hans die Doppel-Linie derer von Fuchs in Schweinshaupten für sieben Generationen begründeten. Sie ließen 1447 die heutige Kirche, später den Turm und die Schule bauen. Ausgestattet mit Ämtern in Würzburg, Bamberg und zu Rittern geschlagen (1452/56), verwalteten sie von Schweinshaupten aus bis 1651 den Besitz in zeitweise über 20 Orten der Region. Hohe Gerichtsbarkeit und Marktrecht bestanden seit 1451. Im 19. Jahrhundert wurde die ritterschaftliche Herrschaft aufgelöst, so dass der seit 1563 protestantische Ort ab 1848 politisch selbstständig war, bis er am 1. Mai 1978 in die Gemeinde Bundorf eingegliedert wurde (wikipedia.org-wiki-Schweinshaupten)

Quellangaben: Lit.: 1. Stephan Altensleben, Rätselhafte Steinkreuze - Die Entdeckung ihrer wahren Bedeutung, Langenweißbach 2023, Internet: 1. gemee-bläddla.de-Gemeindeblatt-Jahrgang 2-2017, S. 3: Das Kreuz, das zweimal verschwand (pdf) m. Foto aus 2017 (Kopie)

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