standort blickrichtung osten

Kubschütz, OT Baschütz, Lkr. Bautzen; ca. 850 m nordwestl. des westl. Ortsrandes, 160 m westl. des Kreisels ‘Zieschützer Straße’ (S 111), südseitig an der Straße Bautzen-Weißenberg, unter alten Eichen auf der hohen Böschung (nördl. des Gehölzes ‘Dubojca’), Flur: ‘Dubojca’, Kreuzstein

kreuzstein baschuetz andere seite detail draufsicht kopie lit. g. mueller-h. quietzsch 1977

Obertägige Maße: Höhe 1,24 m (Länge ges. 2,09), Br. u. 0,73, T. u. 0,45, der mächtige, sich verjüngende, recht grob zugehauene Kreuzstein aus Granodiorit besitzt einen unregelmäßig 5-eckigen Querschnitt sowie abgerundete Kanten; auf dem Scheitel mehrere markante lochartige Vertiefungen, die als Abriebsmale deutbar sind, s. Einf. (Verf.); durch arge Oberflächenauswitterung sind die beidseitigen Darstellungen fast gänzlich ausgegangen bzw. nur noch fragmenthaft erhalten; so zeigt die von der Straße abgewandte Seite (SSO-Seite) linear eingetieft, ein Kreuz mit Balkenerweiterung auf Stab, ein sog. Vorhalte- oder Vortragekreuz (oft auf derartigen Flurdenkmalen dargestellt, Verf.), wobei der Querbalken nicht mehr erkennbar ist; die andere Seite zeige ein ‘Strichsystem, das sich zu einem Doppelkreuz verbinden läßt und hakenförmige Zeichen’ (Lit. F. Wilhelm, 1909) (Verf.)

der Stein ist seit dem 20. 7. 1971 denkmalgeschützt; am 12. 7. 1972 wurde der Kreuzstein durch das Landesmuseum für Vorgeschichte neu aufgestellt, wobei die Gründung mit Steinen verkeilt wurde, dabei versetzte man den Stein 3 m nach Westen; nach den Sagen soll hier ein heidnisches Götzenbild gestanden haben; bei einer Grabung 1904 fand man slawische Scherben; der Stein wäre ein Grenzzeichen gewesen und am Ort ist es ‘nicht geheuer’ (Verf. frei nach Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977)

Quellangaben: Lit.: 1. G. A. Kuhfahl, Die alten Steinkreuze in Sachsen, Dresden 1928, S. 44, 2. Gerhardt Müller-Harald Quietzsch, Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, I Inventar Bezirk Dresden, Berlin 1977, S. 16-18, Nr. 2 m. Abb. 2 (Kopie), daraus: 3. Beschr. Darstellung der älteren Bau- u. Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen (BKD) 1908, Bd. 31, 4. Felix Wilhelm, Schalensteine in der Umgegend von Bautzen, in: Jahreshefte der Gesellsch. für Anthropologie und Urgeschichte der Oberlausitz, Görlitz 1909, Bd. 2, S. 260-261 m. Tafel 9, 5. J. Naumann, Steinkreuze und Kreuzsteine von Bautzen und Umgegend, Bautzen 1909, S. 12 m. Abb. 18, 6. W. Frenzel, Aus der Vorgeschichte der Ortsfluren Baschütz und Zieschütz, in: Nachrichtenbl. der Mittelstelle für Heimatforschung im Markgraftum Oberlausitz, Bautzen 1926, Bd. 1, S. 126 u. weitere Publik. 1927/1932, 7. Naturschutz-Wegweiser Bautzen 1952, S. 37, 8. Th. Schütze, Um Bautzen und Schirgiswalde, Berlin 1967, Bd. 12, S. 83

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Kubschütz, OT Baschütz: besonderer Stein, Baschütz, Kreuzstein, Spätmittelalter, westnordwestlich des Orts, südlich an der Weißenberger Straße, westlich der Kreuzung mit der Straße nach Niederkaina, Vortragekreuz eingezeichnet, Schutz seit 20. Juli 1971

kopie lit. g. mueller-h. quietzsch 1977
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Kubschütz, OT Jeßnitz, Lkr. Bautzen, südsüdöstl. vom Ort, ca. 100 m westl. der Straße nach Mehltheuer (K 7239), nordöstl. der Binnewitzer Teiche (ca. 600 m nach Ortsausgang rechter Hand, erhöht, auf Unland, Denkstein, Benennung: ‘Mordstein’

Obertägige Maße: (aktuell unbekannt), stelenartige, sich nach oben gekrümmt verjüngende Granitplatte mit rechteckigem Querschnitt; oben die eingerillte Jahreszahl ‘1669’, darunter zwei nebeneinander angeordnete, mit Kreisrillungen erhöhte Reliefs (angeblich zwei Kindergesichter), sowie darunter eine aufrecht darsgestellte, nach rechts gerichtete, linear eingetiefte Axt oder Beil (Beil: mittelalterliches Zeichen der Blutgerichtsbarkeit, kann ein Geschehnis bzw. Untat symbolisieren, das vor obiger Institution verhandelt wurde, Verf.) (Verf.)

Ang. Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977:

Südsüdöstlich vom Ort, westlich der Straße nach Mehlteuer in Höhe des dortigen Höhenpunktes 255,3, etwa 100 m nördlich des Weges bei seiner Einmündung in eine aufgelassene Kiesgrube, der westlich von der Straße abführt, auf Unland (früher Waldstück). 1 Denkstein. Platte, deren Schmalseiten sich im oberen Teil verjüngen, rechteckiger Querschnitt. Granit. Breitseite OSO-WNW-Erstreckung, Schmalseite NNO-SSW-Erstreckung. NNO-Seite eingeritzt: 1669, (darunter:) zwei Kindergesichter, nebeneinander, (darunter:) Axt. Höhe: NNO-Seite 107 cm, SSW-Seite 92 cm, Breite: 41 cm, Stärke: 18 cm. 1669 (Inschrift). Allgemeine oberflächliche Verwitterung. Unland vor dem Feld, Anhäufung von Lesesteinen. Geschützt seit 29. 9. 1971. Überlieferung: 1669 ermordete hier eine Mutter ihre beiden Kinder. Sie wurde in Jessnitz hingerichtet. Ihr Haus im Ort wurde geschleift und an der Mordstelle der Denkstein gesetzt (Brauchtum: Steine davor angehäuft (‘Toter Mann’). In der Literatur häufig unter Sokulahora = Falkenberg. Altbekannt. (Textkopie Lit. G. Müller-H. Quietzsch, 1977) 

Sühnestein
Südöstlich des Ortes befindet sich am Feldrain an einem alten Weg nach Mehltheuer ein Sühnestein. Er zeigt die Zahl 1669, eine Axt und zwei Gesichter. Der Stein erinnert an die Mordtat der Frau des Bauers Martin Tauch an ihren beiden jüngsten Kindern, die sie auf Grund einer Hungersnot nicht ernähren konnte und am 9. Dezember 1669 erschlug. Die Mörderin wurde am 6. Februar 1670 in Jeßnitz mit dem Schwert hingerichtet und das Haus abgerissen. Der ursprünglich an der Stelle des Hauses aufgestellte Stein wurde später an die Mordstelle versetzt. (Textkopie, Quelle: ...wikipedia.org-wiki-Jeßnitz (Kubschütz), Sühnestein)

Quellangaben: Lit.: 1. G. Müller-H. Quietzsch, 1977 s. o. S. 46-48, Nr. 23 Jessnitz (Jaseǹca), Ot. von Grubditz, Kr. Bautzen, Mbl. 4852 (54), S 22,0 / O 8,7 m. Abb. 26 (Kopie), daraus: 2. G. A. Kuhfahl, 1928 s. o. S. 45: ‘Jeßnitz bei Bautzen, Am südlichen Rand des Weges nach Mehltheuer’  und Verzeichnis II (Verschwundene Steinkreuze), Nr. 29, S. 226: ‘Im Dorfe, an der Stelle, wo 1670 das Haus einer hingerichteten Kindesmörderin niedergerissen wurde-Moschkau S. 429’, 3. A. Moschkau, Die alten Steinkreuze in Löbau, Bautzen, Camenz und deren Umgebung, in: Neues Lausitzisches Magazin, Görlitz 1882, S. 425-430 u. Blätter für heimatliche Geschichte, Beiblatt zu den Zittauer Stimmen, Zittau 1909, Nr. 22, 5. J. T. Mutschink, Der Denkstein hinter Sokulahora bei Bautzen, in: Gebirgsfreund, Illustrierte Zeitschrift für Topographie, Geschichte, und Touristik des Riesen- und Isergebirges, des Eulen- und Glatzer Gebirges, Nordböhmens und des Spreewaldes, Zittau 1898, Nr. 18, S. 212, 6. BKD, 1908, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Bd. 1-15, bearb. v. R. Steche, Bd. 16-41  v. C. Gurlitt, Dresden 1882-1923, Bd. 31, S. 98, 7. J. Naumann, Steinkreuze und Kreuzsteine von Bautzen und Umgegend, Bautzen 1909, S. 13-14 m. Abb. 21

Internet: 1. ...wikipedia.org-wiki-Liste der Bodendenkmale in Kubschütz, OT Jeßnitz: besonderer Stein, Jeßnitz, Denkstein, Neuzeit, südsüdöstlich des Orts zwischen der Straße und dem Binnewitzer Wasser, zwei Köpfe, Axt und Jahreszahl 1669 eingeritzt, Schutz seit 29. September 1971, 2. ...outdooractive.com-Das Landschaftswunderland Oberlausitz, Alter Mordstein zwischen Mehltheuer und Jeßnitz, daraus: Fotokopie

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