lindenstein barbis rueckseite
standort

Bad Lauterberg, OT Barbis, Lkr. Osterode am Harz, A: Grünanlage zwischen Dorfstraße u. Mühlengraben, ‘Lindenstein’

der ‘Lindenstein’ genannte Kreuzstein aus Kalkstein erhielt seinen Namen von einer alten Linde, die früher hier neben dem Stein stand; die Vorderseite zeigt ein eingerilltes lat. Balkenkreuz mit Dreipass ähnlich verzierten Enden (got. Zierelement, symb. auch für Dreifaltigkeit, Verf.) Rückseite arg ausgewittert, gleiche Kreuzarstellung, jedoch eingetieft; auf dem Scheitel des Kopfes eine kerbförmige Vertiefung, die als Abzugs- oder Abwetzmal mittelalterlicher Hieb- u. Stichwaffen deutbar ist, s. Einf. (Verf.); das Denkmal stand lange Zeit tiefer im Boden,           erkennbar an der helleren Verfärbung im unteren Bereich; im Ort pflegt man folgende Erzählungen, nach denen ein Ritter im Zweikampf mit einem anderen Ritter zu Tode kam, oder ein Scharzfelder Ritter schlug zwei feindliche Ritter der Region in die Flucht, wobei er einen mitten im Dorf, den anderen am Dorfende tötete, worauf er je an der Stelle einen Kreuzstein setzte; eine dritte berichtet von einem erschlagenen Rittmeister; tatsächlich erwähnt die Lit. Morich, s.u., einen zweiten Kreuzstein im unteren Ortsteil von Barbis; er soll lange Zeit einen Graben an der Dorfstraße überbrückt haben und verschwand um 1930 (Verf.)

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann, Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, S. 229, daraus: 2. W. Kalthammer, Steinkreuze im Harzland, in: Niedersachsen, 76. Jg., Heft 4, Wunstorf Dez. 1976, S. 125, 3. W. Lampe, Steinerne Urkunden aus dem Kreise Osterode, 1940, S. 70-72, 4. H. Morich, Der Lindenstein in Barbis, in: Die Spinnstube, Nr. 3, Göttingen 9. 2. 1930, S. 39  

nonnenkreuz barbis andere seite
standort

OT Barbis, B: am Weg von Barbis nach Königshagen, im Bereich des Wahrberges, ‘Nonnenkreuz’      

Obertägige Maße: Höhe 0,75 m, Br. 0,65, T. 0,24, das ‘Nonnenkreuz’ genannte Steinkreuz aus Kalkstein mit nach außen verbreiterten Kopf und Schaft weist einen erheblichen Abbruch seines linken Armes auf; nach der Lit. Lampe, s.u., will der bekannte Heimatforscher Hermann Löns (1866-1914) auf dem Kreuz die Jahreszahl ‘A.D. 1632’ gelesen haben; die Sage berichtet von einer erschlagenen Nonne, in anderer Version ist sie am Platze erfroren

Quellangaben: Lit.: 1. W. Müller-E. H. Baumann s.o S. 229, daraus: 2. W. Kalthammer, 1976, S. 125, 3. W. Lampe, 1940, S. 70-72, 4. H. Morich, 1930, S. 39, 5. U. Vollbrecht, Steinkreuze im Harz, in: Unser Harz, 27. Jg., Nr. 9, Clausthal-Zellerfeld, 15. 9. 1979, S. 169

c.2008 www.kreuzstein.eu