standort kirchberg 53 innerhalb der kirchenburg blick zur alten  schule rechts  kirchberg 53 ev.-luth. friedenskirche belrieth

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Belrieth, Lkr. Schmalkalden-Meiningen, südl. im Ort und der Werra, in den Fachwerk-Nordgiebeln des Anwesens ‘Kirchberg 53’ bündig vermauert (ehem. Nebengebäude der alten Schule, integriert unmittelbar in die Nordseite der ehem. Kirchenburg: 1 Kreuzstein (A), 1 Steinkreuz (B), sowie 1 Steinkreuz aufbewahrt im Hof des Hausgrundstückes (C)

kreuzstein belrieth a steinkreuz belrieth b kopie lit. f. stoerzner 1988 b kopie lit. f. stoerzner 1988 c

A: Maße: Höhe ca. 0,40 m, Br. 0,25, der gerundet abschliessende Kreuzstein aus Kalkstein zeigt auf vertiefter gerahmter Fläche ein lat. Balkenkreuz im Relief, in dessen vier Kreuzarmwinkeln je eine Ziffer eingetieft ist - im Zusammenhang die Jahreszahl ‘1604’ (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 

B: Maße: Höhe ca. 0,65 m, Br. 0,50, das Steinkreuz lat. Form aus Sandstein, dessen Schaft in eine markant verbreiterte Basis übergeht, zeigt nach Lit. F. Störzner, 1988, kaum mehr lesbar eingeritzt: ‘1619 (1610 ?) / PffelS ... / ERS’

C: Maße: (Fragment) Höhe 0,24 m, Br. 0,18, T. 0,9; das fragmenthaft erhaltene Steinkreuz aus Kalkstein zeigt nach Lit. F. Störzner, 1988, am Kopf ‘C ...’ sowie darunter auf dem Rest des Querbalkens ‘16..’; das Denkmal wird bereits ‘seit altersher ohne ortsfeste Aufstellung im Grundstück aufbewahrt’ (Lit. F. Störzner)

Quellangaben: Lit.: 1. Frank Störzner, Steinkreuze in Thüringen, Katalog Bezirke Gera-Suhl, Weimar 1988, S. 109, Nr. 42 (B) m. Abb. 45 (Kopie), Nr. 43 (C) m. Abb. 46 (Kopie)

hinsichtlich der Nähe zum ehem. Kirchhof kann vermutet werden, dass alle drei Objekte als Grabkreuze dort dienten und irgendwann an das Hausgrundstück verbracht wurden; früher wurden nicht selten Grabsteine von Verwandten nach Hause geholt, wenn sie bei Friedhofsbereinigungen aufgegeben wurden (Verf.)

steinkreuz belrieth standort kirchenburg  sudwestl. gaden steinkreuz belrieth

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Belrieth D: innerhalb der Kirchenburg, bündig vermauert in den in jüngster Zeit neu errichten westl. Gaden in ca. 1,60 Höhe links einer Tür

Maße: (Fragment) Höhe 0,25 m, Br. 0,35, fragmenthaft erhaltenes Steinkreuz aus rötlichem Sandstein mit über den Querbalken eingetieft: ‘G. F. 1615’; vermutlich ein Grabkreuz vom alten Kirchhof (Verf.)

Belrieth E: ca. 4 m rechts von D im Fachwerk, in gleicher Höhe bündig vermauert, rechts einer Tür

Maße: (Fragment) Höhe 0,20, Br. 0,25, nur etwa im Kreuzungsfeld erhaltenes Steinkreuz aus Sandstein, eingetieft: ‘1615 / BAR HA’; vermutlich ebenfalls der Rest eines Grabkreuzes, wobei der links befindliche Mauerstein gleichen Materials evtl. ein Bruchstück des Kreuzes sein könnte (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. Infotafel vor den westl. Gaden mit umfassender Beschreibung der Ortsgeschichte, Kirchenburg, Kirche

standort nordseite werra-bruecke

Belrieth F: im Ort, rechtes Werraufer, Rasenstück unmittelbar nordöstl. an der Werra-Brücke

steinkreuz belrieth andere seite
hinweistafel in situ

Obertägige Maße: (Fragment) Höhe 0,78 m, Br. 0,82, T. 0,14, das recht grob zugehauene, zeichenlose Steinkreuz, Indiz für ein sehr hohes Alter, ist nach der Hinweistafel angeblich ursprünglich als sog. ‘Antoniuskreuz’ geschaffen worden, doch spricht die Situation auf dem Scheitel dafür, dass dieses Steinkreuz einst einen Kopfbalken besessen hatte (Verf.)   

Quellangaben: Lit.: 1. Hinweistafel vor Ort, 2. Thomas Niedlich, Unterwegs - An der Werra, Zwischen Werra-Quelle und Bad Salzungen, 1. Aufl., Bad Langensalza 2016, Verl. Rockstuhl 

der Ort Belrieth, wohl erste Anfänge bereits in fränkischer Besiedlungszeit um 500, wird erstmals urkundlich im Jahre 840 in einer Urkunde des Kaisers Ludwig des Frommen erwähnt; den ursprünglichen Ortskern ‘Selldorf’ bildete das einstige Burg-Gut auf der Höhe links der Werra, der heutige Kirchberg, dessen Ausbau zur Kirchenburg nach 1379 erfolgte; die fünfbogige Steinbrücke, das Wahrzeichen Belrieth’s, wurde 1578 errichtet, sie verband den alten Ortskern mit dem sog. ‘Hübedorf’, der Dorfbereich, der sich nach der Zerstörung Bitthausens rechts der Werra nach 1379 herausbildete (Verf. frei nach ...wikipedia.org-wiki-Belrieth)

kopie lit. f. stoerzner 1988

Belrieth G: ca. 3 km nördl. des Ortes, 150 m südöstl. des alten Fußweges nach Rohr (hier Grenzweg), weglos im Wald am Rande eines markierten Gräberfeldes (150 m südöstl. von Grenzstein Nr. 915, Herzogtum Meiningen / Königreich Preußen, von 1842), Flur: ‘Auf der Brandleite’

Obertägige Maße: Höhe 0,98 m, Br. 0,52, T. 0,19, das Steinkreuz lat. Form aus Kalkstein mit markanter Schafterweiterung und partiellen Abschlägen im oberen Bereich zeigt die linear eingetiefte Inschrift: ‘1610’ (Kopfbalken), darunter auf dem Querbalken ‘Simonus Grammen’

nach einer mündlichen Mitteilung, 1985, sei hier ein Bursche aus Belrieth oder Rohr zu Tode gekommen (Quelle: Lit. F. Störzner, 1988)

Quellangaben: 1. F. Störzner, 1988 s.o. S. 109, Nr. 44 m. Abb. 47 (Kopie), daraus: 2. G. Lilie, Steinkreuze in Thüringen und im fränkischen Grenzgebiet, Thür. Monatsblätter 23, 1915, 8, S. 105, 3. W. Schönheit, Die Steinkreuze in Thüringen, Jena 1926, H. 3, S. 79, 4. H. Boxberger, Alte Steinkreuze, Meininger Kulturspiegel 1957, S. 59, 5. P. Georgi, Von den alten Steinkreuzen oder Sühnesteinen im Bezirke Suhl, Schleusingen 1959, Bl. 7, 6. H. Köber, Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, Eisenach 1960, S. 68, Nr. 481

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