weinstein brunsen
standort hube
andere seite

Einbeck, OT Brunsen, Lkr. Northeim, ca. 1 km südl. des ehem. Zollhaus an B 3 (südl. v. Brunsen) 80 m östl. des Fahrweges über den Höhenzug Hube nach Einbeck, ‘Weinstein, Weintrog’           

Obertägige Maße: Höhe 1,33 m, Br. 0,73, T. 0,20, der Denkstein aus Kalkstein mit eingekehlten oberen Ecken zeigt auf der Vorderseite folgende eingehauene Inschrift:

‘ANSTATT DER / HIER . A . C UERMIS / STEN 3 STEINERN: / ALTENUHRK: DIEWE / INTRÖ: GEGEN . ANT: / UBERDENFREY: ENKIR / CH . WEINAUSEINBECK / NACH BRUENSEM IST / DIESES AUF OBRICK: / ERKANTN GESETZT / M . DCC . XXX’

das Denkmal steht an der alten Heerstraße Hannover-Einbeck-Göttingen, die in diesem Bereich als Hohlweg über die Höhe, vorbei am ehem. Gasthaus Hube (1793 erbaut u. 1970 abgerissen), nach Einbeck hinab führte; nach Lit. Brackebusch, 1896, verunglückte an dieser Stelle des alten Hohlweges ein Weinfuhrmann, der wenig später an den Folgen in Brunsen starb und noch vor seinem Tode verfügte, dass die Stadt Einbeck der Brunser Kirche jedes Jahr freien Kommunion-Wein liefern sollte; der Fall ist in einem Kopialbuch urkundlich belegt:

‘Vendidimus 1 stebeken rinschen wins des allerbesten so do getappet ward un feile is in usem keller, to ewiger gulde, jerliken uppe palmarum to gevende pro 6 marc Emb. weringe der kerke in Brunsen over de hove gelegen. Datum anno Domini 1484, feria secunda post palmarum ...’

am Platz stellte man drei Gedenksteine auf, die mit Eisenklammern aneinander befestigt waren, oben eine Weintrog ähnliche Höhlung hatten und das Einbecker Wappen trugen; diese Denkmale wurden Weintröge genannt; im Jahre 1730 stahl der Brunsener Hans Strohmeyer die Steine, worauf er gerichtlich belangt wurde und den heutigen Denkstein setzen musste, der auch im Volksmund Weinstein oder Weintrog genannt wird; die Rückseite des Steines ist nur geglättet; eine Sage berichtet Herzog Heinrich von Grubenhagen hat auf der Jagd seinen Edelknaben niedergeschlagen, weil sich jener in die Herzogin verliebt hatte (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 212, daraus: 2. K. Scheibe, Zwei Sagen aus unserm Bergland, in: Die Spinnstube, 4. Jg., Nr. 7, Göttingen 1. 4. 1928, S. 106, 3. Fr. Wille, De Briunscher Wainstaihn-Anspraake, Hildesheim 1979, S. 147-154, 4. F. Brackebusch, Aeltere Grenz- u. Denksteine im Herzogthum Braunschweig, 1896, S. 55-  56, 5. Stadt Einbeck, Hinweistafel vor Ort

verschollene Objekte: 1. Einbeck, OT Naensen, zwei Denksteine werden um 1780 in Hassels Kollektaneen angeführt; einer, nahe beim Dorf gestanden, von grabsteinartiger Form mit einer Pflugschar; der andere in der Flur ‘Im Kreuze’ war ausgehöhlt, man sah ihn als Fußgestell eines Kreuzes an (Quelle: Lit. 1. M.-B. s.o. S. 211, daraus: 2. Steinacker, 1910, S. 469-470, 3. Hoffmann, 1935, S. 9, 49) 2. Einbeck, zwei Kreuzsteine standen bis zur Verkoppelung im ‘Pinkler Felde’ beim ‘Gerken Brunnen’; die Örtlichkeit wird auch ‘up sünte Jaust’ genannt; sie waren inschriftslos, ein Mann soll begraben liegen, dem der Kopf abgepflügt wurde, als er vom Felde einen Pflug stahl oder zwei Brüder sollen sich erschlagen haben (Quelle: Lit.: 1. M.-B. s.o. S. 211, da- raus: 2. Andrae, 1909, S. 63-64, 3. Denecke, 1969, S. 355, 4. Schambach-Müller, 1855, S. 39, 3. Einbeck, laut einer Urkunde von 1366 der Eintrag: ‘uppe de hove boven Einbeke bi dat Cruce’ das Kreuz soll auf der Höhe der Hube nahe dem Gasthause Zur Hube gestanden haben (Quelle: Lit.: 1. M.-B. s.o. S. 212, daraus: 2. Denecke, 1969, S. 355, 4. Einbeck, nach Lit. Andrae, 1909, befanden sich am ‘Köppenweg’ Steine, die Namen von Geköpften trugen; er deutete die noch heute östl. der Innenstadt liegende Straße als Weg der Geköpften   

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